Donnerstag, Mai 15, 2008

Das Bremerhavener Nordseemuseum soll endgültig zu den Akten gelegt werden - Ein wirklicher Schlusspunkt als Beitrag zur Lösung der Haushaltsprobleme?

Wie aus Kreisen des Bremer Senats zu erfahren ist, stehen die Pläne für das Bremerhavener Nordseemuseum vor dem endgültigen Aus.

Zwar wird offiziell bis heute das Ziel hochgehalten, rund vier Millionen Euro für die Wiederaufnahme des Ausstellungsbetriebs des Nordseemuseums bereitzustellen und die seit Jahren eingepackten wertvollen Exponate endlich wieder der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Aber diese Hoffnung ist nach Gesprächen mit dem Senat über den Bremerhavener Haushalt offensichtlich ad acta gelegt worden.

Im Hintergrund steht nach diesen Informationen der wachsende Druck aus Bremen, in der Seestadt endlich Schluss zu machen mit dem waghalsigen Kurs der Finanzpolitik. Insbesondere die ungebremste Ausdehnung der kommunalen Infrastruktur macht den Bremer Politikern Sorgen, weil die Sparanforderungen wegen der Klage vor dem Bundesverfassungsgericht unbedingt berücksichtigt werden sollen.

Unter Experten gilt Bremerhaven als einsame Spitze bei den kommunalen Investitionen - ein neuer Zoo, ein neues Stadttheater, drei rundum erneuerte Hallenbäder, ein neues Kunstmuseum, ein Deutsches Auswandererhaus, künftig ein Klimahaus und ein Eisstadion - alle diese Einrichtungen stellen für viele Jahre teilweise hohe Anforderungen an den städtischen Haushalt und engen die politischen Spielräume erheblich ein.

Man darf gespannt sein, ob diese Problematik während der Beratung des Doppelhaushalts in der Stadtverordnetenversammlung am 10. Juni 2008 kritisch zur Sprache kommen kann...