Handelsblatt und Prognos bescheinigen der Stadt Bremerhaven ein "Zukunftsrisiko" - Die Nordsee-Zeitung hat darüber sicher schon berichtet...
Seestadtpresse Bremerhaven - Die beliebten Tabellen über die wirtschaftliche Dynamik und die Risiken einzelner Städte und Regionen haben ihre Tücken - das ist allseits bekannt.
Gleichwohl spielen diese sogenannten "Rankings" in der Lokalpresse eine Rolle, wenn sie der eigenen Region gute Chancen bescheinigen. Ist das Gegenteil der Fall, schweigen die journalistischen Wirtschaftsförderer sehr gerne.
Nehmen wir ein Beispiel für Bremerhaven. Im Handelsblatt findet sich unter dem Datum 15. November 2010 eine Infografik der Firma Prognos unter der Überschrift "Alle Städte und Kreise im Test". Es handelt sich um einen "Zukunftsatlas" von Prognos auf der Basis von 29 Indikatoren.
Bremerhaven erscheint da in blauer Farbe. Das bedeutet "Hohe Zukunftsrisiken". In den Jahren 2004 und 2007 ging Prognos für Bremerhaven nur von "Zukunftsrisiken" aus.
Auf dem allerletzten Platz dieses Rankings findet man den Landkreis Demmin - Platz 412. Bremerhaven wird der Platz 373 zugewiesen.
Im Jahre 2004 (also vor sechs Jahren) rangierte Bremerhaven im Zukunftsatlas noch auf Platz 367 von 439.
Was das Kriterium "Soziale Lage & Wohlstand" angeht, steht Bremerhaven allerdings auf dem allerletzten Platz - noch hinter dem Landkreis Demmin.
Bei den Kriterien "Dynamik" und "Demografie" hat Bremerhaven laut Prognos seine Zukunftsaussichten erheblich verbessert. Ganz anders sieht es bei den Kriterien "Arbeitsmarkt" und "Wettbewerb & Innovation" aus - da haben sich Bremerhavens Aussichten teilweise deutlich verschlechtert.
Die Grafik im Handelsblatt ermöglicht Vergleiche.
Wenn etwa Bremerhaven mit Wilhelmshaven verglichen wird, schneidet Bremerhaven insgesamt schlechter ab.
Im Vergleich mit dem Landkreis Demmin steht Bremerhaven besser da, und zwar in allen Kriterien bis auf eines: In puncto Wohlstand hat der Kreis Demmin die besseren Karten, meint Prognos.
Auch wenn solche Rankings wegen der oft nicht durchschaubaren Kriterien mit Skepsis zu betrachten sind, bleibt es ganz interessant, einmal einen solchen vergleichenden Blick auf die eigene Stadt und ihren speziellen Mix von Chancen und Risiken zu werfen.
Vermutlich habe ich die Berichterstattung in der Nordsee-Zeitung über die hier ermittelten, wenig erquicklichen Aussichten Bremerhavens übersehen. Das könnte in einem solchen Fall der Ausfluss des erwähnten Prinzips der "journalistischen Wirtschaftsförderung" sein.
Nachtrag 23. November 2010: Tatsächlich habe ich die Berichterstattung in der Nordsee-Zeitung vom 16. November 2010 übersehen. Das war insofern nicht allzu schwer, als die schlechte Bremerhavener Einstufung unter der Überschrift "Zukunft im Norden eher mau" daher kam. "Süden hängt den Rest der Republik ab", lautet die Parole. Bremerhaven wird im Text eher nebenbei erwähnt: "Bremerhaven rangiert weit hinten", ist zu lesen.
Gleichwohl spielen diese sogenannten "Rankings" in der Lokalpresse eine Rolle, wenn sie der eigenen Region gute Chancen bescheinigen. Ist das Gegenteil der Fall, schweigen die journalistischen Wirtschaftsförderer sehr gerne.
Nehmen wir ein Beispiel für Bremerhaven. Im Handelsblatt findet sich unter dem Datum 15. November 2010 eine Infografik der Firma Prognos unter der Überschrift "Alle Städte und Kreise im Test". Es handelt sich um einen "Zukunftsatlas" von Prognos auf der Basis von 29 Indikatoren.
Bremerhaven erscheint da in blauer Farbe. Das bedeutet "Hohe Zukunftsrisiken". In den Jahren 2004 und 2007 ging Prognos für Bremerhaven nur von "Zukunftsrisiken" aus.
Auf dem allerletzten Platz dieses Rankings findet man den Landkreis Demmin - Platz 412. Bremerhaven wird der Platz 373 zugewiesen.
Im Jahre 2004 (also vor sechs Jahren) rangierte Bremerhaven im Zukunftsatlas noch auf Platz 367 von 439.
Was das Kriterium "Soziale Lage & Wohlstand" angeht, steht Bremerhaven allerdings auf dem allerletzten Platz - noch hinter dem Landkreis Demmin.
Bei den Kriterien "Dynamik" und "Demografie" hat Bremerhaven laut Prognos seine Zukunftsaussichten erheblich verbessert. Ganz anders sieht es bei den Kriterien "Arbeitsmarkt" und "Wettbewerb & Innovation" aus - da haben sich Bremerhavens Aussichten teilweise deutlich verschlechtert.
Die Grafik im Handelsblatt ermöglicht Vergleiche.
Wenn etwa Bremerhaven mit Wilhelmshaven verglichen wird, schneidet Bremerhaven insgesamt schlechter ab.
Im Vergleich mit dem Landkreis Demmin steht Bremerhaven besser da, und zwar in allen Kriterien bis auf eines: In puncto Wohlstand hat der Kreis Demmin die besseren Karten, meint Prognos.
Auch wenn solche Rankings wegen der oft nicht durchschaubaren Kriterien mit Skepsis zu betrachten sind, bleibt es ganz interessant, einmal einen solchen vergleichenden Blick auf die eigene Stadt und ihren speziellen Mix von Chancen und Risiken zu werfen.
Vermutlich habe ich die Berichterstattung in der Nordsee-Zeitung über die hier ermittelten, wenig erquicklichen Aussichten Bremerhavens übersehen. Das könnte in einem solchen Fall der Ausfluss des erwähnten Prinzips der "journalistischen Wirtschaftsförderung" sein.
Nachtrag 23. November 2010: Tatsächlich habe ich die Berichterstattung in der Nordsee-Zeitung vom 16. November 2010 übersehen. Das war insofern nicht allzu schwer, als die schlechte Bremerhavener Einstufung unter der Überschrift "Zukunft im Norden eher mau" daher kam. "Süden hängt den Rest der Republik ab", lautet die Parole. Bremerhaven wird im Text eher nebenbei erwähnt: "Bremerhaven rangiert weit hinten", ist zu lesen.
Labels: Bremerhaven, Nordsee-Zeitung
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