Mittwoch, Juni 09, 2010

Bremerhavener "Brücken-Rambo" demonstriert Eigenmächtigkeit der Verwaltung...

Seestadtpresse Bremerhaven
Aus den kleinen Eigenmächtigkeiten einer Verwaltung lässt sich so einiges über den Zustand des Gemeinwesens ablesen.

Demokratie setzt einen Prozess von Diskussion, Abwägung und Entscheidung voraus, damit eine Verwaltung nicht einfach dekretieren kann. Findet so etwas nicht statt, bekommen stumpfsinnige Bürokraten freie Bahn.

Ein Beispiel dafür bieten die Bremerhavener Brückensperrungen der jüngsten Zeit, die dem zuständigen Stadtrat den Titel eines "Brücken-Rambos" eingebracht haben.


Das erst kürzlich inszenierte Werk dieses Bürokraten ist der Abriss der hölzernen Brücke östlich des Leher Friedhofs. Dort sind mittlerweile nur noch die Fundamente zu sehen, die übrigens keine gravierenden Verfallserscheinungen aufweisen. Auf beiden Seiten der früheren Brücke ist der Weg nun durch zwei Pfosten und Querbalken abgesperrt.

Irgendeinen nützlichen Hinweis für Passanten gibt es nicht.

Da es parallel zum bisherigen Weg am Bach entlang einen schmalen Pfad gibt, der als Ausweichweg genutzt werden kann, wäre es sicher keine Überforderung gewesen, diesen Weg zunächst ein wenig zu glätten und ihn als Ersatzpfad kenntlich zu machen.


Die Bremerhavener Bauverwaltung hat so etwas selbstverständlich nicht nötig. Sie exekutiert und damit basta.

Da die Stadtverordneten offensichtlich mit größeren Aufgaben beschäftigt sind, wird eine solche Verwaltung nach Gutsherrenart nicht einmal erkennbar kritisiert, von anderen Zurechtweisungen ganz abgesehen.

Wie gesagt: Aus den kleinen Eigenmächtigkeiten einer Verwaltung lässt sich so einiges über den Zustand des Gemeinwesens ablesen.

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