Montag, Januar 31, 2011

Maßlosigkeit der Bremerhavener "Brücken-Rambos" zeigt sich auch bei Neubauten - Beispiel: Brücke im Fehrmoor...

Seestadtpresse Bremerhaven - Was die Bremerhavener "Brücken-Rambos" in den vergangenen Monaten mit den Brücken im Stadtgebiet angestellt haben, zeichnete sich durch eine gewisse Maßlosigkeit aus.

Sperrungen und Abrisse erfolgten nach Jahren des Nichtstuns in Windeseile, ohne sich um die Folgen für die Betroffenen zu kümmern. Erst Proteste wie an der Lunebrücke im Süden der Stadt sorgten im Nachhinein für ein Provisorium, das zumindest den Übergang weiter offen hält.

Interessant ist, dass die Maßlosigkeit auch beim Reparieren oder Erneuern von Brücken nicht zu übersehen ist.

Man betrachte einmal die neu gebaute Monster-Brücke über die winzige Beek im Fehrmoor.





Wohlgemerkt: Diese Brücke mit massivsten Betonfundamenten auf beiden Seiten und einem Geländer, das dem Anprall einer Elefantenherde standhalten dürfte, ist ausschließlich für Fußgänger und Radfahrer vorgesehen!

Kann in dieser Stadt eigentlich noch irgendjemand so bauen, wie es einer kleinen und bettelarmen Stadt angemessen ist?

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Freitag, Januar 28, 2011

Offshore-Windkraftanlagen von Areva in Bremerhaven: Zuerst kriegen sie es im Koppe...

Seestadtpresse Bremerhaven - Tja, was soll man sagen... Die Nordsee-Zeitung berichtete am 28. Januar 2011 ausführlich.



Also was soll man noch sagen? Vielleicht dies: Zuerst kriegen sie es im Koppe, und dann sind se ganz hinne...

Oder: Erst flügellahm, dann kopflos - ebenso grausam wie in der Tier- und Menschenwelt geht es auch bei Windmühlens zu...

Stimmt aber nicht: Wird ja alles repariert.

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Mittwoch, Januar 26, 2011

Riesig hohe Kosten und wenig Einnahmen: Bremerhaven setzt mit seiner Tourismus-Strategie auf ein merkwürdiges Pferd - Erfahrungen andernorts bestätigen negative Erfahrungen...

Seestadtpresse Bremerhaven - Die Havenwelten mit dem Klimahaus brachten "einen hohen Zustrom an Touristen" in die Seestadt, vermeldete die Nordsee-Zeitung am 19. Januar 2011 als gewichtige Position der Industrie- und Handelskammer (IHK). Auch der berühmte zweite Preis für die Havenwelten sei "ein Beweis dafür, dass der Strukturwandel Früchte trägt".

Auha! Das sind aber wirklich eigenartige "Beweise" für eine mit vielen hundert Millionen Euro befeuerte öffentliche Wirtschaftsförderung.

Vielleicht wäre die Frage ganz angebracht, welcher Art denn diese Früchte sein könnten, die der teure Strukturwandel nach Bremerhaven brachte.

Spielen wir zunächst ein wenig mit den Tourismuszahlen: Laut Weser-Kurier vom 10. Januar kamen 2009 etwa 1,45 Millionen Touristen nach Bremerhaven, von denen 400.000 über Nacht blieben.

Die Nordsee-Zeitung präsentierte am 30. Juli 2010 etwas andere Zahlen: Danach kamen 2009 insgesamt 1,8 Millionen Besucher, von denen 380.000 über Nacht blieben. Als Gesamtzahl der Übernachtungen nennt die NZ einen erstaunlichen Anstieg von 883.000 auf 1,6 Millionen im Jahr 2009.

Die Industrie- und Handelskammer Bremerhaven spricht in ihrem Statistischen Jahresbericht für das Jahr 2009 von haargenau 299.686 Übernachtungen.

