Montag, August 31, 2009

Stadt Bremerhaven vergibt offensichtlich wertlose Zeugnisse und tut so, als ginge sie das nichts an - Bericht im Sonntagsjournal...

(Seestadtpresse) Das Bremerhavener Sonntagsjournal berichtet am 30. August 2009 über zwei Altenpflegerinnen. Sie absolvierten bis 1992 an der Bremerhavener Geschwister-Scholl-Schule eine dreijährige Ausbildung und arbeiteten in ihrem Beruf.

Nach achtjähriger Berufstätigkeit kam eine Kontrolle der Heimaufsicht, die Zeugnis und Ausbildung als nicht ordnungsgemäß einstufte. Die beiden Frauen wurden entlassen.

Interessant ist daran, dass wieder einmal ein Problem des deutschen Ausbildungsdurcheinanders zu einem persönlichen Problem der Betroffenen erklärt wird.

Der Bremerhavener Bildungsstadtrat Rainer Paulenz (SPD) urteilte laut Sonntagsjournal, das Zeugnis sei "ganz normal", so dass er die Probleme nicht nachvollziehen könne.

Was fehlt, ist die Botschaft, er werde sich als sozialdemokratischer Stadtrat mit aller Kraft dafür stark machen, dass die Qualität des Zeugnisses umgehend geklärt wird.

Was ebenfalls fehlt, ist die Bereitschaft, für eine Wiedergutmachtung im Falle der Wertlosigkeit des Zeugnisses nach dreijähriger Ausbildung zu sorgen. Schließlich wurde dieses Zeugnis in einer anerkannten kommunalen Einrichtung erworben.

Der Leiter der Cuxhavener Heimaufsicht wunderte sich laut Sonntagsjournal, dass die Schollschule nicht rechtzeitig klargestellt habe, "ob die Auszubildenden später überhaupt als Examinierte arbeiten dürfen".

Es ist unglaublich, dass eine Stadtverwaltung unter maßgeblicher sozialdemokratischer Beteiligung so tut, als ginge sie ein solcher massiver Vorwurf weiter nichts an.

Bleibt zu hoffen, dass die Wählerinnen und Wähler bei der Bundestagswahl am 27. September solche Vorgänge, die einer Bananenrepublik würdig sind, gut im Gedächtnis behalten.

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Mittwoch, August 26, 2009

Band zum Verschließen von Paketen ist bei der Post verboten - Die Konkurrenz scheint keine Probleme damit zu haben...

(Seestadtpresse) Kuriose neue Zeiten: Wer sein Paket nach althergebrachter Weise mit einer Schnur umwickelt, produziert nach Auffassung der gelben Deutschen Post und ihres Paketdienstes DHL "Sperrgut".

Folglich wird das mit Band verschnürte Paket nicht mehr am Schalter angenommen.

Die Schnur muss entfernt werden, und das Paket ist mit Klebestreifen zu verschließen. Das bestätigt ein Sprecher der Deutschen Post auf Anfrage. Das gehe unter anderem auch aus den Allgemeinen Geschäftsbedingungen hervor.

Die Begründung: Eine mit Band verschnürte Sendung sei "nicht maschinenfähig".

Der Postsprecher sieht das Ganze nicht als Problem an, weil seiner Meinung nach ohnehin nur noch einige "ältere Herrschaften" ihre Pakete ohne die geforderte größere Menge an Plastikmüll verschließen.

Andere Paketdienste haben dagegen keine Probleme mit verschnürten Paketen, ist zu erfahren.

Dass störrische Kunden von der Deutschen Post zur Konkurrenz abwandern könnten, sieht der Postsprecher auch nicht als problematisch an.

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Montag, August 24, 2009

Arbeitnehmerkammer bietet mit Sommerempfang interessantes Forum - Nordsee-Zeitung glänzt durch Abwesenheit...

Zu einem Sommerempfang lud die Arbeitnehmerkammer am Donnerstag, dem 20. August 2009, ins Deutsche Auswandererhaus ein. Diese Veranstaltung fand zum zweiten Mal statt und schaffte erneut ein lebendiges Forum für allerlei Kreuz- und Quer-Austausch von Informationen und Meinungen.

Wie schon im vergangenen Jahr, war die Redaktion der Nordsee-Zeitung nicht anwesend. Eine Berichterstattung gab es nicht, auch wenn sonst ganz gerne über sommerliche und andere Feste berichtet wird...

