Donnerstag, Februar 22, 2024

Bremerhavener Formularlotsen - ein erfolgreiches Projekt ehrenamtlicher Arbeit…

Seestadtpresse Bremerhaven - Die Bremerhavener Formularlotsen… - das sind ehrenamtlich tätige Helferinnen und Helfer beim Ausfüllen von Formularen aller Art. 

Wer Unterstützung braucht, weil er oder sie mit Anträgen für Bürgergeld, Wohngeld, Kindergeld usw. nicht zurecht kommt, kann sich bei den Formularlotsen Hilfe holen…

In einem Interview mit dem Kölner Domradio hat Petra Kolze erklärt, wie dieses erfolgreiche Bremerhavener Projekt funktioniert…

https://www.domradio.de/audio/ein-interview-mit-petra-kolze-ehrenamtliche-formular-lotsin

Weitere Informationen gibt es auf der Webseite der Bremerhavener Formularlotsen

Telefonische Auskunft unter der Nummer 015752683474…

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Donnerstag, Juli 27, 2023

Der Bremerhavener Hafentunnel - Die Skandalgeschichte eines kuriosen Monsterbauwerks muss noch geschrieben werden...

Seestadtpresse Bremerhaven - Im November 1999 stand im Koalitionsvertrag von SPD und CDU das Projekt des "kreuzungsfreien Ausbaus der Cherbourger Straße". Im April 2001 stimmte diese Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung für den Plan, eine fast 1200 Meter lange Tunnelröhre zu bauen. Kostenpunkt: 180 Millionen DM. Zu dieser Zeit wurden 180 Lkw pro Stunde gezählt; für 2025 erwarteten die Planer 615 Lkw pro Stunde.

In den folgenden Jahren gab es lebhaftes Hin und Her über das Großprojekt, u.a. angefeuert durch den Vorschlag einer Nordumgehung zum Hafen über Langener Gebiet sowie diverse Vorschläge für einen anderen Verlauf des Tunnels.

Im Januar 2015 vermeldete dann die Seite "Hafentunnel Bremerhaven (http://www.hafentunnel-bremerhaven.de) unter der Überschrift "Nun geht es los": 

„Insgesamt kostet der Bau des Hafentunnels bzw. der Hafenanbindung zur A27 - 171,3 Millionen Euro. 120 Millionen davon trägt der Bund. Weitere 29 Millionen Euro kommen vom Land Bremen und rund 7,3 Millionen Euro von der Seestadt Bremerhaven. Die Hafenwirtschaft steuert einen Betrag von 15 Millionen Euro zum Ausbau der Hafenanbindung bei. Die Planungskosten belaufen sich auf 29,2 Millionen Euro. Diese Summe wird zusätzlich vom Land Bremen getragen. Die Belastung durch den Tunnelbau soll so gering wie möglich gehalten werden.

Nach vorläufiger Planung der Tunnelbauer ist die Gesamtfertigstellung des Tunnels, der für eine deutliche Reduzierung der Verkehrsbelastung rund um die Cherbourger Straße sorgen soll, für Herbst 2018/19 vorgesehen. Der Hafentunnel Bremerhaven schafft einen Weg in die Zukunft.“

Dann ging es wirklich los, aber nicht ganz so wie geplant. Schon der Zeitpunkt der Fertigstellung Herbst 2018 erwies sich als Luftnummer: Wir schreiben das Jahr 2023 - und noch immer ist das Lügenbauwerk nicht fertig.

Warum Lügenbauwerk? Die Notwendigkeit wurde mit ausgedachten Zahlen zurechtfimmeliert. Am 30. Juni 2008 prognostizierte der damalige Oberbürgermeister Jörg Schulz auf dem Sommerfest der Arbeitnehmerkammer "eine explosionsartige Zunahme des Verkehrs". Solche Erwartungen wurden allerdings stets nur durch andere Prognosen ergänzt, z.B. die Verkehrs- und Umschlagsprognose des ISL.  

Genaue Zählungen kamen aus rätselhaften Gründen nicht zustande. So wurde Ende September 2011 mitgeteilt, dass bereits im Herbst 2010 automatische Zählgeräte installiert worden seien, "die leider bislang noch keine abschließend plausibilisierten Ergebnisse liefern".

Der Bericht des Rechnungshofs Bremen von 2014 ließ keinen Zweifel an der Unsinnigkeit des Hafentunnels. Er sei „… zu keinem Zeitpunkt wirtschaftlich zu vertreten…“ gewesen, lautete die Bilanz ( https://www.rechnungshof.bremen.de/sixcms/media.php/13/Sonderbericht%20Hafentunnel.pdf ).

Die auf dieser Seite erschienenen Texte können nach Anklicken des folgenden Links noch einmal durchgeblättert werden https://btb-bremerhaven.blogspot.com/search?q=Hafentunnel .

Aber wie gesagt: Die ganze Skandalgeschichte dieses kuriosen Monsterbauwerks muss noch geschrieben werden...

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Mittwoch, Oktober 05, 2011

Bremerhaven: "Freikarten für alle Promis!" - Soll nur Siegfried Breuer draußen bleiben?

