Freitag, Juli 31, 2009

Trotz Wirtschaftskrise wird im Finanzsektor kräftig weiter kassiert...

Der stern meldet in seiner Online-Ausgabe vom 31. Juli 2009: "Üppige Bonuszahlungen auf Staatskosten: Die US-Banken, die vor kurzem noch von der US-Regierung mit Milliarden gerettet werden mussten, haben 32,6 Milliarden US-Dollar Boni an ihre Manager ausgezahlt. Von Belohnung für gute Leistung keine Spur - die Banken hatten große Verluste gemacht."

Auch die Süddeutsche Zeitung behandelt das Thema, das ein interessantes Schlaglicht auf die aktuelle Wirtschaftskrise sowie ihre Betroffenen und Nutznießer wirft. Mit dabei ist selbstverständlich auch die New York Times.

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Mittwoch, Juni 03, 2009

Zur aktuellen Wirtschaftskrise - Das Ende des Anfangs - oder was?

Immer wieder wird in Veröffentlichungen aller Art der Eindruck erweckt, als neige sich die aktuelle Wirtschaftskrise nun endlich irgendeinem mehr oder weniger glücklichen Ende zu. Besonders gerne eingesetzt werden zu diesem Zweck Umfragen bei Konsumenten und Managern, die in einem Index zusammengefasst werden.

Experten wie Joachim Jahnke warnen mit Nachdruck vor solchen Illusionen. "Warum die Krise noch längst nicht zu Ende ist", lautet die Überschrift seiner jüngsten Analyse.

Jahnke erinnert an die große Krise vor 80 Jahren: "Auch in der Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre wurde die Krise immer wieder als erledigt deklariert, obwohl sie dann erst richtig anfing", lautet seine Mahnung.

Was also tun? Vielleicht zumindest den Blick ab und zu auf das System richten, das die aktuelle Krise hervorgebracht hat.

Dann wird die Frage unvermeidbar, ob die Lösung der Krise tatsächlich in den Händen derjenigen bleiben darf, die sie hervorgebracht haben - auch wenn diese über riesige Macht verfügen, um ein solches systemkonformes Lösungskonzept immer wieder in die Köpfe der Menschen zu blasen.

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Montag, April 06, 2009

Erich Kästner über die Eigenarten von Bankiers: "Sie säen nicht. Sie ernten bloß..."

Erich Kästner

Hymnus auf die Bankiers

Der kann sich freuen, der die nicht kennt!
Ihr frag noch immer: Wen?
Sie borgen sich Geld für fünf Prozent
und leihen es weiter zu zehn.

Sie haben noch nie mit der Wimper gezuckt,
Ihr Herz stand noch niemals still.
Die Differenzen sind ihr Produkt.
(Das kann man verstehn, wie man will.)

Ihr Appetit ist bodenlos.
Sie fressen Gott und die Welt.
Sie säen nicht. Sie ernten bloß.
Und schwängern ihr eignes Geld.

Sie sind die Hexer in Person
und zaubern aus hohler Hand.
Sie machen Gold am Telefon
und Petroleum aus Sand.

Das Geld wird flüssig. Das Geld wird knapp.
Sie machen das ganz nach Bedarf.
Und schneiden den andern die Hälse ab.
Papier ist manchmal scharf.

Sie glauben den Regeln der Regeldetrie
und glauben nicht recht an Gott.
Sie haben nur eine Sympathie.
Sie lieben das Geld. Und das Geld liebt sie.
(Doch einmal macht jeder Bankrott!)

Anmerkung: Die Konsumenten sind die linke Hand des gesellschaftlichen Organismus, die Produzenten sind die rechte Hand. Die Bankiers sind die Heimlichkeiten zwischen den beiden.

Eine Ansprache Kästners an die Millionäre kann hier nachgelesen werden. Das ist der Blog "Die Spitzeder. Über die Pionierin des Finanzbetruges und ihre Lehrlinge".

Wer Interessantes über die Namengeberin Adele Spitzeder erfahren möchte, kann hier klicken. Es ist unglaublich, was für Lebensgeschichten das Bankgewerbe zu bieten hat...

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Montag, März 30, 2009

"Die Wut erreicht die Straße" - Nicht nur die Nordsee-Zeitung warnt vor den katastrophalen Folgen der aktuellen Wirtschaftskrise...

