Montag, Juni 29, 2009

Die Bremerhavener Nordsee-Zeitung mit kuriosen Online-Befragungen - Zahl der Teilnehmer fehlt...


Die Bremerhavener Nordsee-Zeitung beglückt ihre Leserschar seit einiger Zeit mit eigenartigen Online-Befragungen zu einem "Thema des Tages". Durch einfaches Anklicken auf der Webseite kann die jeweilige Frage beantwortet werden.

Am heutigen Montag, dem 29. Juni 2009, steht auf der NZ-Webseite beispielsweise (immer noch) die Frage: "Sparen Sie in diesem Jahr an Ihrem Urlaub?" Auch zu weiteren älteren Fragen kann munter weiter geklickt werden.

In der gedruckten Ausgabe von heute wird ein (Zwischen-)Ergebnis der Urlaubseinsparbefragung mitgeteilt. Es sollen 66 Prozent mit "Ja" gestimmt haben, 34 Prozent mit "Nein".

Überzeugend sind solche Ergebnisse in keinem Fall, denn es fehlt die Zahl der Anklicker.

Wenn also im heutige Fall drei Menschen mitgeklickt haben, dann hätten zwei von ihnen mit "Ja" und einer mit "Nein" gestimmt - also genau 66 Prozent gegen 34 Prozent.

Jeder Mensch weiß, dass solche Prozentzahlen belanglos sind, wenn die Zahl der Teilnehmer fehlt.

Aber die Ergebnisse scheinen ohnehin niemanden zu interessieren - online ist für Besucher der Webseite nichts darüber zu entdecken.

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Donnerstag, Juni 25, 2009

Das Bremerhavener Klimahaus kurz vor der Eröffnung - Renommierte Wissenschaftler loben das Projekt...


Nur noch wenig Zeit bleibt im Bremerhavener Klimahaus, damit die restlichen Arbeiten erledigt werden können. Allerorten wieseln derzeit noch Handwerker unterschiedlichster Gewerke durch die kompliziert geschachtelten Räume und kämpfen mit dem Stress der letzten Stunden bis zum Öffnungstermin für die Öffentlichkeit, der für Sonnabend (27. Juni 2009) um 10 Uhr festgesetzt ist.

Während der heutigen Pressekonferenz (25. Juni 2009) sprach Klimahaus-Geschäftsführer Arne Dunker von einem "weltumspannenden Projekt", das "einen sehr emotionalen Zugang zum Thema Klima" vermitteln soll. Es werde ein Freizeitvergnügen zu Fragen des Klimawandels mit deren wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Dimensionen verknüpfen.

Der Klimaexperte Professor Mojib Latif charakterisierte die aktuelle Wirtschaftskrise als eine große Chance. Sie habe deutlich gemacht, "dass es so wie bisher nicht weitergeht" und dass künftig das kurzfristige Denken durch die Orientierung auf Nachhaltigkeit ersetzt werden muss. "Der Boden für einen vernünftigen Klimaschutz ist vorbereitet", betonte Latif.

Ohne Wenn und Aber in dieselbe Kerbe schlug Jakob von Uexküll, der Stifter des Alternativen Nobelpreises. "Geld für den Klimaschutz ist eine Frage des politischen Willens", betonte er. Alles andere sei Unsinn.

Die auf dem Tisch liegenden Zahlen der Wissenschaft machten deutlich, dass nun sehr schnell eine gewaltige Anstrengung unternommen werden muss, weil sonst eine globale Katastrophe drohe. Es müsse jetzt gelingen, die alten Ideen und Strukturen zu überwinden, um einem zukunftsweisenden Denken und Handeln die Tore zu öffnen, so von Uexküll. Weitere Informationen über das von ihm gegründete World Future Council gibt es hier.

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Klammheimlicher Brückenabriss im Bremerhavener Fehrmoor? - Kritik der FDP...