Seestadtpresse Bremerhaven - Ich möchte die Aufmerksamkeit auf einen riesigen Skandal richten, der in der Nordsee-Zeitung am 4. Oktober 2011 ganz klein auf der zweiten Seite mitgeteilt wurde. "Freiflüge für Promis gestrichen", lautet die Überschrift einer dpa-Meldung.


 In dem Text geht es um die Entscheidung der Fluggesellschaft Air Berlin, das über mehrere Jahre durchgeführte Sonderflugprogramm für Prominente zum Ende dieses Jahres auslaufen zu lassen. Im Rahmen dieses Programms konnten laut NZ "mehr als 100 ausgewählte Personen aus Wirtschaft, Sport, Kultur und Unterhaltung und deren Familien jederzeit kostenlos mit der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft reisen".

Man sollte sich das auf der Zunge zergehen lassen: Diese ausgewählten Personen konnten jederzeit kostenlos samt Familie die Air-Berlin-Flugzeuge benutzen.

Auch andere Zeitungen berichteten über diesen Skandal, ohne das Skandalöse eines solchen Programms auch nur zu erwähnen. Die Nordsee-Zeitung stellt nur sachlich fest, die Entscheidung sei laut Unternehmenssprecher "vor dem Hintergrund der Neuausrichtung des Unternehmens gefasst worden".

In der Nordsee-Zeitung ist die Beiläufigkeit dieser Mitteilung allerdings besonders erstaunlich, denn sie hat ja gerade ein riesiges Getöse veranstaltet, weil der (damalige) Bremerhavener SPD-Vorsitzende Siegfried Breuer den Vorwurf nicht aufklären half, er habe unberechtigt eine Werder-Bremen-VIP-Karte genutzt.

Das unausgewogene NZ-Getöse fand statt, obwohl jeder wissen kann, dass auch andere Politiker und Unternehmer über solche kostenlosen Karten verfügen und obwohl bekannt ist, dass sich in den VIP-Bereichen allerorten Promis und Möchtegern-Promis auf Kosten anderer tummeln, um dort ihre "Netzwerkerei" zu organisieren, die früher viel klarer als "Klüngelei" bezeichnet wurde.

Wenn die Nordsee-Zeitung nun so kraftvoll gegen solche Vergünstigungen für Politiker kämpft, warum stellt sie dann den Skandal der kostenlosen Air-Berlin-Flüge nicht deutlicher heraus?

Warum werden in der Nordsee-Zeitung kostspielige Empfänge mit kostenlosem Essen und Trinken für Promis nicht energischer bekannt gemacht? Man könnte doch einmal veröffentlichen, welche Kommunalpolitiker beispielsweise im Stadttheater sitzen, ohne einen Cent Eintritt bezahlt zu haben. Oder wer alles über einen kostenlosen Zugang zum VIP-Bereich der Fishtown-Pinguins-Eishockeyspieler oder der Eisbären-Basketballer verfügt.

Aber die Nordsee-Zeitung bekämpft ausschließlich den angeblichen VIP-Karten-Missbrauch von Siegfried Breuer.

Irgendwie merkwürdig, diese Neun-Zehntel-Blindheit der NZ-Redaktion, meine ich.

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Donnerstag, September 01, 2011

Bremerhaven: Beratungseinrichtung Solidarische Hilfe beklagt gebrochene Zusagen von Politik und Verwaltung...

Seestadtpresse Bremerhaven - Vor der Wahl gab es aus der Bremerhavener Politik und Verwaltung Hilfszusagen. Nach der Wahl will niemand mehr etwas von den Versprechungen wissen, stellt die Solidarische Hilfe in einer Pressemitteilung vom 1. September 2011 fest.


Nach einem ersten Alarmruf im Frühjahr dieses Jahres habe es „viele ermutigende Worte und auch Versprechungen“ gegeben. Auch Oberbürgermeister Melf Grantz, der bekanntlich nicht der Oberbürgermeister einer Klassengesellschaft sein möchte, versprach nach Auskunft der Solidarischen Hilfe, mit den Zuständigen zu reden.

Nach der Wahl am 22. Mai 2011 war alles vergessen, klagt die Solidarische Hilfe.

Weiter im Text geht es durch einen Klick an dieser Stelle. 

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Mittwoch, Juli 06, 2011

Bremerhaven: Austritt Mark Ellas aus der FDP verdeutlicht Hintergründe der Kampagne der Nordsee-Zeitung gegen "seltsame Fraktion"...

Seestadtpresse Bremerhaven - Nach dem Austritt des Stadtverordneten Mark Ella aus der Bremerhavener FDP wird es etwas deutlicher, vor welchen politischen Karren sich die Nordsee-Zeitung mit ihrer jüngsten Kampagne gegen die "seltsame Fraktion" der FDP mit einem früheren Stadtverordneten der Linken gespannt hat.

Aufschlussreich ist in diesem Zusammenhang der Offene Brief, in dem Mark Ella seinen Austritt aus der FDP begründet.

Weiter im Text geht es hier.

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Montag, Juli 04, 2011

Seestadtpresse Bremerhaven mit Texten zur Lage - Ein paar Hinweise...

Seestadtpresse Bremerhaven - Was mir in den vergangenen Tagen an Beobachtungen und Überlegungen durch Kopf und Tastatur floss, kann weiter unten jeweils direkt angeklickt werden. 

Wer die Seitenadresse der Seestadtpresse wählt, kann die jüngsten Texte nacheinander über den Bildschirm rollen lassen.

