Dienstag, April 27, 2010

Deutsche Exportweltmeisterschaft und griechische Krise hängen zusammen - Joachim Jahnke erläutert den Zusammenhang...

Wenn heute mit Leidenschaft gegen die Misswirtschaft in Griechenland getrommelt wird, gerät der deutsche Anteil an den Ungleichgewichten leicht aus dem Blick, meint der Finanz- und Wirtschaftsexperte Joachim Jahnke auf seiner Webseite "Informationsportal Globalisierung".

Nun sei "das griechische Kind im Brunnen", stellt Jahnke fest und fügt hinzu: "Doch die Verantwortung liegt nicht nur bei der einen Seite, nämlich Griechenland, sondern auch bei Deutschland, das sich in der Gegenrichtung in der Entwicklung der Lohnstückkosten vom Rest der Eurozone nach unten entfernt hat."

Über die deutsche Strategie zugunsten exportierender Konzerne und die daraus folgenden Ungleichgewichte schreibt Jahnke: "Ein ausuferender Niedrigstlohnsektor, die Hartz-IV-Reformen und die Verweigerung von Mindestlöhnen, wie bei den Eurozonenpartnern vorhanden, trugen erheblich dazu bei. Das alles geschah im Interesse der Exportkonzerne, die immer wieder mit Verlagerungen drohten, um die Löhne zusätzlich zu drosseln. Während die Lohnstückkosten bei den übrigen Eurozonenländern seit dem Jahr 2000 um 5,5 % zulegten, nahmen die deutschen Lohnstückkosten um 7,9 % ab, in wenigen Jahren ein enormer Unterschied von 13,4 %."




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