Dazu ein Rückblick ins Sonntagsjournal vom 27. Mai 2007: Danach errechnete ein Institut in einer teuren Studie bereits im Jahr 1994 eine Gesamtzahl von 2,2 Millionen Bremerhaven-Besuchern, und ein anderes Institut kam drei Jahre später sogar auf 2,9 Millionen.

Der Bremerhavener Magistrat teilte am 27. September 2006 mit, dass die Zahl der Übernachtungen bereits im Jahre 2004 auf etwas mehr als eine Million geklettert war. Laut Magistrat gingen allerdings nur 15 Prozent dieser Übernachtungen auf das Konto der "gewerblichen Betriebe".

Und festzuhalten ist auch dieses: Nach Auskunft von Experten geht nur etwa ein Drittel dieser 15 Prozent Übernachtungen im gewerblichen Bereich auf das Konto der Touristen. Der weitaus größte Teil der Übernachtungen findet aus geschäftlichen Gründen statt.

Man sieht: Mit solchen Erfolgszahlen kann munter Stimmung und Politik gemacht werden.

Wir legen einmal die IHK-Zahl von knapp 400.000 geschäftlichen und touristischen Übernachtungen im Jahre 2009 für Bremerhaven zugrunde.

Ein Kommentar dazu steht in der Nordsee-Zeitung vom 26. Januar 2011. Dort wird in einem Artikel über die touristischen Nöte Dorums der  Gesamtgemeindebürgermeister von Wursten mit folgender Bemerkung zitiert: "In der touristischen Klassifizierung ist Dorum mit 700.000 Übernachtungen im Jahr ein teures Nichts."

Ähnliche Relativierungen der angeblich so großen strukturpolitischen Bedeutung des Tourismus für Bremerhaven waren schon früher zu lesen. "Tourismus: Teure Trumpfkarte", lautet die NZ-Überschrift am 15. September 2007. Im Text steht, dass es kein Zufall sei, dass die beiden Wesermünder Gemeinden Bederkesa und Wursten, "die auf den Tourismus setzen, besonders schlecht dastehen".

Das Sonntagsjournal lieferte am 12. April 2009 in einem Interview mit dem Bederkesaer Bürgermeister die folgende Erläuterung: Die Gemeinde habe hohe Aufwendungen für die touristische Infrastruktur zu erbringen und könne leider nur auf wenig Gewerbesteuer und (wegen des niedrigen Lohnniveaus) auch auf wenig Elinkommenssteuer rechnen.

So ist das eben, wenn man mit sehr teuren Trumpfkarten Politik machen möchte...

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Dienstag, Januar 25, 2011

Ein Blick zurück ins Jahr 2006, also nicht lange vor Ausbruch der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise - Was ergibt meine Sammlung von Zeitungsausschnitten?

Seestadtpresse Bremerhaven - Gelegentliche Rückblicke können ganz interessant sein, zum Beispiel beim Aufräumen alter Zeitungsartikel.

Ich nehme als Beispiel mein mehr oder weniger zufällig zusammen gesammeltes Stapelchen mit Texten zur Lage der Wirtschaft aus dem Jahre 2006.


Unaufgeregtheit der Diskussionen rund zwei Jahre vor dem endgültigen Ausbruch der größten globalen Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg ist der erste Eindruck.

Und es gibt eine Reihe von Beobachtungen aus den weniger beachteten Randbereichen der Diskussion, die damals ebenso richtig waren wie sie es heute sind. Einige Beispiele:

- Thematisiert werden auch schon im Jahre 2006 die dramatisch angestiegenen Profite, während gleichzeitig Stellenabbau betrieben wird. Außerdem zahlen die Konzerne deutlich weniger Steuern, als stets behauptet wird. Bei der Lohnentwicklung sind die deutschen Arbeitnehmer weit abgehängt worden, nicht nur gegenüber den reichen Eliten im eigenen Land, sondern auch gegenüber den europäischen Kolleginnen und Kollegen.