- Mit einem Kopfschütteln verfolgt habe ich die Kampagne der Nordsee-Zeitung gegen eine der beiden neuen Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung. Ob es wirklich im Kern darum ging, die FDP unverwässert auf (NZ-Herausgeber-)Kurs zu halten, ist mir nicht klar. Auffällig ist jedenfalls die offene Einseitigkeit der NZ-Kritik.
Mein Text über die erste Phase der Skandalisierung steht hier, der zweite zusammenfassende Text über die Unausgewogenheit der NZ-Berichterstattung findet sich hier.

- Dass die Grünen für ihre wackelige Haltung in der Frage des Hafentunnels
von der Nordsee-Zeitung als "vernünftig" gelobt wurden, verwundert nicht weiter. Kritiker erinnern an frühere Positionen der Grünen und Probleme durch den Tunnel.

Weitere Texte beschäftigen sich mit

- einem interessanten Beitrag des Medienmagazins "Zapp" über journalistische Hilfstruppen der Bahn in puncto "Stuttgart 21",

- einer großen Initiative zur Wiederbelebung des amerikanischen Traums mit meiner Ansicht nach bemerkenswerten Argumenten,

- einem Hinweis auf ein neues Bremerhaven-Buch, das farblich etwas eigenartig aussieht und

- einem falschen Bericht der Nordsee-Zeitung über das Krabbenland, der mittlerweile wieder korrekt geworden ist.

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Donnerstag, Juni 23, 2011

Ein paar krumpelige Neuigkeiten bei der Seestadtpresse Bremerhaven...

Seestadtpresse Bremerhaven - Was es bei der Seestadtpresse so an allerlei Krumpelkram zu lesen gibt, kann hier verfolgt werden. 

Ein paar Stichworte: 

- Die deutsche Griechenland-Diskussion leidet unter peinlichen Stereotypen, meint das NDR-Medienmagazin "Zapp" in seiner jüngsten Sendung. Ein paar Überlegungen von mir lassen sich durch einen Klick an dieser Stelle nachlesen.

- Ebenfalls sehr kritisch sehe ich die Berichterstattung über die Krise in Irland. Auch dort blutet die Bevölkerung für die Abzockereien der Oberschichten und der Finanzmärkte, behaupte ich. Der Text ist hier erreichbar.

- Auf ganz pfiffige Weise macht sich die amerikanische Bürgerbewegung "MoveOn.org" über die Lehrer und Staatsbediensteten als Verursacher der Finanzkrise lustig - siehe hier.

- Sehr verwundert bin ich darüber, dass sich unsere Bremerhavener Sozialdemokraten ausgerechnet von einem FDP-Stadtverordneten vorhalten lassen müssen, dass sie sich nicht engagiert genug für die Solidarische Hilfe einsetzen. Nachzulesen ist das hier.

- Und dann gibt es noch ein bisschen Gequackel über den Atomausstieg in der Schweiz, die sichtbar gewordene Hohlheit der Werbung, eine ungewöhnliche Technik der Zeitungslektüre und über den sorbischen Schriftsteller Jurij Brezan.

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Dienstag, Mai 31, 2011

Seestadtpresse über Bremerhaven und die Welt - Hinweise auf die Bremerhavener Bloggerei...

Seestadtpresse Bremerhaven -

- Das Stadttheater Bremerhaven glänzt wieder mit einer wunderbaren Opernaufführung: "Un giorno die regno" von Giuseppe Verdi.


- Am Weserdeich in Bremerhaven wird der Terrorismus mit ungewöhnlichen Mitteln bekämpft: Da werden erst einmal Fußgänger und Radfahrer umgeleitet.

- Der Ruf "Empört Euch!" breitet sich in Europa aus. Einer der Anreger dieser Debatte heißt Stéphane Hessel, der ein kleines Büchlein dazu geschrieben hat. Auflage in Frankreich 1,5 Millionen, in Deutschland auch schon 300.000.

- In ganz Europa geht es machtvoll um die Bereicherung der reichen Eliten auf Kosten der Allgemeinheit. Der Zusammenhang der Proteste wird viel zu wenig sichtbar gemacht. Der Ruf "Empört Euch!" gilt für alle.

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Donnerstag, Mai 26, 2011

Anmerkungen zur Lage in Bremerhaven in der Seestadtpresse...

Seestadtpresse Bremerhaven - Ein paar Neuigkeiten und Beobachtungen zur Lage in Bremerhaven drehen sich um folgende Punkte:

- Anmerkungen zum Wahlergebnis Stadtverordnetenversammlung.

- Profilierung Bremerhavens als Klimastadt durch Sperrung von Radwegen?

- Der verrammelte Spadener See als Beispiel einer missglückten Privatisierung.

- Die bekannte Zeitschrift "The Economist" beleuchtet auch ein paar Bremerhavener Extravaganzen.

- Der direkte Weg zur neuen Seestadtpresse Bremerhaven geht über diesen Klick.

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Montag, Mai 23, 2011

Bremerhavener Postzustellung mit größeren Problemen? - Bisher nur Einzelbeispiele bekannt...

Seestadtpresse Bremerhaven - Einzelbeispiele aus Bremerhaven zeigen, dass die Post bei der Zustellung von Briefen und Zeitungen wachsende Probleme mit der Pünktlichkeit hat.

