Montag, Dezember 10, 2007

Im Bremerhavener Kaiserhafen soll die "Groschenfähre" wiederbelebt werden


Vom Bremerhavener Zolltor Rotersand bis zum Columbusbahnhof sind es quer durch den Kaiserhafen gerade einmal ein paar hundert Meter, während der Weg über die Straßen etwa fünf Kilometer lang ist. Daher drängt der grüne Bürgerschaftsabgeordnete Frank Willmann darauf, für Fußgänger und Radfahrer wieder eine schnelle Verbindung über das Wasser zu schaffen - wie früher mit der alten "Groschenfähre".

Willmann nennt den bereits begonnenen Neubau der Kaiserschleuse als wichtigsten Grund für die Eile. Denn ab Frühjahr kommenden Jahres muss diese zweite Landverbindung zum Columbusbahnhof und dem Columbus Cruise Center wegen der Bauarbeiten gekappt werden, so dass nur noch ein einziger Zugang für sämtliche Verkehrsteilnehmer besteht - über die große Drehbrücke. Ein Fährbetrieb im Kaiserhafen könnte dann für eine spürbare Entlastung sorgen, meint Willmann.

Darüber hinaus sei die Fähre für Touristen und Kreuzfahrtpassagiere "ein verlockendes Angebot", um die Seestadt von ganz neuen Seiten kennenzulernen. Auch die Beschäftigten des Fruchtterminals und anderer Betriebe könnten von der Verbindung profitieren. Wenn es gelinge, auch die Lloyd Werft mit anzubinden, könnten deren Arbeitskräfte während des Schleusenbaus ebenfalls problemlos an ihre Arbeitsplätze gelangen.

Laut Willmann arbeitet die Hafengesellschaft Bremenports bereits an der Umsetzung der Idee. Die Kosten für die Überfahrten würden zur Zeit noch ermittelt. Ein Fährgroschen wie in früheren Zeiten werde jetzt wohl nicht mehr reichen, meint der Bürgerschaftsabgeordnete, "aber einen Heiermann darf und wird es auch nicht kosten".

Die Bremerhavener Kaiserhafen-Fähre wurde bereits vor mehr als 100 Jahren erstmals eingerichtet und beförderte seinerzeit eine Millionenzahl von Passagieren. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg pendelte die kleine Barkasse zwischen 1953 und 1964 zwischen dem östlichen Anleger am Alten Fährweg hinter dem Zolltor Rotersand und der Westseite des Kaiserhafens. Im Rahmen des Seaport-Projekts der EU arbeitet auch die Bremerhavener Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS schon seit längerer Zeit an einer Wassertaxi-Verbindung durch den Kaiserhafen.

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