Die Bremerhavener FDP macht darauf aufmerksam, dass im Fehrmoor nun auch die letzte Brücke zwischen Leherheide und Debstedt beseitigt werden soll. Damit gibt es auch keinerlei Querungsmöglichkeiten der Beek mehr für Fußgänger und Radfahrer, nachdem die Autoverbindungen schon vor langer Zeit gesperrt wurden.

Der FDP-Stadtverordnete Bernd Schomaker übt heftige Kritik an diesem Vorgehen des Magistrats und spricht von einer "Entscheidung im stillen Kämmerlein". Der Abbruch der Brücke sei im Bauausschuss nur unter Mitteilungen behandelt worden.

Schomaker: "Es ist schier unglaublich, mit welcher Selbstverständlichkeit eine solch fragwürdige Entscheidung des Bauamtes im Ausschuss hingenommen wurde."

Seine Vermutung: "Offensichtlich interessieren sich die Koalitionäre aus SPD und CDU nur noch für Großprojekte."

Schomaker fordert umgehend einen provisorischen Überweg und langfristig eine neue Brücke.

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Mittwoch, Juni 24, 2009

Nordsee-Zeitung auf Abwegen? - Montage oder nicht?



Die Bremerhavener Nordsee-Zeitung verwendet in jüngster Zeit immer häufiger Fotomontagen zur Illustration ihrer Beiträge - nicht immer auf den allerersten Blick durchschaubar, aber immerhin nach bisherigen Beobachtungen stets als "Montage" gekennzeichnet.

In ihrer Ausgabe vom 23. Juni 2009 findet sich nun ein Foto, das zwar aussieht wie eine Montage (man beachte den feinen weißen Streifen zwischen den Kleidungsstücken der Akteure), aber nicht als eine solche gekennzeichnet ist.

Was ist passiert?

Handelt es sich tatsächlich nicht um eine Montage?

Oder wurde nur die Kennzeichnung vergessen?


Jedenfalls illustriert dies die Befürchtung, dass die Nordsee-Zeitung die Glaubwürdigkeit der verwendeten Bilder durch ihre Neigung zum Montieren systematisch beschädigt.

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Montag, Juni 22, 2009

Die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" ist schon lange im Visier kritischer Journalisten - Bei manchen ist das bis heute nicht angekommen...

Die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM) wird seit vielen Jahren kritisch beleuchtet, ohne dass sich das Verhalten der Redaktionen wesentlich geändert hätte. Da macht auch die Bremerhavener Nordsee-Zeitung keine Ausnahme.

Dazu ein kurzer Ausschnitt aus einer Rezension des Buches "Die Strippenzieher" von Cerstin Gammelin und Götz Hamann, das 2005 im Econ-Verlag herausgekommen ist.

Verfasser der Rezension ist Ernst Elitz, Intendant des DeutschlandRadios. Der Text erschien am 17. August 2005 in der Berliner Zeitung.

<Der wachsende Lobby-Einfluss ist auch Folge eines kurzatmigen Journalismus, der täglich ein neues Opfer zur Schlachtbank führt, statt Zukunftsthemen zu setzen und mit Nachdruck zu verfolgen. In diese Lücke stoßen Organisationen wie die Neue Soziale Marktwirtschaft des Ex-Redakteurs Enzweiler nach dem Motto: "Einer muss die Debatte organisieren, um sie bestimmen zu können." Und so platziert Enzweiler gemeinsam mit Promi-Verbündeten Themen wie Subventionsabbau, Eigenfürsorge und Forschungsförderung in den Medien. Zuweilen hilft er bei der Finanzierung von Fernsehdokumentationen, wie dem "Märchen von der sicheren Rente" und dem "Märchen vom blühenden Arbeitsmarkt". Wo Redaktionen sparen, schreibt die Lobby gern den Text.> (Hervorhebungen DK)

Erhellend ist auch eine von der Hans-Böckler-Stiftung herausgegebene Studie über die politische Strategie der Unternehmer-Initiative.