Die Nordsee-Zeitung überrascht ihre Leserinnen und Leser am 30. März 2009 mit einem Kommentar des stellvertretenden Chefredakteurs Christoph Willenbrink, der an Klarheit und notwendiger Dramatisierung nichts zu wünschen übrig lässt.

NZ-Überschrift: "Die Wut erreicht die Straße".

Als eine Quelle des Unmuts vieler Menschen nennt Willenbrink die Tatsache, "dass den Bankern, die versagt haben, auch im Verlust noch finanzieller Puderzucker in den Hintern geblasen wird".

Das in der Nordsee-Zeitung angesprochene Problem der in den kommenden Wochen und Monaten immer heftiger werdenden Proteste gegen die Katastrophen und Ungerechtigkeiten der heutigen Wirtschaftsordnung ist allerdings in internationalen Veröffentlichungen bereits seit längerer Zeit in der Diskussion.

Ein Beispiel: Der in Deutschland weniger bekannte, aber international renommierte Wissenschaftler Immanuel Wallerstein schreibt am 15. März 2009 einen seiner 14-tägig erscheindenden Kommentare unter der Überschrift "Civil War in the United States?". Dort verweist er auf Zbigniew Brzezinski als einen der Warner vor einer solchen Entwicklung. Der habe sich besorgt gezeigt angesichts der "millions and millions of unemployed people facing dire straits".

Brzezinskis Warnung laut Wallerstein: "There's going to be growing conflict between the classes and if people are unemployed and really hurting, hell, there could even be riots!"

Auch Joachim Jahnke warnt in seinem Informationsportal Globalisierung in einem Rundbrief vom 29. März 2009 vor der absehbaren Zuspitzung:

"Die Weltwirtschaftskrise oder Große Depression schien etwas für die Geschichtsbücher. Nun ist sie wieder unter uns. Die Parallelen sind erdrückend. Bis jetzt noch in den Finanz- und Wirtschaftsdaten. Morgen auch auf den Straßen? Damals kam es zu extremen politischen Ausschlägen, besonders in Deutschland. Das Dritte Reich und der Zweite Weltkrieg wären der Menschheit anderenfalls erspart geblieben.

Diesmal baut sich wieder die Wut in den Köpfen der unschuldigen Krisenopfer auf. Die Medien versuchen sie noch von den Regierungen und vom kapitalistischen System weg auf ein paar Banker und deren Gier abzulenken. Doch die Riesendemonstrationen beim FettG20-Gipfel in London in der kommenden Woche werden zeigen, wie vergeblich solche Versuche sind. In vielen Ländern, besonders in Frankreich, füllen sich die Straßen bereits. Auch kann es diesmal, wenn auch anders, wieder grenzübergreifend werden, wenn die Krisenopfer in den besonders getroffenen Ländern dem Hunger und Elend zu entkommen versuchen." (Hervorhebungen DK)

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Dienstag, Januar 20, 2009

Ungerechte Einkommensverteilung als wesentliche Ursache der Wirtschaftskrise? - Joachim Jahnke zur Lage...

Das ungenierte Absahnen der Besserverdienenden ist eine der wesentlichen Ursachen der aktuellen Wirtschaftskrise und muss dringend beendet werden, meint der Wirtschaftsexperte Joachim Jahnke auf seiner Webseite.

Jahnke: "Ich halte eine Lösung der Weltwirtschaftskrise und Vermeidung neuer ähnlicher Krisen nur für möglich, wenn die total und global aus dem Ruder laufende Einkommensverteilung wieder korrigiert wird. Die Finanzmärkte dürfen nicht länger von der den Arbeitnehmern global abgepreßten Ersparnis der Best- und Besserverdiener spekulativ überflutet werden."

Jahnke macht Vorschläge für das, was zu tun ist.

Ein Auszug:
"Zur Korrektur der extrem auseinanderlaufen Einkommensentwicklung müssen in Deutschland die Grundprinzipien der Sozialen Marktwirtschaft wiederhergestellt werden. Dafür muß ein weit gerechteres Steuersystem sorgen sowie eine Beseitigung des extremen Niedriglohnsektors durch Einführung flächendeckender Mindestlöhne, ein Verbot der Lohndiskriminierung von Zeitvertragsarbeit und ein Zurückdrehen von Hartz IV. Auch werden wir die Lebens- und Wochenarbeitszeiten wieder verkürzen müssen..."

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Dienstag, Dezember 02, 2008

Fehlorientierung der deutschen Wirtschaftspolitik als entscheidende Ursache der aktuellen Krise - Der Experte Joachim Jahnke kritisiert...