So sind beispielsweise im Bremerhavener Stadtteil Lehe in den vergangenen Monaten die Zustellungen am Sonnabend nachweisbar mehrere Male vollkommen weggefallen.

Weiter im Text geht es durch einen Klick an dieser Stelle.

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Dienstag, Mai 10, 2011

Ist die Bremerhavener Infrastruktur überdimensioniert und überteuert? - Ein kleines Beispiel von den Brücken-Rambos...

Seestadtpresse Bremerhaven - Die mentale Wende der Bremerhavener Brücken-Rambos, die sich lange Zeit nur durch Sperrungen und Abrisse von Brücken profilierten, wurde an dieser Stelle kürzlich ausdrücklich gelobt.

Allerdings kam ich danach in einem Punkt doch etwas ins Grübeln: Wer sich das Rinnsal unter dieser wuchtigen Brückenkonstruktion ansieht, muss sich fragen, ob es an nicht doch etwas billiger gegangen wäre.

Weiterlesen kann man hier...

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Dienstag, April 12, 2011

Bremerhavener Brücken-Rambos wandeln offensichtlich auf neuen Pfaden - Brücke hinter dem Leher Friedhof neu errichtet...

Seestadtpresse Bremerhaven - Erneut ist von den bisherigen Brücken-Rambos des Bremerhavener Magistrats ein weiteres Beispiel für eine mögliche Richtungsänderung mitzuteilen: Eine im Juni vergangenen Jahres abgerissene Brücke hinter dem Leher Friedhof auf dem Weg nach Spaden wurde neu gebaut und kann demnächst wieder genutzt werden.

Weitere Einzelheiten gibt es >> nach einem Klick an dieser Stelle.

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Montag, April 04, 2011

Tägliche "Polizei-Rapporte" können eine interessante Informationsquelle sein - Gibt es auch in Bremerhaven...

Seestadtpresse Bremerhaven - Gelegentlich unterschätzt werden die täglichen Polizeiberichte, in denen sich so manche Merkwürdigkeit unseres gesellschaftlichen Alltags und seines Untergrundes widerspiegelt.

Bereits der Dichter Heinrich von Kleist nutzte die damaligen Berliner "Polizei-Rapporte" für sein Zeitungsprojekt "Berliner Abendblätter".

Wer mehr darüber lesen will, kann hier klicken.

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Freitag, März 25, 2011

Finanzielle Probleme auch beim Golfclub Hainmühlen? - Die Nordsee-Zeitung wird sicherlich schon bald kritisch berichten...

Seestadtpresse Bremerhaven - Die finanziellen Probleme des Golfclubs Bremerhaven sind in der Nordsee-Zeitung in mehreren Beiträgen sehr kritisch unter die Lupe genommen worden.

Ich habe das zunächst sehr begrüßt, kann aber nicht verhehlen, dass mir auch Merkwürdigkeiten aufgefallen sind.

Merkwürdig finde ich beispielsweise die Hartnäckigkeit, mit der hier die Probleme eines einzelnen ausgewählten Privatunternehmens öffentlich beleuchtet worden sind. Über die unbestreitbaren finanziellen Probleme des Ditzen-Konzerns oder anderer Bremerhavener Unternehmen gab es bisher nach meinen Beobachtungen keine solche umfassende Aufklärungsarbeit in der Nordsee-Zeitung.

Hinzuweisen ist auch auf die Information, dass andere Golfclubs finanziell ebenso in Problemen stecken wie der Bremerhavener Club.

Nehmen wir als Beispiel die Golfanlage "Gut Hainmühlen", die übrigens wie der Bremerhavener Club als GmbH & Co. KG organisiert ist. Der Verein wurde dort nur als Krone oben drauf gesetzt.

Der Hainmühlener Golfclub macht nach den mir vorliegenden Informationen seit seiner Gründung Verluste. In einem vertraulichen Schreiben der Geschäftsführung an die Kommanditisten wird über die aktuellen Auseinandersetzungen mit dem Finanzamt informiert, das wegen der dauernden Verluste keine gewerbliche Tätigkeit des Hainmühlener Golfclubs erkennen kann. Da Gewinne bisher weder ausgewiesen werden konnten noch für die Zukunft glaubhaft zu machen sind, wird die Kommanditgesellschaft des Vereins wohl nun als "Liebhaberei" eingestuft, ist zu hören.

Wenn diese Entscheidung des Finanzamts Bestand hat - und das sieht nach Einschätzung von Kennern der Szenerie so aus -, dann müssten die Kommanditisten ihre steuerlichen Vorteile aus den vergangenen Jahren einschließlich Zinsen zurückzahlen.

Wenn das nun kein Thema für die Nordsee-Zeitung wird, könnte man direkt ins Grübeln kommen...

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Mittwoch, März 23, 2011

Seestadtpresse Bremerhaven probeweise mit neuem Auftritt...

Seestadtpresse Bremerhaven - Da auf dieser Seite im Moment eine gewisse Funkstille herrscht, rate ich zu einem Blick auf meine "Bremerhaven-aktuell"-Seite.

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Freitag, Februar 25, 2011

Bremerhavener Naherholungsgebiet Spadener See offensichtlich in schweren Turbulenzen - Wieder eine folgenschwere Privatisierung öffentlichen Eigentums?