Dabei hätte das Hinhören auch in Kleinigkeiten durchaus interessant sein können. Da machte beispielsweise der Arbeitnehmerkammer-Präsident Hans Driemel darauf aufmerksam, dass das Gerede von der "Chance in der Krise" meistens von denen vorgetragen wird, die Verschlechterungen für die Arbeitnehmer durchsetzen wollen. Diese Leute nutzen gerne die Gelegenheit, die ihnen nicht genehmen Zöpfe abzuschneiden, unter anderem um die Tarife abzusenken und so weiter. Für die Arbeitnehmer selbst halten sich nach Driemels Einschätzung die Chancen in miesen wirtschaftlichen Zeiten dagegen sehr in Grenzen.

Bemerkenswert war auch eine Anmerkung von Wirtschaftssenator Ralf Nagel auf die Perspektiven des Arbeitsmarkts. Er meinte, "dass wir wohl im Herbst eins auf die Mütze bekommen" - ein kleiner Hieb gegen den Zweckoptimismus, der aktuell wieder in allen möglichen gängigen Blättern abgesondert wird...

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Das Bremerhavener Rechnungsprüfungsamt hält seine Berichte weiter unter Verschluss - In anderen Städten ist die Veröffentlichung längst Standard...

Das Bremerhavener Rechnungsprüfungsamt soll endlich seine Berichte veröffentlichen und damit Anschluss an die bundesweiten Gepflogenheiten gewinnen - das fordern die Bremerhavener Grünen.

Der Weser-Kurier berichtete am 20. August 2009 darüber.

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Bremerhavener Klimahaus als Spezialfall eines kulturellen Angebots - Besonders beglückt sind die Flaneure...


Die Besonderheiten des Bremerhavener Klimahauses werden im Weser-Kurier vom 23. August 2009 unter die Lupe genommen.

Ein Kerngedanke: Nur wer sich beim Schlendern durch das Klimahaus wirklich Zeit lässt, findet Zugang zu den berührenden und erhellenden Seiten des riesigen Angebots. Erst durch eine solche innere Ruhe und Offenheit verknüpfen sich im Kopf die Eindrücke zu einem Gewebe, das uns die Menschen der Welt in ihren vielfältigen Lebensräumen näher bringt.

Eilige Besucherinnen und Besucher können dagegen wegen der Unübersichtlichkeit leicht enttäuscht werden, auch wenn die klimatischen und kulturellen Eindrücke sie oftmals beeindrucken dürften.

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Donnerstag, August 20, 2009

In den USA kassieren Banken enorme Überziehungszinsen... - Ein Kommentar in der New York Times...

Die New York Times (NYT) ist immer wieder für Überraschungen gut, wenn es um die Kritik aktueller kapitalistischer Gepflogenheiten geht.

In einem Editorial der NYT vom 20. August 2009 stellt die Zeitung fest, dass wohl kein Mensch sehenden Auges 35 Dollar für eine Tasse Kaffee bezahlen würde. Allerdings müssten manche Menschen solche horrenden Zahlungen leisten, weil die Banken bei überzogenen Konten unverschämte Überziehungszinsen und Strafzahlungen kassieren.

Ein Beispiel: Ein Schüler mit überzogenem Konto machte sieben kleinere Einkäufe, darunter Kaffee und Schulsachen, im Gesamtwert von 16.55 Dollar. Durch die ihm aufgedrückten Gebühren musste er am Ende 245 Dollar berappen.

Die auf das Jahr hochgerechneten Zinssätze erreichen laut New York Times bis zu 3500 Prozent.

Nach Auskunft der New York Times fließen durch solche Zahlungen jährlich rund 38 Milliarden Dollar in die Kassen der Banken. 90 Prozent dieser Summe werden von den ärmsten zehn Prozent der Bankkunden aufgebracht, stellt die Zeitung fest.

Bis zu einer staatlichen Beendigung solchen Missbrauchs warnt die NYT: "Kunden, passt auf! Die Tasse Kaffee könnte deutlich teurer sein als ihr denkt."

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Dienstag, August 18, 2009

Dampfer "Welle" bald wieder im Wasser...


Nun soll es wirklich nicht mehr lange dauern, bis der Dampfer "Welle" wieder Wasser unter dem Kiel hat. Voraussichtlich noch im kommenden Monat sind die langjährigen Arbeiten so weit gediehen, dass der Kran bestellt werden kann.

In seiner Ausgabe vom 17. August 2009 berichtet der Weser-Kurier über die aktuelle Lage auf dem provisorischen Werftplatz im nördlichen Fischereihafen am Hafenkanal.

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Samstag, August 08, 2009

Bremerhaven wieder in der New York Times erwähnt - Ein Erfolg der Wirtschaftsförderung?

Man mag es kaum glauben, aber Bremerhaven hat es wieder einmal in die kostbaren Zeilen der New York Times geschafft.