Eine Kernaussage: "INSM wurde von Gesamtmetall gegründet und mit einem klaren Auftrag versehen. Der Auftrag besteht darin, wirtschaftsliberale Themen auf die Agenda zu setzen und für einen wirtschaftsfreundlichen
Klimawechsel in der Gesellschaft zu sorgen."

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Sonntag, Juni 21, 2009

Medienmagaganzin Zapp über die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft"...

Die Unternehmer-Propaganda-Einrichtung "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM) wird in einem Beitrag des Medienmagazins Zapp auf informative Weise beleuchtet.

Thema: "Arbeitgeber finanzieren journalistische Inhalte". In diesem Blog sind Beiträge über die Initiative hier und hier zu finden.

Auch die Bremerhavener Nordsee-Zeitung verwendet Propagandamaterial der Initiative, ohne auf deren Lobbyfunktion hinzuweisen - siehe hier.

Die höchst interessante Zapp-Sendung ist unter Youtube anzusehen und anzuhören.

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Auch das Sonntagsjournal druckt nun den BIS-Blödsinn über die Gründung Bremerhavens in Geestendorf (später Geestemünde) nach...

Eine unsinnige Pressemitteilung der Bremerhavener Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS pflügt sich ungebrochen durch das Bremerhavener Zeitungshaus Ditzen.

Nachdem die Nordsee-Zeitung den Quatsch nachgedruckt hatte, dass die Seestadt Bremerhaven 1827 im benachbarten Geestendorf, dem späteren Geestemünde, gegründet wurde, zog jetzt auch das Sonntagsjournal nach.

In der Ausgabe vom 21. Juni 2009 heißt es wie in der BIS-Pressemitteilung, dass am kommenden Freitag das "Wochenende an der Geeste" dort stattfindet, "wo die Seestadt 1827 gegründet wurde und heute das Historische Museum zu Hause ist".

Weitere Aufklärung über die Stadtgeschichte liefert ab dem 4. Juli 2009 das Historische Museum mit einer Sonderausstellung unter der Überschrift "Geestemünde. Hafenstadt in preußischer Zeit", auch wenn es dort im Schwerpunkt um die Zeit zwischen 1866 und 1924 geht.

In der Ankündigung heißt es: "Heute kennt man an der Nordseeküste Geestemünde als Stadtteil von Bremerhaven... Ursprünglich hatte das Königreich Hannover den Hafen 1845 als Konkurrenz zum benachbarten bremischen Bremerhaven gegründet."

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Freitag, Juni 19, 2009

Klimawandel an der Unterweser - Praktische Handlungsmöglichkeiten...

Das Forschungsprojekt "Klima Wandel Unterweser" ist mit einer Abschlusskonferenz in Bremerhaven am 18. Juni 2009 vorerst zu Ende gegangen. Aus Bremerhaven hatten sich Teilnehmer u.a. vom Magistrat, der BIS, der IHK, des Kulturladens Wulsdorf, des Historischen Museums, der Volkshochschule, bremenports, der swb und der Stadthalle angemeldet.

Allerdings waren während der Präsentation der Ergebnisse nur gut 100 der insgesamt rund 170 Angemeldeten anwesend - viel mehr hätten auch nicht in den Tagungsraum hineingepasst.

Kernpunkt des Vorhabens war die Suche nach konkreten Handlungsmöglichkeiten auf verschiedenen Feldern, zum im Beispiel Tourismus oder in der Stadt- und Raumplanung. Dazu gehört sowohl die Öffentlichkeitsarbeit als auch der Aufbau von Netzwerken unterschiedlicher Akteure.

Auf der Webseite des Projekts finden sich interessante Materialien.

Die aktuellen Arbeitsergebniss, unter anderem über "Klima-Touren" per Fahrrad im Teufelsmoor, im Cuxland usw. sowie ein Leitfaden für die Stadt- und Raumplanung, sollen noch bereitgestellt werden.

Anzumerken ist ein kleines Beispiel für oft völlig unkoordiniertes Handeln der Behörden: Während das Land Bremen die Wasserversickerung mit öffentlichen Mitteln fördert, weist die in Bremerhaven dafür zuständige Behörde nicht einmal auf die Existenz eines solchen Programms hin.