- Parallel dazu läuft selbstverständlich die alte Leier von Forderungen der Unternehmer-Lobby weiter, zum Beispiel dass die (!) Deutschen über ihre Verhältnisse lebten, dass alles schlanker werden müsse, dass der Sozialstaat die Wachstumskräfte fessele, dass mit der Überregulierung Schluss sein müsse und so weiter und so weiter. Wir kennen das bis heute.

- Auch die "Heuschrecken"-Diskussion, die u.a. von Franz Müntefering im Jahr zuvor (2005) befeuert worden war, taucht wieder auf; es wird vor der  Jagd nach dem schnellen Profit als wirtschaftlicher Haupttriebfeder gewarnt und Kritik an der Finanzialisierung der globalen Wirtschaft geübt, also an der wachsenden Macht der Finanzmärkte.

Der Spiegel beschäftigt sich in einer Titelgeschichte am 18. Dezember 2006 mit der "Gier des großen Geldes". Die immer rasanteren und kürzeren Zyklen des in Riesenmengen über den Globus rasenden Geldes werden angesprochen, und ganz am Ende des Textes steht auch schon mal der Begriff der "Liquiditätsblase".

Und dann noch dieser Satz: "Schon jetzt wird ein schwunghafter Handel mit Schulden betrieben, die wie heiße Maronen immer weitergereicht werden."

- Einen Text habe ich in meiner Sammlung gefunden, in dem ausdrücklich vor einer "weltweiten Rezession" gewarnt wird, vom Ökonomen Stephen Roach in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) vom 17. Dezember 2006 (am anderen Ort bewahre ich noch Texte von Paul Krugman auf, der in der New York Times ebenfalls sehr früh darüber geschrieben hat).

Roach spricht warnend von der "Abkühlung auf dem amerikanischen Immobilienmarkt" und stellt fest: "Im Moment platzt da gerade eine Blase." Aber der Experte macht auch Mut: "Es muss nicht in einer schrecklichen globalen Rezession enden", meint er.

In einem Zusatz erläutert die FAS, dass es sich bei Roach gleichwohl um "den großen Pessimisten" handle. Er sei "vor allem durch seine pessimistischen Vorhersagen" bekannt geworden.

"Auch aktuell beurteilt er die wirtschaftliche Entwicklung wieder negativer als viele Kollegen", stellte die FAS im Dezember 2006 fest und fragte immerhin vorsichtig: "Ob er recht behält?"

Mir fällt im Rückblick auf: Besonders viel vorausschauende Klugheit ist in keinem der von mir aufbewahrten Zeitungsartikel dieser Experten zu finden.

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Denkmalschutz und Denkmalpflege in Bremen und Bremerhaven - Neue Publikation erschienen...

Seestadtpresse Bremerhaven - Welche Aufgaben hat das Landesamt für Denkmalpflege? Wie sehen die Ergebnisse aus? Wo bekomme ich über all dies Informationen aus erster Hand?

Solche Fragen werden jetzt kompetent beantwortet - in einem neuen Buch mit dem Titel "Denkmalschutz und Denkmalpflege im Land Bremen", herausgegeben von den Bremer Denkmalpflegern selbst.



Auf 55 großformatigen Seiten lässt sich übersichtlich nachlesen, was die Bremer Denkmalpfleger über ihre Arbeit zusammengetragen haben - die Geschichte des Amtes, die Öffentlichkeitsarbeit, die Archive und die speziellen Aufgabenfelder.

Dreh- und Angelpunkt der Arbeit ist die sogenannte Denkmalliste, die seit 1973 grundlegend aktualisiert wurde und seitdem erstmals auch Bremerhaven einschließt. Das zeigt sich unter anderem darin, dass bereits in einer der ersten systematischen Aktivitäten 1974 bis 1976 die Bremerhavener Hafenreviere erfasst wurden.

