Bremerhaven möchte gerne "Klimastadt" werden, bisher unter der Federführung der "üblichen Verdächtigen"...
(Seestadtpresse) Der Magistrat der Seestadt Bremerhaven beauftragte vor rund zwei Jahren Mitarbeiter des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) mit der Erarbeitung einer "Konzeptstudie 'Klimastadt Bremerhaven'". Das 143 Seiten lange Ergebnis dieser Arbeit wurde am Montag, dem 18. Januar 2010, im Conference Center öffentlich vorgestellt.
"Wir wollen den Titel in Bremerhaven auch wirklich leben", betonte Oberbürgermeister Jörg Schulz bei dieser Gelegenheit.
Erste Beobachtungen: Die Redaktion setzte sich aus zwei AWI-Beschäftigten und einer langjährigen Mitarbeiterin des BAW-Instituts für regionale Wirtschaftsforschung zusammen. Das BAW ist seit vielen Jahren an den Planungen zur neuen Bremerhavener Strukturpolitik beteiligt - vom Ozean-Park bis zu den Havenwelten ebenso wie auf anderen Aktionsfeldern.
Interessanter ist ein Blick auf die bisherigen Mitglieder des sogenannten "Begleitkreises", der das jetzt vorgelegte Konzept entscheidend mit geprägt hat und angeblich noch für weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter offen ist.
Von den jetzigen 18 Mitgliedern dieses Begleitkreises gehören 3 in Doppelfunktion auch der Redaktion an.
Von den übrigen 15 kommen 9 (also genau 60 Prozent) aus Unternehmen oder aus der Wirtschaftsförderung.
Weitere 4 gehören dem Magistrat an. Hinzu kommen 2 Wissenschaftler.
Aus der Kommunalpolitik oder gar aus Bürgerinitiativen, die im Bereich der Klimapolitik über ein große Menge an Sachwissen verfügen, ist niemand in dem Verzeichnis der Mitbestimmerinnen und Mitbestimmer des Bremerhavener Klimastadt-Prozesses zu entdecken.
Die einzige kritische Äußerung zu dem bisherigen Prozess, der ausschließlich von oben nach unten organisiert wurde (Top-Down-Prozess), kam während der Veranstaltung vom grünen Stadtverordneten Ulf Eversberg.
Vor diesem Hintergrund darf ein kleines Gedankenexperiment gewagt werden: Einmal angenommen, dass Wissenschaftler beispielsweise die geplante Küstenautobahn als klimaschädlich einstufen.
Welche Chance auf Aufnahme in das Konzept einer "Klimastadt Bremerhaven" hätte wohl eine solche Aussage im bisherigen "Begleitkreis"?
Daraus resultiert eine Befürchtung: Könnte es sein, dass es gar nicht in erster Linie um eine wirklich überzeugende Klimapolitik geht, sondern hauptsächlich um das effektive Abfischen öffentlicher Fördermittel für Bremerhavener Unternehmen?
Sollte sich das als richtig erweisen, dann bliebe für die Bevölkerung am Ende nur die Rolle, als Hilfsschauspieler für das erfolgreiche Erledigen der Hauptaufgabe in den Kulissen herum zu stolpern...
"Wir wollen den Titel in Bremerhaven auch wirklich leben", betonte Oberbürgermeister Jörg Schulz bei dieser Gelegenheit.
Erste Beobachtungen: Die Redaktion setzte sich aus zwei AWI-Beschäftigten und einer langjährigen Mitarbeiterin des BAW-Instituts für regionale Wirtschaftsforschung zusammen. Das BAW ist seit vielen Jahren an den Planungen zur neuen Bremerhavener Strukturpolitik beteiligt - vom Ozean-Park bis zu den Havenwelten ebenso wie auf anderen Aktionsfeldern.
Interessanter ist ein Blick auf die bisherigen Mitglieder des sogenannten "Begleitkreises", der das jetzt vorgelegte Konzept entscheidend mit geprägt hat und angeblich noch für weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter offen ist.
Von den jetzigen 18 Mitgliedern dieses Begleitkreises gehören 3 in Doppelfunktion auch der Redaktion an.
Von den übrigen 15 kommen 9 (also genau 60 Prozent) aus Unternehmen oder aus der Wirtschaftsförderung.
Weitere 4 gehören dem Magistrat an. Hinzu kommen 2 Wissenschaftler.
Aus der Kommunalpolitik oder gar aus Bürgerinitiativen, die im Bereich der Klimapolitik über ein große Menge an Sachwissen verfügen, ist niemand in dem Verzeichnis der Mitbestimmerinnen und Mitbestimmer des Bremerhavener Klimastadt-Prozesses zu entdecken.
Die einzige kritische Äußerung zu dem bisherigen Prozess, der ausschließlich von oben nach unten organisiert wurde (Top-Down-Prozess), kam während der Veranstaltung vom grünen Stadtverordneten Ulf Eversberg.
Vor diesem Hintergrund darf ein kleines Gedankenexperiment gewagt werden: Einmal angenommen, dass Wissenschaftler beispielsweise die geplante Küstenautobahn als klimaschädlich einstufen.
Welche Chance auf Aufnahme in das Konzept einer "Klimastadt Bremerhaven" hätte wohl eine solche Aussage im bisherigen "Begleitkreis"?
Daraus resultiert eine Befürchtung: Könnte es sein, dass es gar nicht in erster Linie um eine wirklich überzeugende Klimapolitik geht, sondern hauptsächlich um das effektive Abfischen öffentlicher Fördermittel für Bremerhavener Unternehmen?
Sollte sich das als richtig erweisen, dann bliebe für die Bevölkerung am Ende nur die Rolle, als Hilfsschauspieler für das erfolgreiche Erledigen der Hauptaufgabe in den Kulissen herum zu stolpern...
Labels: Bremerhaven, Klimastadt
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