Es gibt auch keine Frage, ob der Bauherr möglicherweise eine Versickerung des Regenwassers statt der Einleitung in die Kanalisation ins Auge fassen möchte. In Bremerhaven müssen nur Pläne mit der Lage der Wasserrohre vorgelegt werden, und es wird die Besichtigung bei noch geöffneten Baugruben verlangt.

Versickerung des Regenwassers ist hier offensichtlich (noch!?) kein Thema.

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Donnerstag, Juni 18, 2009

Im Deutschen Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven kommt die Geschichte der Firma und der Familie Rickmers ganz groß heraus...

Laut Hennig Goes ist der Frachter "Greundiek" einer der ersten Bauten der Rickmerswerft nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.



Im Deutschen Schiffahrtsmuseum (DSM) öffnet an diesem Sonnabend (20. Juni 2009) eine Sonderausstellung unter dem Titel "175 Jahre Rickmers. Eine Familien- und Firmengeschichte".

Laut DSM-Direktor Lars U. Scholl geht das Projekt auf eine Anregung von Dr. Manfred Ernst zurück. Die wissenschaftlichen Vorarbeiten wurden bereits im Jahre 2005 gestartet und mündeten in zwei umfängliche Doktorarbeiten von Melanie Leonhard und Jörn Lindner. Die Texte liegen mittlerweile als Bände 8 und 9 der Schriftenreihe des Deutschen Schiffahrtsmuseums (Deutsche Maritime Studien) vor.

Scholl versicherte, dass es keinerlei Einflussversuche durch die Familie Rickmers gegeben habe. Irgendwelche Beschönigungen seien nicht vorgenommen worden. Mit der Kombination von wissenschaftlicher Arbeit, Buchveröffentlichung und Ausstellung sei man dem Auftrag als Forschungsmusum "in idealer Weise nachgekommen", so Scholl.

Die Quellenlage erwies sich als sehr problematisch, weil es kein Firmenarchiv mehr gab. Mit Hilfe der Familie Rickmers und früherer Mitarbeiter konnte allerdings eine Menge Material zusammengesammelt werden, das zunächst gesichtet und aufgearbeitet werden musste. Zeitdauer: Rund eineinhalb Jahre. "Das war Pionierarbeit", sagte Melanie Leonhard.

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Mittwoch, Juni 17, 2009

Bremerhavener Einzelhandel in wachsender Schieflage - Eine neue Analyse der Arbeitnehmerkammer..

Dramatische Fehlentwicklungenn kennzeichnen nach Einschätzung der Arbeitnehmerkammer den Bremerhavener Einzelhandel. Während die Kaufkraft der Einwohner fast ein Viertel unter dem Bundesdurchschnitt liegt, wurden die Verkaufsflächen erheblich ausgeweitet. Diese Entwicklung zum ruinösen Wettbewerb wird auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen, so die Analyse.

Deutlich abzulesen ist diese negative Entwicklung in Bremerhaven insbesondere an der Umschichtung existenzsichernder Arbeitsplätze hin zu den sogenannten Minijobs, erläutert Marion Salot, die bei der Arbeitnehmerkammer als Referentin für regionale Wirtschaftsstrukturpolitik tätig ist. Minijobs senken insbesondere bei den großen Discounterketten die Kosten und ermöglichen ihnen eine "schlanke just-in-time Personalpolitik", so Salot.

Für die Beschäftigten, und das sind in dieser Branche zum weit überwiegenden Teil Frauen, bedeutet dies längere Arbeitszeiten und sinkende Einkommen.

Als weitere Folge sieht die Arbeitnehmerkammer-Expertin erhebliche Nachteile für die Position der Seestadt als Oberzentrum. Denn der Facheinzelhandel kann im Konkurrenzkampf mit den Ketten unter solchen Bedingungen nur verlieren, weil er die Beschäftigten in der Regel noch nach Tarif bezahlt.