Seestadtpresse Bremerhaven - Die Privatisierung des einzigen großen Freizeitgebiets mit großem See mit Badestrand und zwei Gaststätten am Rande von Bremerhaven stellt sich offensichtlich als ein schwerer Schuss in den Ofen heraus.

Die Nordsee-Zeitung vom 25. Februar 2011 meldet, dass die Käuferfamilie Dittmann sich finanziell und emotional in schwerer See befindet.
Von Insolvenzverfahren und Zwangsversteigerung ist die Rede, und da erinnert man sich doch gerne an die Freude, mit der die Offiziellen der Stadt Bremerhaven vor gerade einmal gut sechs Jahren den Verkauf des Spadener Sees gefeiert haben.

Am 10. Juli 2004 hörte sich die Schlagzeile in der Nordsee-Zeitung dem entsprechend noch sehr optimistisch an: "Spadener See wieder in festen Händen".



Zum Jahreswechsel 2004 / 2005 wurde dann das Wirksamwerden des Vertrags angezeigt. Der Besitzerwechsel sei perfekt, hieß es in der Nordsee-Zeitung vom 3. Januar 2005.


Zum Dank für Käufer Dittmanns "touristisches Engagement" habe ihm Jörn Hoffmann (als Vorsitzender der Versammlung des Zweckverbandes Spadener See) "ein Präsent" überreicht und ihm viel Erfolg gewünscht.

Auf diese Weise seien die Weichen gestellt worden "für eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung des attraktiven Erholungsgebietes". Dittmann wurde ausdrücklich gelobt, weil er über "viel Fachkompetenz und Erfahrung" verfüge.

So geht das in unseren Zeitläuften gelegentlich mit der Privatisierungsbegeisterung öffentlicher Stellen, die einfach nur Verantwortung los werden wollten und zu diesem Zweck munter auf einer Modewelle mitgeglitsch sind.

Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass das für Bremerhavener einst so wichtige Naherholungsgebiet, das durch die Einzäunung ohnehin nur noch schwer zu nutzen war, jetzt nicht in die Hände schlimmerer Spekulanten fällt.

Bereits am 7. August 2010 berichtete übrigens auch die Nordsee-Zeitung bereits sehr kritisch über die Entwicklung des Spadener Sees seit seiner Privatisierung. "Die Privatisierung sollte das Heil bringen", hieß es da. "Keine Miesen mehr durch den See-Betrieb, stattdessen ein schmuckes, deutlich aufgewertetes Naherholungsgebiet, noch dazu zum Nulltarif für die Kommune. Hoffnungen, die sich nicht erfüllt haben."

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Samstag, Februar 19, 2011

Skandal um Golfclub-Firma in Bremerhaven weitet sich aus: Nordsee-Zeitung berichtet kritisch, Sonntagsjournal schweigt, SPD hält an Unterstützung für die Golf-Firma fest...

Seestadtpresse Bremerhaven - Die skandalöse Unterstützung der Stadt Bremerhaven für die heimische Golf-Firma namens "Golfclub Bremerhaven" wird in der Nordsee-Zeitung am 18. Februar 2011 weiter auf erfreulich kritische und hartnäckige Weise unter die Lupe genommen. In der Seestadtpresse vom 12. Februar 2011 gibt es ebenfalls einige Hinweise.

Auch am Sonnabend, dem 19. Februar 2011, gab es in der Nordsee-Zeitung interessante Neuigkeiten über das unglaubliche Geschäftsgebaren der Golfclub-Leitung gegenüber Mitarbeitern und Firmen.

Nun tauchen zwei interessante Fragen auf: Erstens muss sich am morgigen Sonntag zeigen, ob sich auch das Bremerhavener Sonntagsjournal endlich in diese Berichterstattung einschaltet. 

Bisher hat das Sonntagsjorunal eisern geschwiegen, obwohl es mit dem Chefredakteur Werner Schwarz einen Golf-Experten aufzuweisen hat, der sonst keine Gelegenheit auslässt, den Golfsport aus allen Richtungen zu beleuchten. 

Und zweitens muss sich zeigen, ob die Bremerhavener Sozialdemokraten an ihrer massiven Unterstützung für die Golfclub-Firma festhalten.

Sollte es kein Zurückrudern geben, müsste sich die SPD ihr erstaunlich unsoziales Engagement für eine "schmutzige Geschäftspolitik" (Nordsee-Zeitung) sicherlich im Wahlkampf vorhalten lassen.

Auf der Webseite der Bremerhavener Sozialdemokraten ist der Aufruf der SPD-Fraktion zur Unterstützung der Golfclub-Firma immer noch nicht zu lesen. Leider ist ebenso wenig von einer Distanzierung zu erkennen.

Auch auf der offiziellen Webseite der Stadt Bremerhaven wird für die Firma weiterhin Reklame gemacht.

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Freitag, Februar 18, 2011

Bremen mit Gold im European Energy Award, Bremerhaven hinkt noch etwas hinterher - Magistrat bestreitet ausdrücklich Ausstieg aus der Zertifizierung...

