Freitag, Februar 25, 2011

Bremerhavener Naherholungsgebiet Spadener See offensichtlich in schweren Turbulenzen - Wieder eine folgenschwere Privatisierung öffentlichen Eigentums?

Seestadtpresse Bremerhaven - Die Privatisierung des einzigen großen Freizeitgebiets mit großem See mit Badestrand und zwei Gaststätten am Rande von Bremerhaven stellt sich offensichtlich als ein schwerer Schuss in den Ofen heraus.

Die Nordsee-Zeitung vom 25. Februar 2011 meldet, dass die Käuferfamilie Dittmann sich finanziell und emotional in schwerer See befindet.
Von Insolvenzverfahren und Zwangsversteigerung ist die Rede, und da erinnert man sich doch gerne an die Freude, mit der die Offiziellen der Stadt Bremerhaven vor gerade einmal gut sechs Jahren den Verkauf des Spadener Sees gefeiert haben.

Am 10. Juli 2004 hörte sich die Schlagzeile in der Nordsee-Zeitung dem entsprechend noch sehr optimistisch an: "Spadener See wieder in festen Händen".



Zum Jahreswechsel 2004 / 2005 wurde dann das Wirksamwerden des Vertrags angezeigt. Der Besitzerwechsel sei perfekt, hieß es in der Nordsee-Zeitung vom 3. Januar 2005.


Zum Dank für Käufer Dittmanns "touristisches Engagement" habe ihm Jörn Hoffmann (als Vorsitzender der Versammlung des Zweckverbandes Spadener See) "ein Präsent" überreicht und ihm viel Erfolg gewünscht.

Auf diese Weise seien die Weichen gestellt worden "für eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung des attraktiven Erholungsgebietes". Dittmann wurde ausdrücklich gelobt, weil er über "viel Fachkompetenz und Erfahrung" verfüge.

So geht das in unseren Zeitläuften gelegentlich mit der Privatisierungsbegeisterung öffentlicher Stellen, die einfach nur Verantwortung los werden wollten und zu diesem Zweck munter auf einer Modewelle mitgeglitsch sind.

Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass das für Bremerhavener einst so wichtige Naherholungsgebiet, das durch die Einzäunung ohnehin nur noch schwer zu nutzen war, jetzt nicht in die Hände schlimmerer Spekulanten fällt.

Bereits am 7. August 2010 berichtete übrigens auch die Nordsee-Zeitung bereits sehr kritisch über die Entwicklung des Spadener Sees seit seiner Privatisierung. "Die Privatisierung sollte das Heil bringen", hieß es da. "Keine Miesen mehr durch den See-Betrieb, stattdessen ein schmuckes, deutlich aufgewertetes Naherholungsgebiet, noch dazu zum Nulltarif für die Kommune. Hoffnungen, die sich nicht erfüllt haben."

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