Vor diesem Hintergrund fordert die Arbeitnehmerkammer dringend ein Einzelhandels- und Zentrenkonzept für die Seestadt. Gleichzeitig warnt die Kammer vor verlängerten Öffnungszeiten, die den Wettbewerb auf dem Rücken der Beschäftigten weiter verschärfen und für eine zusätzliche Schwächung der Position des Facheinzelhandels sorgt. Nur durch zielgerichtetes politisches Handeln sieht die Arbeitnehmerkammer die Möglichkeit, dem jetzigen Teufelskreis für die Beschäftigten im Einzelhandel und für die Stadt Bremerhaven zu entkommen.

Die Stellungnahme "Minijobs im Einzelhandel" von Marion Salot ist nachzulesen unter #www.arbeitnehmerkammer.de" (unter Downloads - Broschüren, Studien). Der direkte Link zum Text findet sich hier.

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Samstag, Juni 13, 2009

Die Bremerhavener Nordsee-Zeitung feiert mit bei Boris Beckers Traumhochzeit...



Mit ihrer schwülstig-schmierigen Boris-Becker-Berichterstattung irritiert die Bremerhavener Nordsee-Zeitung in ihrer Ausgabe vom 13. Juni 2009 sogar die älteren Leserinnen und Leser.

Kopfschüttelnd wurde zur Kenntnis genommen, dass die NZ auf der Titelseite tatsächlich von einem "Traumpaar" spricht.

In der Rubrik "Aus aller Welt" vermeldet das Blatt dann "Glückstränen beim Jawort".

Ganz anders geht beispielsweise der Bremer Weser-Kurier am 13. Juni 2009 mit diesem Thema um.

Auf der Titelseite des WK ist nichts von Boris Becker zu entdecken, und im "Blick in die Welt" liefert Chefredakteur Lars Haider persönlich eine kritische Analyse das (tiefen) Becker-Falls.

Überschrift: "Der öffentliche Mensch". Ein Kerngedanke: "Spiel, Satz und Sieg für die öffentliche Oberflächlichkeit." (Hervorhebung DK)

Dies illustriert wieder einmal, dass in unserer Presselandschaften sehr unterschiedlich mit Oberflächlichkeiten umgegangen wird. Fett

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Dienstag, Juni 09, 2009

Kiel in Finanzfragen ängstlich, Bremerhaven weiter wagemutig?

Unter der Überschrift "Leuchtturm säuft ab" berichtet die taz am 28. Mai 2009, dass die Stadt Kiel auf ein geplantes Science Center verzichten will, weil das 25,7 Millionen Euro teure Projekt vor dem Hintergrund der aktuellen Wirtschafts- und Finanzlage nicht mehr zu vertreten sei. Von der Gesamtsumme sollten 17,8 Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln beigesteuert werden.

Mittlerweile ist das Nein zum Kieler Science Center endgültig, berichtet der NDR.

Aus Bremerhavener Sicht scheint eine solche Haltung gegenüber Finanzfragen reichlich kleinkariert.

Hier wird seit vielen Jahren sehr viel großzügiger mit den Wirtschafts- und Tourismusförderungsmillionen hantiert, und von besonderer Rücksichtnahmen auf die so erzeugten Finanzprobleme ist nur wenig zu spüren.

Das illustriert auch die stramme Haltung beim Bau eines neuen Eisstadions - obwohl da die Bedenklichkeiten inzwischen wohl doch etwas größer geworden sind...

Ein anderes großes Tourismusprojekt im Norden steuert übrigens mittlerweile auf das Aus zu - die Wilhelmshavener Unterwasserstation "Oceanis". Bereits in diesem Herbst soll dort Schluss sein, rund zehn Jahre nach dem Start.

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Nordsee-Zeitung druckt Unsinn aus einer Pressemitteilung nach - Gründung Bremerhavens soll in Geestemünde stattgefunden haben...