Seestadtpresse Bremerhaven - Die große Schwesterstadt Bremen verkündete am 16. Februar 2011 stolz, dass sie den "European Energy Award in Gold" erhalten habe. Damit seien die "Bemühungen um Klimaschutz und Nachhaltigkeit herausragend gewürdigt" worden, heißt es in der Pressemitteilung.

Da drängt sich die Frage geradezu auf, wo Bremerhaven denn in diesem Zertifizierungsprozess abgeblieben ist, denn am 22. Februar 2008 konnte der Weser-Kurier nur vermelden: "Bremerhaven fällt durch. Seestadt verfehlt bei Bewerbung um Klimaschutz-Zertifikat klar die nötige Punktzahl".

Auf der Webseite der Seestadt lässt sich in puncto "European Energy Award" außer einer allgemeinen Darstellung nichts entdecken. An einer anderen Stelle findet sich etwas über den "Masterplan für aktive Klimapolitik", wo nur die Unterschiede zum European Energy Award angesprochen sind. Dass Bremerhaven noch an diesem Prozess beteiligt ist, wird nicht erwähnt.

Auf Nachfrage bestätigt der Magistrat allerdings, dass Bremerhaven sehr wohl noch an dem Zertifizierungsprozess beteiligt ist. Man habe heftig am Ausbügeln der festgestellten Mängel gearbeitet und sei auf gutem Wege, betont Till Scherzinger vom Umweltamt der Stadt.

Bei der seinerzeit gescheiterten Zertifizierung seien in Bremerhaven "Mängel in den Handlungsbereichen Information und Kommunikation sowie Entwicklungsplanung und Raumordnung" festgestellt worden.

Insbesondere wurde das lückenhafte und relativ dünne Beratungsangebot in Fragen der Energieeffizienz und des Klimaschutzes gerügt, so Scherzinger.

Interessant ist, dass im Bereich Entwicklungsplanung und Raumordnung ein "eklatanter Mangel an klimaschutzorientiertem Planungsgeschehen" festgestellt wurde. Gefehlt hätten auch "verbindliche quantitative Zielsetzungen für den Klimaschutz".

Als entscheidende Verbesserung nennt Till Scherzinger für die Jahre nach 2008 die Erstellung dreier wesentlicher Programme:

- Masterplan aktive Klimapolitik;

- Klimaschutz und Energieprogramm 2020 für Bremen und Bremerhaven (KEP 2020) und

- Forschung und Entwicklung (F&E) Entwicklungskonzept Klimastadt Bremerhaven.

Durch die Erarbeitung dieser Programme seien wichtige Voraussetzungen geschaffen worden, um die oben genannten Lücken zu schließen. Dabei habe man das im Rahmen des European Energy Award bereitgestellte Instrumentarium sehr gut nutzen können.

Nach Auskunft Scherzingers wurde in diesem Monat (Februar 2011) bereits eine informelle Vorabprüfung zum European Energy Award durchgeführt. Die Hochrechnung für Bremerhaven habe ergeben, "dass voraussichtlich über 60% der für die Zertifizierung erforderlichen Punktzahl" erreicht wird. Beim letzten Mal wurden 48 Prozent erreicht.

Dies alles zeige, dass sich der Bremerhavener Magistrat keineswegs klammheimlich aus dem Zertifizierungsprozess verabschiedet habe. Noch im ersten Halbjahr 2011 werde Bremerhaven "mit guten Erfolgsaussichten" in die Zertifizierung nach den Kriterien des European Energy Award einsteigen.


Bleibt abzuwarten, wann die Stadt Bremerhaven auch die bislang feststellbaren Mängel im Bereich der Kommunikation ausbügelt und beispielweise auf der offiziellen Webseite Informationen über die aktuellen Bemühungen bereitstellt. 

Bleibt abzuwarten, wann die Stadt Bremerhaven auch die bislang feststellbaren Mängel im Bereich der Kommunikation ausbügelt und beispielweise auf der offiziellen Webseite Informationen über die aktuellen Bemühungen bereitstellt.

Laut Scherzinger ist auch auf diesem Feld Abhilfe in Sicht: Bis Ende dieses Monats wird in Bremerhaven eine Außenstelle von Energiekonsens eröffnet, um die Mängel im Bereich Kommunikation zu beseitigen. Scherzinger: "Energiekonsens war und ist in Bremen der entscheidende Faktor bei Klimaschutzkampagnen und bei der Information über Energieeffizienz und Klimaschutz." Diese Rolle soll die Einrichtung jetzt auch in Bremerhaven übernehmen.

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Dienstag, Februar 15, 2011

Rotary Club Bremerhaven: Das Wirken eines selbsternannten (Möchtegern-)Eliteclubs - Anmerkungen zum Buch von Hans Klaustermeyer...

Seestadtpresse Bremerhaven -Hans Klaustermeyer, früher in Bremerhaven unter anderem als Oberschulrat tätig, hat ein Buch über die Rotarier geschrieben.

Das Werk mit dem etwas kuriosen Titel "Stadtadel" ist selbstverständlich ausgesprochen wohlwollend aus der Perspektive eines langjährigen Mitglieds verfasst

Positiv hervorzuheben ist aber, dass es die bedenklichen Seiten dieses internationalen Vereins nicht verschweigt, der vor gut hundert Jahren als Netzwerk von Geschäftsleuten gegründet wurde.

