Mittwoch, April 28, 2010

Wie funktionieren Lokalzeitungen? - Harald Martenstein in der Süddeutschen Zeitung über typische "Zensurinstanzen"...

Harald Martenstein erläutert in der Süddeutschen Zeitung vom 24. April 2010,  wie Zensur auch im freien deutschen Pressewesen funktioniert.

"Es gibt das Phänomen der deutschen Regionalzeitung, die in ihrem Verbreitungsgebiet ein Monopol hatte und jahrzehntelang gut verdiente, dabei Honorare zahlte, die gerade mal zum Überleben reichten", stellt Martenstein fest und fügt hinzu: "und die jedem Konflikt mit den Mächtigen aus dem Weg ging (ich sage nicht, dass alle Regionalzeitungen so sind)."

Ob das beispielsweise für die Nordsee-Zeitung zutrifft, darf sicher ernsthaft in Erwägung gezogen werden.

Weitere Informationen dazu gibt es hier.

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Dienstag, April 27, 2010

Deutsche Exportweltmeisterschaft und griechische Krise hängen zusammen - Joachim Jahnke erläutert den Zusammenhang...

Wenn heute mit Leidenschaft gegen die Misswirtschaft in Griechenland getrommelt wird, gerät der deutsche Anteil an den Ungleichgewichten leicht aus dem Blick, meint der Finanz- und Wirtschaftsexperte Joachim Jahnke auf seiner Webseite "Informationsportal Globalisierung".

Nun sei "das griechische Kind im Brunnen", stellt Jahnke fest und fügt hinzu: "Doch die Verantwortung liegt nicht nur bei der einen Seite, nämlich Griechenland, sondern auch bei Deutschland, das sich in der Gegenrichtung in der Entwicklung der Lohnstückkosten vom Rest der Eurozone nach unten entfernt hat."

Über die deutsche Strategie zugunsten exportierender Konzerne und die daraus folgenden Ungleichgewichte schreibt Jahnke: "Ein ausuferender Niedrigstlohnsektor, die Hartz-IV-Reformen und die Verweigerung von Mindestlöhnen, wie bei den Eurozonenpartnern vorhanden, trugen erheblich dazu bei. Das alles geschah im Interesse der Exportkonzerne, die immer wieder mit Verlagerungen drohten, um die Löhne zusätzlich zu drosseln. Während die Lohnstückkosten bei den übrigen Eurozonenländern seit dem Jahr 2000 um 5,5 % zulegten, nahmen die deutschen Lohnstückkosten um 7,9 % ab, in wenigen Jahren ein enormer Unterschied von 13,4 %."




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Freitag, April 23, 2010

Nahostkonflikt: Vorschlag von Zbigniew Brzezinski - Deutsche Medien halten sich zurück...

(Seestadtpresse Bremerhaven) Einen ausführlichen Vorschlag für ein "umfassendes Friedensabkommen" zwischen Israel und Palästina formuliert der bekannte amerikanische Außenpolitik-Experte Zbigniew Brzezinski in der Washington Post vom 11. April 2010, gemeinsam mit dem Kongressabgeordneten Stephen Solarz.

In den deutschen Medien ist davon bisher nichts Näheres zu entdecken.

Weitere Informationen dazu sind durch einen Klick an dieser Stelle nachzulesen.

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Montag, April 19, 2010

Wachsende Armut in Deutschland fordert immer mehr ehrenamtliche Arbeit heraus - Ein Beispiel aus Aschaffenburg...

Unter der Schlagzeile "Ein kleines Café ersetzt die Familie" berichtete die Berliner Tageszeitung Neues Deutschland am 17. April 2010 über den Aschaffenburger Verein "Grenzenlos", der die unserer Republik rasant wachsende Armut wenigstens vor Ort ein wenig lindern will.