Nur der Vollständigkeit halber sei hier festgehalten, dass nun auch die Bremerhavener Nordsee-Zeitung Unsinn über die Stadtgeschichte verbreitet.

Die überraschende Behauptung: Die bremische Stadt Bremerhaven sei 1827 im königreichhannoverschen Geestendorf, dem späteren Geestemünde, gegründet worden.

Der Ursprung für den Quatsch liegt in einer Pressemitteilung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS, die seit Monaten immer wieder mal mitteilt, das Wochenende an der Geeste finde dort statt, "wo die Seestadt 1827 gegründet wurde". Offensichtlich führt dort Personalmangel in der Folge des Ausscheidens von Hennig Goes zu solchen Kuriositäten.

Der Text steht in der Nordsee-Zeitung vom 6. Juni 2009 unter der Überschrift "Wochenende an der Geeste". Über die BIS-Pressemitteilung ist auch noch hier etwas zu finden.

Dass die Nordsee-Zeitungen gelegentlich Pressemitteilungen ohne größere Veränderungen nachdruckt, ist bekannt.

Dass die Redaktion auf diese Weise auf Unsinn hereinfallen kann, hat sich dort offensichtlich noch nicht herumgesprochen...

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Bremerhavener Nordsee-Zeitung offensichtlich nicht ganz auf der Höhe der Zeit - Schulz-Affront gegenüber Bremen bleibt unerwähnt...

"Schulz fehlt beim Gipfeltreffen", lautet die Schlagzeile im Weser-Kurier vom 9. Juni 2009.

Der Beginn des Textes im WK: <"Unglaublich", "ein Affront" - dies gehörte gestern zu den Kommentaren, nachdem der sozialdemokratische Bremerhavener Oberbürgermeister Jörg Schulz den Termin des finanzpolitischen Gipfeltreffens im Rathaus ignoriert hatte. So mussten die drei anderen mit Bürgermeister-Rang, Jens Böhrnsen (SPD), Karoline Linnert (Grüne) und Michael Teiser (CDU), ohne den Seestädter diskutieren, wie die Haushaltsprobleme des Zwei-Städte-Staats bewältigt werden können.> (Hervorhebung DK).

Der letzte Absatz des WK-Textes:

Wer im Vergleich dazu die Nordsee-Zeitung vom selben Tag aufschlägt, reibt sich verwundert die Augen. "Bremerhaven und Bremen auf Augenhöhe", ist dort als Überschrift eines kleinen Einspalters zu lesen.

Im NZ-Text wird mitgeteilt, dass sich Böhrnsen, Linnert und Teiser getroffen hätten, um gemeinsam zu erörtern, "wie ein ausgeglichener Haushalt erreicht werden könne".

Dass der Bremerhavener Oberbürgermeister seine Teilnahme kurz vor dem Termin abgesagt hatte, blieb in der sonst so gut informierten Nordsee-Zeitung unerwähnt. Ebensowenig machte die NZ darauf aufmerksam, dass das Verhalten von Schulz in Bremen als ein Affront betrachtet wurde.

Im Unterschied zur NZ berichtet außer dem Weser-Kurier auch Radio Bremen ausführlicher über die Hintergründe.

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Freitag, Juni 05, 2009

Das Bremerhavener Nahverkehrsnetz in der Diskussion - Wiedereröffnung des Bahnhofs Speckenbüttel?

Auf einer gemeinsamen Veranstaltung des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) und des Nord-Süd-Forums wurde eine Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Bremerhaven gefordert. Zu diesem Zweck sollte die Seestadt mit einem weiteren Haltepunkt im Norden der Stadt besser in das künftige Regio-S-Bahn-Netz eingebunden werden.

Der Vorschlag: Durch Reaktivierung des 1988 stillgelegten Bahnhofs Speckenbüttel könnte ein zusätzlicher wichtiger Knotenpunkt für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) entstehen. Die in der Nordsee-Zeitung am 5. Juni 2009 (fälschlicherweise) genannte Jahreszahl 2001 galt nicht für die Stilllegung des Bahnhofs, sondern für den Abriss des Bahnsteigs, wie Jens Volkmann (VCD) erläuterte.