Laut Klaustermeyer waren die deutschen Rotarier politisch stets als sehr konservativ oder reaktionär einzustufen. Während der Weimarer Republik waren Marxisten (und dazu bis weit in die 50er Jahre auch die Sozialdemokraten!) ebenso wie die Juden als Vereinsmitglieder unerwünscht.

Während der Nazi-Zeit wurden zusätzlich zu den jüdischen Rotariern auch den Nazis missliebige Menschen wie wie etwa der Schriftsteller Thomas Mann aus dem Verein geworfen. Wahlwerbung für Hitler war keine Ausnahme. "Als Widerstandskämpfer ist kein Rotarier in die Geschichtsbücher eingegangen", so Klaustermeyer mit vorsichtigem Spott.

Bis heute gibt es über dieses eklatante Versagen der Rotarier während der Nazi-Zeit keinerlei selbstkritische Untersuchungen. Das Thema wurde schlicht ausgeblendet. Nicht einmal die Rotarier der Nachkriegszeit haben sich laut Klaustermeyer "mit der NS-Zeit und ihrer Rolle darin auseinandergesetzt".

Während der Anfangsjahre der Bundesrepublik besetzten die Rotarier in Bremerhaven alle wichtigen Führungspositionen in der Wirtschaft und im kulturellen Leben, stellt der Rotarier-Porträtist fest. 

Auch die "veröffentlichte Meinung" hatten sie immer auf ihrer Seite, "weil der Verleger der Heimatzeitung, "Nordseezeitung", Mitglied im rotarischen Club war". Daran hat sich bis heute nichts geändert. Das illustriert nicht nur die sehr wohlwollende Buchempfehlung in der Nordsee-Zeitung vom 11. Dezember 2010 (von Buchkritik kann nicht so recht die Rede sein, da nicht einmal kritische Inhalte referiert werden).

Bemerkenswert mit Blick auf unseren demokratischen Lebensstil ist Klaustermeyers Feststellung, dass die mit großen Mehrheiten gewählten Vertreter der SPD in Bremerhaven "kein Gegengewicht zum Rotary Club bilden" konnten.

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Das "Netzwerk der Bremerhavener Kaufleute, Reeder und Bankiers", das durch nichts legitimiert ist, schickt seine Mitglieder als "die treibenden Kräfte in der Wirtschaft, Kultur und Politik" erfolgreich gegen die gewählte politische Mehrheit ins Feld. 

Soweit zum demokratischen Selbstverständnis der Rotarier.

Laut Klaustermeyer galt diese überbordend große Machtposition der Rotarier nur etwa bis 1970. Danach sei der Verein nicht mehr der Spielmacher auf dem Wirtschaftsfeld gewesen. Gleichwohl besetzten Vereinsmitglieder weiterhin "führende Positionen im kulturellen, täglichen und sportiven Leben" der Stadt. Kennzeichnend für die Richtung der Betätigung ist die Anmerkung, dass diese Bremerhavener Rotarier laut Befragung in großer Mehrheit konservative oder neoliberale Parteien wählen.

Was den elitären Habitus der Rotarier angeht, so dürfte die Kennzeichnung "Mehr Schein als Sein" für deren Mehrheit nicht aus der Luft gegriffen zu sein. Mit leiser Ironie stellt Klaustermeyer fest, dass der Rotary Club Bremerhaven als eine Art selbsternannter "Eliteclub" (vielleicht auch Möchtegern-Eliteclub?) "keine Sozialschicht über sich kennt".

Hans Klaustermeyers Buch bietet jedenfalls interessanten Diskussionsstoff über einen Verein, dessen politischer Einfluss in Bremerhaven auch heute nicht zu unterschätzen ist, wie ein Blick auf die Liste der Mitglieder des ersten Kreises am Platze zeigt. 

Das Buch beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Rotary Club Bremerhaven. Es gibt hier außerdem noch den Club Bremerhaven-Wesermünde und den Club Bremerhaven-Nordsee.

Hans Klaustermeyer, Stadtadel. Bremerhaven und seine Rotarier, Hetthorner Verlag, ist im Buchhandel erhältlich und kostet 10 Euro.

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Samstag, Februar 12, 2011

Wahlkampfgong der SPD Bremerhaven mit Golfschläger: Geballte Unterstützung für eine Golf-Firma namens „Golfclub Bremerhaven Bürgerpark“ – Golf-Firma wirbt mit Verzinsung des Einlagekapitals in Höhe von 13 Prozent…

Seestadtpresse Bremerhaven - Die Bremerhavener Diskussionen über die finanzielle und moralische und organisatorische Unterstützung des Magistrats für den Golfclub Bremerhaven Bürgerpark sind interessant. Die Nordsee-Zeitung berichtete mehrfach und durchaus kritisch, zuletzt mit einem Interview des Baustadtrats.

Es gibt aber noch weitere interessante Aspekte, zum Beispiel dass es sich bei dem Golfclub um ein kommerzielles Unternehmen handelt. Träger des Clubs ist eine GmbH & Co. KG, deren Anteilseigner mit Hilfe ihrer Anlagen Geld verdienen möchten.

Auf seiner Webseite wirbt der Golfclub daher mit einer Verzinsung von ca. 13 Prozent für die Einlage der Kommanditisten. Die Geschäftsführerin Andrea Krückeberg bietet sich als Beraterin für Interessenten an. Zu den  Geschäftspartnern des Golfclubs gehören laut Webseite u.a. die berühmte HSH Nordbank, Peter Hartz mit einer Marketing-GmbH und MWB.

