Montag, März 09, 2009

Bremerhaven als Boomtown der Windenergie-Industrie - Berichterstattung auf der Internetplattform "Renewable Energy World"...

Auf der Internet-Werbeplattform "RenewableEnergyWorld.com" ist ein längerer Text über "Boomtown Bremerhaven" erschienen. Thema ist die Erfolgsstory der Offshore-Windindustrie. Darauf weist SEESTADTPRESSE-Leser Andreas Müller hin.

Die Plattform ist selbstverständlich keine neutrale Instanz, sondern ein Instrument der aktuell 207 Unternehmen, die als Marketing-Partner mit im Boot sind. Gleichwohl ist die Darstellung durchaus von einigem Interesse.

Zu erwähnen ist beispielsweise, dass Oberbürgermeister Jörg Schulz die Orientierung der krisengebeutelten Stadt Bremerhaven auf die Windenergie in einer ziemlich stark geglätteten Form darstellt.

Wer die Strukturpolitik unserer Stadt verfolgt hat, erinnert sich an die anfangs riesigen Hoffnungen, die auf den Tourismus gesetzt wurden - verbunden mit mehreren hundert Millionen Euro an öffentlichen Investitionen.

In dieser früheren Phase der Strukturpolitik spielte die Windenergie nur eine untergeordnete Rolle in der öffentlichen Darstellung und Wahrnehmung und wurde aus den Reihen der BIS gegen starke Widerstände strategisch sehr geschickt aufgefächert und aufgebaut.

In dem "Boomtown-Bremerhaven"-Artikel erweckt Schulz dagegen den Eindruck, als sei von Anfang an auf der Basis einer Stärken-Schwächen-Analyse für einen umfassenden und detaillierten Plan gesorgt worden, der die maritimen Stärken der Stadt mit dem Aufbau eines starken Erneuerbare-Energien-Sektors in Bremerhaven verflechten sollte.

Im Original: "Schulz adds: ‘A strength-weakness assessment further showed that the city’s strengths included a comprehensive maritime technology know-how base, and a skilled workforce specialized in shipbuilding, heavy machinery design and manufacture. The assessment results were turned into a comprehensive and detailed plan aimed at merging these maritime strengths, with the building of a strong renewable energy sector in Bremerhaven."

Die Folge laut Schulz: "The key focus area became (offshore) wind power."

Dass zuvor viele hundert Millionen Euro in einen Sektor investiert wurden, der sehr viel weniger Arbeitsplätze schaffen wird, soll hier zumindest angemerkt werden.

Die Auseinandersetzung mit dem Text kann fortgesetzt werden.

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