Ob es auf das erfolgreiche Wirken der heimischen Wirtschaftsförderung zurückzuführen ist? Wohl eher nicht...

Das zeigt ein Blick auf den NYT-Bericht vom 7. August 2009.

Es geht dort um den Missbrauch der Abwrackprämie. Die New York Times leitet den Bericht so ein: "When the German government developed its pioneering cash-for-clunkers program, it neglected one small detail: making sure the clunkers no longer clunked."

Und hier kommt dann Bremerhaven vor: "As the German program got under way, customs officials began noticing an increase in used cars shipped through the northern ports of Hamburg and Bremerhaven. Inquiries revealed that German scrap dealers were openly approaching buyers from Africa about selling cars traded in under the rebate program."

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Donnerstag, August 06, 2009

Autoumschlag in Bremerhaven im ersten Halbjahr 2009 mehr als halbiert - Zahlen vom Häfensenator...

In Bremerhaven ist die Zahl der transportieren Autos im ersten Halbjahr 2009 um mehr als 50 Prozent in die Tiefe gerauscht.

Etwas geringer sind die Rückgänge der Umschlagszahlen beim Massengut (minus 33,8 Prozent) und beim Containerumschlag (minus 20,5 Prozent).

Bemerkenswert ist, dass die entsprechende Presseerklärung des Bremer Häfensenators unter der Überschrift steht "Hafenumschlag auf dem Niveau von 2006".

Der erste Satz lautet fälschlicherweise: "Der vergangene Monat war der bislang umschlagsstärkste in den bremischen Häfen." Das klingt wie eine echte Erfolgsmeldung. Richtig ist aber, dass der Monat Juni ausschließlich im Vergleich mit den übrigen fünf Monaten dieses Jahres gut dasteht.

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Mittwoch, August 05, 2009

Das Bremerhavener Klimahaus ist auch in Kleinigkeiten gut - Die Rede eines damals 12-jährigen Mädchens auf der UN-Klimakonferenz 1992 in Rio...

Im Bremerhavener "Klimahaus 8 Grad Ost" ist eine eindrucksvolle Rede der zu diesem Zeitpunkt 12-jährigen Severn Cullis-Suzuki zu sehen und zu hören. Sie wurde von ihr während der UN-Klimakonferenz des Jahres 1992 in Rio de Janeiro gehalten.

Manch einer mag wegen der Vielfalt der Eindrücke im Klimahaus nur ein paar Worte dieser Rede aufschnappen und dann weiterschlendern.

Damit verpasst der Mensch ein paar kluge Gedanken eines Kindes zur weltpolitischen Entwicklung.

Deswegen steht hier ein Hinweis auf einen Text über die Sprecherin bei Wikipedia und der Link zu Youtube, wo diese Rede präsentiert wird. Der Beitrag wurde bisher fast zwei Millionen mal aufgerufen.

Wer den Text nur nachlesen will, kann dies hier tun.


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Samstag, August 01, 2009

Deutsche Arbeitnehmer werden stärker ausgebeutet als andere in Europa - Verantwortlich sind lange Arbeitszeiten und extrem niedrige Lohnsteigerungen..

Deutschland hat sich mit seiner extrem auf den Export ausgerichteten Wirtschaftspolitik offensichtlich in eine gefährliche Sackgasse manövriert. Der Experte Joachim Jahnke erläutert, warum er das so sieht.

Als Kernpunkt dieser Politik sieht Jahnke die "Ausbeutung" der deutschen Arbeitnehmer. Dies zeige sich nicht nur daran, dass Deutschland innerhalb der Europäischen Union mit die längsten Arbeitszeiten aufzuweisen hat.

Hinzu komme "der vorletzte Platz Deutschlands in der Entwicklung der Löhne und Gehälter real nach Abzug der Verbraucherpreisentwicklung".

Jahnke: "Mit einer Steigerung von wenig mehr als 4 % in acht Jahren, also im Jahresdurchschnitt gerademal einem halben Prozent, wird Deutschland nur noch von Italien unterboten."

Dies sei "eine traurige Bilanz". Nach Auffassung Jahnkes erklärt dies, "warum das hyperexport-abhängige Deutschland nun so tief in der Krise steckt".

In einer weiteren Zusammenfassung erläutert Jahnke die wachsende Kluft in der Verteilung der Einkommen bei den reicheren und den ärmeren Schichten der Bevölkerung. Er spricht von einer "total auseinanderlaufenden Einkommenssituation". Sie bietet seiner Meinung nach auch eine Erklärung für die aktuelle Finanzkrise, weil sie das Riesenkasino der Finanzmärkte mit dem benötigten Spielmaterial versorgt hat.

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