Einzelne Elemente dieser ehrenamtlichen Arbeit (wie Sozialberatung und Kinderbetreuung) sind auch in Bremerhaven etabliert. Beispiele dafür sind die Solidarische Hilfe (Bremerhaven-Lehe, Stresemannstraße 168, Telefon 0471-501761) und der Verein "Rückenwind für Leher Kinder".

Vielleicht ist trotzdem ein Blick auf den Verein, der all diese Aktivitäten in Aschaffenburg in einer Hand vereinigt, ganz interessant.

Die Webseite des Vereins Grenzenlos ist hier anzuklicken.

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Freitag, April 16, 2010

Der Bremerhavener Fischereihafen im Blick der Denkmalpflege Bremen - Neue Veröffentlichung mit interessanten Beiträgen zur Geschichte bedeutender Bauwerke...

Der Bremerhavener Fischereihafen war einst der größte des ganzen europäischen Kontinents. Zwar hat sich der Schwerpunkt der wirtschaftlichen Aktivitäten heute verschoben, aber viele interessante Gebäude illustrieren noch heute die dynamische Geschichte dieses großen Gewerbegebiets.

Das Landesamt für Denkmalpflege Bremen beleuchtet diese Bauwerke in Heft 7 ihrer Schriftenreihe. Uwe Schwartz, ein wissenschaftlicher Mitarbeiter dieses Amtes, hat dorkt auf 17 Seiten einen Text über "Denkmale im Fischereihafen Bremerhaven" verfasst. 

Schwartz gibt einen Überblick über die Geschichte des "Spezialhafens für Seefischerei" seit seiner Fertigstellung im Jahre 1896 und erläutert die inneren Strukturen für Anlandung, Verarbeitung, Versand und so weiter. Diesen Segmenten ordnet er die noch vorhandenen Gebäude zu und prüft ihre Bedeutung als mögliche Denkmale.

Eines der von ihm beschriebenen Musterbeispiele ist die 1928 / 1929 errichtete Pack- und Auktionshalle X, der Schwartz eine Sonderstellung als Rückgrat des Fischereihafens attestiert. Das Bauwerk ist nach seinen Angaben 390 Meter lang und ist bis zu fünf Geschosse hoch.

Als ein heute eher unscheinbares, gleichwohl aber geschichtlich bedeutendes Gebäude stuft Schwartz die ehemalige Lachsräucherei Klevenhusen & Co. in der Hoebelstraße 33 ein. Es sei eines der "inzwischen seltenen Beispiele für den Typ des selbständigen Kontor- und Produktionsgebäudes", das aus dem Jahre 1912 stammt. Leider befindet es sich laut Schwartz "in einem beklagenswerten Zustand".

Als bedeutsames bauliches Dokument stuft Schwartz auch das gleich nebenan in der Hoebelstraße 29 - 31 gelegene Seemannsheim ein. Die  wuchtige Wohlfahrtseinrichtung wurde von vielen im Fischereihafen ansässigen Firmen als Gemeinschaftswerk in Jahresbeiträgen finanziert und durch einzelne Donationen aus ganz Deutschland unterstützt, so Schwartz. Heute steht das Gebäude weitgehend leer.

Schwartz in einem Resümee: "Die geschilderte überragende geschichtliche Bedeutung des Fischereihafens ist zwar schon oft gewürdigt worden, hat jedoch bisher noch keinen angemessenen Platz im kulturellen Gedächtnis unseres Landes gefunden."

Dazu wolle die Denkmalpflege nun "durch eine Unterschutzstellung der aussagekräftigsten Hochbauten" einen Beitrag leisten.

In sieben weiteren Beiträgen des Hefts geht es unter anderem um die neue Nutzung eines historischen Hafenareals durch das Projekt der Bremer Überseestadt, das Schulschiff Deutschland, die Rettung des Sendesaals von Radio Bremen und die Bremer Wollkämmerei.

Das 91 Seiten starke Heft 7 der Denkmalpflege Bremen ist in der Edition Temmen erschienen und kostet 5.90 Euro.

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