Montag, Mai 31, 2010

Die reaktionäre israelische Regierung lässt eine internationale Friedens-Flotille mit Hilfsgütern für den Gaza-Streifen blutig attackieren - Proteste in aller Welt...

Die politisch weit rechts stehende und in Teilen rassistisch auftretende israelische Regierung unter Netanyahu und Lieberman richtete offensichtlich sehenden Auges ein Massaker auf der internationalen Gaza-Solidaritätsflotte an.

Die sechs Schiffe wollen unter dem Namen "Freedom Flotilla" auf die katastrophale Lage der Menschen im Gaza-Streifen aufmerksam machen. Das Gebiet wird seit Jahren fast vollständig von der Außenwelt abgeschnitten und befindet sich humanitär in einem schlimmen Zustand, wie Amnesty International in einem Report zusammenfasst.

Aus den veröffentlichten Berichten geht hervor, dass der Angriff in internationalen Gewässern erfolgte und dass die Menschen auf den sechs Schiffen nicht bewaffnet waren.

Selbst israelische Kommentatoren kritisieren den rücksichtslosen Angriff als politisch dumm und als ein Unrecht. Gideon Levy spricht in Haaretz vom 30. Mai 2010 von einer "ineffektiven, illegalen und unethischen Blockade von Gaza", die seiner Meinung nach von der israelischen Propaganda ständig mit einem Gespinst von Lügen und Falschinformationen garniert wird.

Ein aktueller Kommentar der israelischen Tageszeitung Haaretz vom 31. Mai 2010 macht folgende Feststellung: "Wir verteidigen nicht länger Israel. Wir verteidigen jetzt die Blockade (des Gazastreifens), die selbst zum Vietnam Israels wird." Der Kommentator Bradley Burston spricht von einem "zweiten Gaza-Krieg" und befürchtet, dass er für Israel noch "weitaus kostspieliger und schmerzvoller" sein werde als der erste Gaza-Krieg.

Einen soliden ersten Überblick über die Entwicklungen bietet Financial Times Deutschland am 31. Mai 2010 in der Online-Ausgabe

Immer unverständlicher wird, dass deutsche Unterstützer der gegenwärtigen israelischen Regierung immer noch behaupten, bei der Kritik an dieser reaktionären und unmenschlichen Politik handle es sich um Antisemitismus.

Zwar wurde diese Art der (vermeintlich) israelfreundlichen Propaganda über viele Jahre erfolgreich praktiziert, aber mittlerweile verliert sie angesichts der Dreistigkeit der stramm rechten Netanyahu-Regierung spürbar an Überzeugungskraft.

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