Laut Nordsee-Zeitung vom 11. Februar 2011 soll beispielsweise eine Regelung Bestand haben, "dass der Golfclub Schulden aus den Jahren 2007 und 2008 bis 2034 in monatlichen Raten von 75,75 Euro abstottern darf". Das dürfte dann dem Verein helfen, eine Ankündigung auf seiner Webseite wahr zu machen, wonach der Verein bereits im laufenden Jahr 2011 ein positives Geschäftsergebnis ausweisen kann.

In der Startphase soll es nicht ganz einfach gewesen sein, die Anteilseigner von dieser Art der Geldanlage zu überzeugen. Wenn ich mich richtig erinnere, war an der Überzeugung potentieller Investoren seinerzeit auch die Städtische Sparkasse Bremerhaven beteiligt.

Aus der NZ-Berichterstattung ist zu entnehmen, dass der Golfclub mehrfach in finanziellen Schwierigkeiten steckte. Das zeigte sich unter anderem darin, dass die öffentliche Hand auf ausstehende Zahlungen des Clubs warten musste.

Es gab aber dem Vernehmen nach noch mehr Schwierigkeiten, die sogar dazu führten, dass mehrfach Insolvenzanträge über den Golfclub hereinbrachen.

Das bedeutet in der Regel, dass die Anteilseigner Geld nachschießen müssen. Das scheint geschehen zu sein, denn sonst hätten die ausstehenden Beträge nicht bezahlt werden können. Die Werbung auf der Webseite des Clubs weist ausdrücklich darauf hin, dass jetzt das Eigenkapital um weitere 150.000 Euro auf 1,5 Millionen Euro erhöht werden muss.

Bemerkenswert ist auch, dass sich die Bremerhavener SPD mit voller Kraft für ein Unternehmen in die Bresche haut, das rein kommerziell angelegt ist und in finanziellen Schwierigkeiten steckt.

In einer Presseerklärung vom 1. Februar 2011 (sie ist auf der Webseite der SPD merkwürdigerweise noch nicht zu finden) heißt es: "Die SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung unterstützt die Erweiterung des Erbbauvertrages mit der Golfclub Bremerhaven GmbH und Co. KG und befürwortet eine nachrangige Belastung im Erbbaugrundbereich."

Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, dass in der Fraktionssitzung der Stäwog-Geschäftsführer Christian Bruns "zu den Details der Pläne" Erläuterungen abgegeben habe, offensichtlich in merkwürdigem Deutsch. Denn laut Bruns soll "das bisherige 9-Loch-Geläuf genrespezifischen Standards entsprechend zur 18-Loch-Anlage ausgebaut werden" .

Auch der seinerzeitige SPD-Fraktionsvorsitzende Klaus Rosche schlägt sich wacker für das Golf-Unternehmen in die Bresche. Er betont, dass "für die Öffentlichkeit keine negative Beeinflussung"  stattfinde.

Was er damit sagen will, ist mir nicht klar. Ist das vielleicht die Umschreibung dafür, dass Seestadt Immobilien zwar Geld für Zwecke der Golf-Firma ausgeben muss, dass aber die Öffentlichkeit davon eigentlich gar nichts erfahren sollte, um nicht negativ beeinflusst zu werden?

Was eine weitere Aussage Rosches in der Pressemitteilung zu bedeuten hat, bleibt ebenfalls im Nebel: "Der bisherige Entwicklungsstand verbiete es dem Verein, der bisher ohne öffentliche Zuschüsse gearbeitet und erhebliche Eigenmittel investiert hat", so Rosche, "weitere Mitglieder aufzunehmen: Gegenwärtig hat der Golfclub rund 700 Mitglieder, etwa 500 Mitglieder davon sind in Bremerhaven oder dem Umland wohnhaft." Im Gegensatz dazu wirbt die Golf-Firma auf ihrer Webseite um weitere Mitglieder.

Die SPD hebt hervor, dass der Verein "zu den größeren Sport- bzw. Interessensverbänden (!) in der Seestadt" gehöre.

Die Formulierung lässt vermuten, dass der Sport allein für die SPD nicht wichtig genug war. Was aber in diesem Zusammenhang die (grammatisch falsche) Zuordnung zu den "größeren Interessensverbänden der Seestadt" meint, müsste die SPD dem Publikum bei Gelegenheit noch einmal erklären. Sollte das vielleicht ein Hinweis auf einflussreiche Geschäftsleute sein, deren Zuneigung sich die Partei erhalten möchte?

Selbstverständlich dient auch dieses SPD-Engagement einem höheren Ziel, nämlich "einer Angebotsverbesserung im sportlichen bzw. touristischen Bereich", so der Text der Pressemitteilung.

Ob die SPD mit dieser erstaunlichen Wahlkampfstrategie am Ende bei der Wahl mehr Stimmen einsammelt als sie dadurch verliert, darf mit Interesse abgewartet werden.

Vielleicht ist auch die Frage erlaubt, ob die einstmalige Partei der kleinen Leute tatsächlich geschlossen hinter einer solchen dubiosen Wirtschaftsförderung ihrer Anführer steht.

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