Freitag, November 14, 2008

Die Wirtschaftskrise rollt an, der bisherige Kapitalismus gerät aus den gewohnten Bahnen - Was also tun?

Seit Jahren trommelt die deutsche und auch die Bremerhavener Unternehmerschaft unter dem Schlagwort "Stärkung des Standorts Deutschland" für sinkende Kaufkraft im Inneren des Landes, weil Einkommen der Arbeitnehmer ausschließlich als Kostenfaktor betrachtet wurden. Der Staat sollte ausgetrocknet werden, der Markt sollte alles richten...

Diese extreme Unterordnung unter die Bedürfnisse der Exportwirtschaft verschaffte auch den übrigen Unternehmen kräftigen Rückenwind für ihre oftmals weit überzogenen Ansprüche und Forderungen.

Vor den Folgen einer solchen Orientierung haben kritische Experten immer wieder gewarnt.

Zum Beispiel Joachim Jahnke: "Die Kombination von sträflicher Vernachlässigung der Massenkaufkraft und privaten Nachfrage einerseits und einer total überzogenen Exportabhängigkeit mußte beim nächsten globalen Abschwung ins Auge gehen."

Es sei "einfach unglaublich", meint Jahnke, dass der Bundeswirtschaftsminster noch vor drei Monaten erklären konnte: "Durch die Anpassungsleistung der Betriebe und Arbeitnehmer sowie die wirtschafts- und finanzpolitischen Reformen, hat sich die internationale Wettbewerbsfähigkeit und Widerstandskraft der deutschen Wirtschaft gegenüber weltwirtschaftlichen Risiken und Belastungen ein gutes Stück verbessert."

Jahnke: "Das absolute Gegenteil solcher Sprüche ist nun der Fall."

Seine Kritik: "Die Bundesregierung hätte unter den Löhnen längst ein Mindestlohn-Netz einziehen, die Lohndiskriminierung der Zeitarbeit verbieten, die Renten erhöhen und andere Maßnahmen zur Stärkung der Massenkaufkraft ergreifen müssen."

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