Laut Joachim Jahnke haben sich die Arbeitseinkommen in Deutschland in den vergangenen acht Jahren deutlich schlechter entwickelt als in wichtigen Vergleichsländern.

Seiner Meinung nach liegt darin eine der entscheidenden Ursachen für die wirtschaftlichen Probleme unseres Landes, dessen Führungspersonal ihr Augenmerk hauptsächlich auf die Bedürfnisse der Exportwirtschaft ausgerichtet hat (nach dem Motto "Standort Deutschland wettbewerbsfähig machen...").

Vernachlässigt wurde dabei die Binnenkonjunktur, die mit ständig sinkenden Einkommen nicht funktionieren kann.

Hier ein aktuelles Schaubild von Jahnkes Webseite, die unter dem Stichwort "Informationsportal Deutschland & Globalisierung" immer einen Besuch wert ist.

Die Entwicklung in Deutschland wird mit der roten Linie (ganz unten im Schaubild) angezeigt.




Unter der Überschrift "Wo ist der deutsche Obama?" weist in der Financial Times Deutschland (FTD) vom 7. November 2008 deren Chefökonom Thomas Fricke am Beispiel der USA darauf hin, dass das "enorme Einkommensgefälle" dringend verringert werden muss, weil es "auch ein ökonomisches Problem geworden ist".

Seine Befürchtung: Während in den USA überraschend schnell pragmatisch gehandelt wird, kommen die Deutschen in solchen "wirtschaftspolitischen Wendezeiten" wieder einmal zu spät.

Man braucht sich bei uns nur die Argumentation der heimischen Industrie- und Handelskammer (IHK) anzuhören. An deren Argumentation hat sich im Verlauf der Krise in dem von Fricke angesprochen Punkt absolut nichts geändert...

Wie blind die deutsche Politik in der aktuellen Krise herumschlittert, illustrierte die Walsroder Zeitung am 22. November 2008: Sie zitierte Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD!) mit Feststellungen, die er gerade einmal zwei Monate vorher selbstgewiss verkündet hatte.

Zwei Beispiele für Steinbrücks Problemblindheit: "Auch wenn das Wachstum im kommenden Jahr schwächer ausfallen dürfte, kann von einer Rezession keine Rede sein."

Steinbrücks Bemerkung zum geforderten Konjunkturprogramm: "Wer das tut, verbrennt lediglich Steuergeld."

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Freitag, November 14, 2008

Die Wirtschaftskrise rollt an, der bisherige Kapitalismus gerät aus den gewohnten Bahnen - Was also tun?

Seit Jahren trommelt die deutsche und auch die Bremerhavener Unternehmerschaft unter dem Schlagwort "Stärkung des Standorts Deutschland" für sinkende Kaufkraft im Inneren des Landes, weil Einkommen der Arbeitnehmer ausschließlich als Kostenfaktor betrachtet wurden. Der Staat sollte ausgetrocknet werden, der Markt sollte alles richten...

Diese extreme Unterordnung unter die Bedürfnisse der Exportwirtschaft verschaffte auch den übrigen Unternehmen kräftigen Rückenwind für ihre oftmals weit überzogenen Ansprüche und Forderungen.

Vor den Folgen einer solchen Orientierung haben kritische Experten immer wieder gewarnt.

Zum Beispiel Joachim Jahnke: "Die Kombination von sträflicher Vernachlässigung der Massenkaufkraft und privaten Nachfrage einerseits und einer total überzogenen Exportabhängigkeit mußte beim nächsten globalen Abschwung ins Auge gehen."

Es sei "einfach unglaublich", meint Jahnke, dass der Bundeswirtschaftsminster noch vor drei Monaten erklären konnte: "Durch die Anpassungsleistung der Betriebe und Arbeitnehmer sowie die wirtschafts- und finanzpolitischen Reformen, hat sich die internationale Wettbewerbsfähigkeit und Widerstandskraft der deutschen Wirtschaft gegenüber weltwirtschaftlichen Risiken und Belastungen ein gutes Stück verbessert."

Jahnke: "Das absolute Gegenteil solcher Sprüche ist nun der Fall."

Seine Kritik: "Die Bundesregierung hätte unter den Löhnen längst ein Mindestlohn-Netz einziehen, die Lohndiskriminierung der Zeitarbeit verbieten, die Renten erhöhen und andere Maßnahmen zur Stärkung der Massenkaufkraft ergreifen müssen."

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