Der Schriftsteller Heinrich Böll und die Bremer Schaffermahlzeit - Bölls Gedanken zur Zeit?
(Seestadtpresse Bremerhaven) Wer einen Blick auf die Gästeliste der diesjährigen Schaffermahlzeit wirft, könnte sich an ein Buch von Heinrich Böll erinnert fühlen, in dem er einen bestimmten Personenkreis als "das Gottesgnadentum des Geldes" charakterisiert.
Bölls Formulierung findet sich in seinem letzten (posthum erschienenen) Buch "Frauen vor Flußlandschaft" - einer bitteren Abrechnung mit den Ungerechtigkeiten der bundesdeutschen Gesellschaft.
Die Bemerkung über das "Gottesgnadentum des Geldes" legt Böll der Person des Ernst Grobsch in den Mund. Der kritisiert heftig die politischen Strippenzieher im Hintergrund des gesellschaftlichen Geschehens.
Denn die handelnden Politiker könnten möglicherweise gestürzt werden, meint Grobsch, "nur die Herren, die uns nicht regieren, sondern beherrschen, die werden nie fallen, nie stürzen", denn "die bleiben immer rein wie der Herrscher von Gottes Gnaden".
Bölls Buch ist eine ätzende und geradezu wütende Abrechnung mit dem bundesrepublikanischen Gesellschaftssystem, das von den positiv besetzten Figuren im Buch als undemokratisch und bigott charakterisiert wird.
Wenn da über Politiker geschimpft wird, die für den "Floskelmüll" in ihrem Kopf stets den richtigen Knopf zu finden wissen, oder über "peinliche Provinzblättchen" oder über die feinen Leute, die abstauben können, ohne sich schmutzig zu machen, dann fühlt sich vielleicht manch einer an aktuelle Zustände erinnert.
Höchst aktuell ist beispielsweise auch der Gedanke eines politischen Strategen, es gehe darum "die Grenzen des Zumutbaren" ständig zu erweitern. Auch in dem Punkt dürfte Böll einen wunden Punkt der aktuellen Diskussionen sauber getroffen haben.
Ernst Grobsch nimmt sich jedenfalls vor, sich so lange politisch zu engagieren, "bis die, die (den Staat) nicht regieren, ihn auch nicht mehr beherrschen".
Kann mensch ja mal drüber nachdenken.
Und der Böll-Roman sei zur Lektüre wärmstens empfohlen...
Bölls Formulierung findet sich in seinem letzten (posthum erschienenen) Buch "Frauen vor Flußlandschaft" - einer bitteren Abrechnung mit den Ungerechtigkeiten der bundesdeutschen Gesellschaft.
Die Bemerkung über das "Gottesgnadentum des Geldes" legt Böll der Person des Ernst Grobsch in den Mund. Der kritisiert heftig die politischen Strippenzieher im Hintergrund des gesellschaftlichen Geschehens.
Denn die handelnden Politiker könnten möglicherweise gestürzt werden, meint Grobsch, "nur die Herren, die uns nicht regieren, sondern beherrschen, die werden nie fallen, nie stürzen", denn "die bleiben immer rein wie der Herrscher von Gottes Gnaden".
Bölls Buch ist eine ätzende und geradezu wütende Abrechnung mit dem bundesrepublikanischen Gesellschaftssystem, das von den positiv besetzten Figuren im Buch als undemokratisch und bigott charakterisiert wird.
Wenn da über Politiker geschimpft wird, die für den "Floskelmüll" in ihrem Kopf stets den richtigen Knopf zu finden wissen, oder über "peinliche Provinzblättchen" oder über die feinen Leute, die abstauben können, ohne sich schmutzig zu machen, dann fühlt sich vielleicht manch einer an aktuelle Zustände erinnert.
Höchst aktuell ist beispielsweise auch der Gedanke eines politischen Strategen, es gehe darum "die Grenzen des Zumutbaren" ständig zu erweitern. Auch in dem Punkt dürfte Böll einen wunden Punkt der aktuellen Diskussionen sauber getroffen haben.
Ernst Grobsch nimmt sich jedenfalls vor, sich so lange politisch zu engagieren, "bis die, die (den Staat) nicht regieren, ihn auch nicht mehr beherrschen".
Kann mensch ja mal drüber nachdenken.
Und der Böll-Roman sei zur Lektüre wärmstens empfohlen...
Labels: Bremen, Heinrich Böll
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