Das nördliche Stadtgebiet ist nach Auffassung von Volkmann bisher nur unzureichend in das Bremerhavener ÖPNV-Netz eingebunden. "Daher wäre Speckenbüttel eine sinnvolle Ergänzung, zumal dort gute Möglichkeiten zur Verknüpfung mit dem Busnetz bestehen", betonte er auf einer Bürgerversammlung im Gemeindehaus der Johanniskirche am 3. Juni 2009.

Nach Volkmanns Berechnungen wird auf diese Weise ein Fahrgastpotential von mehr als 30000 Menschen angesprochen, zumal auch die Bewohner der benachbarten niedersächsischen Stadt Langen auf kürzere Wege rechnen könnten.

Auf der Bürgerversammlung machte Wolfgang Torkler von der Deutschen Bahn Regio (DB Regio) darauf aufmerksam, dass sein Unternehmen vor sieben Jahren ein Konzept entwickelt hatte, in dem auch die Reaktivierung Speckenbüttels vorgesehen war. Ziel sei die Verdopplung der Fahrgastzahlen gewesen. Leider sei der Auftrag zum Betreiben des Regio-S-Bahn-Systems an den Konkurrenten Nordwestbahn gegangen, so dass die Konkretisierung des Konzepts nicht weitergeführt wurde.

Während der Bürgerversammlung äußerten sich Vertreter aller Parteien im Grundsatz positiv über die Einbeziehung Speckenbüttels in das Bremerhavener Nahverkehrsnetz. Allerdings machten insbesondere die Sprecher von SPD und CDU deutlich, dass zunächst eine sorgfältige Prüfung notwendig sei, vor allem um die finanziellen Folgen zu ermitteln. Ein entsprechendes Votum soll demnächst in der Stadtverordnetenversammlung herbeigeführt werden.

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Mittwoch, Juni 03, 2009

Unternehmerpropaganda in der Kritik - "Lobby Control" bietet Anschauungsmaterial...

Interessante Einblicke in das manipulative Werkeln der deutschen Unternehmerschaft mit Hilfe bezahlter Agenturen und Einrichtungen liefert immer wieder einmal die Organisation "Lobby Control".

Dass nicht nur die Nordsee-Zeitung auf das Manipulationsmaterial der Unternehmer-"Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM) hereingefallen ist, sondern auch andere Zeitungen, lässt sich auf der Lobby-Control-Webseite an dieser Stelle nachlesen.

Wie die gesteuerte Propaganda für die Deutsche Bahn ablief, findet sich hier.

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Zur aktuellen Wirtschaftskrise - Das Ende des Anfangs - oder was?

Immer wieder wird in Veröffentlichungen aller Art der Eindruck erweckt, als neige sich die aktuelle Wirtschaftskrise nun endlich irgendeinem mehr oder weniger glücklichen Ende zu. Besonders gerne eingesetzt werden zu diesem Zweck Umfragen bei Konsumenten und Managern, die in einem Index zusammengefasst werden.

Experten wie Joachim Jahnke warnen mit Nachdruck vor solchen Illusionen. "Warum die Krise noch längst nicht zu Ende ist", lautet die Überschrift seiner jüngsten Analyse.

Jahnke erinnert an die große Krise vor 80 Jahren: "Auch in der Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre wurde die Krise immer wieder als erledigt deklariert, obwohl sie dann erst richtig anfing", lautet seine Mahnung.

Was also tun? Vielleicht zumindest den Blick ab und zu auf das System richten, das die aktuelle Krise hervorgebracht hat.

Dann wird die Frage unvermeidbar, ob die Lösung der Krise tatsächlich in den Händen derjenigen bleiben darf, die sie hervorgebracht haben - auch wenn diese über riesige Macht verfügen, um ein solches systemkonformes Lösungskonzept immer wieder in die Köpfe der Menschen zu blasen.

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