Montag, Januar 06, 2014

Falsche Prognosen für Hafenumschlag - Korrektur bisher nur für Hamburg - Das nährt weitere Zweifel am Bremerhavener Hafentunnel und könnte die Hektik der vergangenen Wochen erklären...

Seestadtpresse Bremerhaven - Die Prognosen für die Entwicklung des Bremerhavener Hafenumschlags bilden die Grundlage für die Planung des Hafentunnels. Dass solche Prognosen sich oftmals als falsch erweisen, ist nichts Neues. Für den Hamburger Hafen wurde jüngst die Prognose drastisch nach unten korrigiert.
 
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In seiner Ausgabe vom 27. Dezember 2013 berichtet der Weser-Kurier, dass die Umschlagserwartungen für Hamburg fast halbiert werden mussten - von 25 auf 15,4 Millionen TEU im Jahre 2025. Das zeigten die Zahlen des >>>Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL).

"Mit der neuen Prognose revidiert das ISL seine Vorhersage aus dem Jahr 2010 deutlich nach unten", heißt es im Weser-Kurier. "Die Anpassung der Prognosen sei notwendig geworden, nachdem der Containerumschlag in Europa in den Jahren 2011 und 2012 stagniert hatte und die tatsächliche Entwicklung somit deutlich unter den Voraussagen blieb."

Vermutlich hat die Nordsee-Zeitung in ihrer kritischen Objektivität längst über diese interessante Entwicklung berichtet und beim ISL nachgefragt, ob auch die Prognose für  Bremerhaven korrigiert werden muss.
Bisher konnte ich in der NZ allerdings nur eine Überschrift mit dem weiteren "Hoffen auf mehr Container" entdecken (NZ 3. Januar 2014)...

Nachträgliche Anmerkung: In Gesprächen mit Experten wurde mir in Erinnerung gerufen, dass die Entwicklung des Bremerhavener Containerumschlags weniger durch die Potentiale des Welthandels bestimmt wird, sondern viel mehr durch die fast ausgereizten Kapazitäten des Containerterminals.

Da der Containerterminal nicht weiter ausgebaut werden kann, erreichen die Kapazitäten bereits in wenigen Jahren einen absoluten Deckel, so dass auch zusätzlich im Welthandel auftauchende Umschlagspotentiale gar nicht mehr (oder  durch Effektivierung innerer Abläufe nur noch teilweise) ausgeschöpft werden können.

Für den Hafentunnel ist zusätzlich von Bedeutung, dass sich der Anteil des Schienenverkehrs beim Transport der Container in den vergangenen Jahren erhöht hat - eine Entwicklung, die unter anderem durch die fast völlig fehlenden Staus auf der Cherbourger Straße illustriert wird.