In den Jahren 2006 bis 2008 nahm der Kunsthistoriker Uwe Schwartz in Bremerhaven eine Nachinventarisation vor und sorgte so für ein Plus von rund 100 neuen Kulturdenkmalen in der Seestadt.

Nicht verschwiegen wird, dass die Bremerhavener Umgangsformen mit der historischen Bausubstanz von den Experten oft nur mit einem Kopfschütteln beobachtet wurden. Während in den 1970er Jahren rund um den Alten und Neuen Hafen noch von einem "historischen Ensemble mit viel erhaltener Substanz und beachtlicher Vollständigkeit" gesprochen werden konnte, sei dies in den Jahren danach "grundlegend überformt" (!) worden, heißt es in dem Buch.

Was hier vorsichtig angesprochen wird, meint nichts anderes, als dass von diesem historischen Ensemble in der Bremerhavener Innenstadt außer wenigen markanten Gebäuden so gut wie nichts übrig geblieben ist. Die Folge: Heute ist "der Charakter des gesamten Areals touristisch geprägt", so die Denkmalpfleger.

Ausdrücklich lobend erwähnt wird ein anderes historisches Ensemble, das noch erhalten ist - die Goethestraße mit 42 Häusern "ein Wohnensemble von seltener Geschlossenheit" aus den Jahren 1880 bis 1914.

Ebenfalls im Bild gezeigt wird die kleine Villa in der Krummen Straße 18. Sie sieht von vorn auch im Winter schön aus. Auf der Rückseite ist allerdings vor vielen Jahren der Garten wegen benachbarter Neubauten kräftig beschnitten worden...




Informationen im Internet stellt das Landesamt für Denkmalpflege hier bereit.

Auf der Seite gibt es auch Informationen über das neue Buch, das ausschließlich beim Landesamt für Denkmalpflege in der Sandstraße 3 in 28195 Bremen kostenlos erhältlich ist.

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Sonntag, Januar 23, 2011

Bremerhavener Sportbootschleuse mit sichtbaren Schäden an der Pflasterung...

Seestadtpresse Bremerhaven - Die Bremerhavener Sportbootschleuse zum Neuen Hafen ist zwar noch ziemlich neu, aber sie hat gleichwohl erkennbar mit den harten Witterungsbedingungen zu kämpfen.

Man weiß nicht so recht, ob das so sein muss - oder ob Handwerker in dem immer rangeliger gewordenen havenweltlichen Gerangel um Ausschreibungen nicht vielleicht doch von vornherein mit Nachbesserungsaufträgen gerechnet haben - sicherheitshalber sozusagen...







Da muss wohl im kommenden Frühjahr mal kräftig (und am besten auch etwas nachhaltiger) neu gepflastert werden...

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Montag, Januar 17, 2011

Juristische Trickserei des früheren Bremerhavener Oberbürgermeisters weiter in der Kritik, dieses Mal im ZDF-Länderspiegel...

Seestadtpresse Bremerhaven - Bremerhaven macht wieder einmal bundesweit negative Schlagzeilen, dieses Mal unter heftiger Mitwirkung des früheren Oberbürgermeisters Jörg Schulz.

Der Anlass für die heftige Kritik: Jörg Schulz hat sich mit Hilfe juristischer Tricksereien aus dem Amt geschlichen, um Gutes für sich (und seine Partei) zu tun. An das Wohl der Stadt Bremerhaven dachte er deutlich erkennbar gar nicht.

Wie darüber im Länderspiegel des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) am 15. Januar 2011 berichtet wurde, kann durch einen Klick an dieser Stelle angesehen werden.

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Freitag, Januar 14, 2011

Bremer Stadthalle als "AWD Dome" ist Vergangenheit, aber die heftige Kritik am Bremer AWD-Gründer Carsten Maschmeyer ist interessante Gegenwart - Wie gehen die Bremer Medien eigentlich damit um?

Seestadtpresse Bremerhaven - Bremen hatte bekanntlich mal eine Stadthalle als "AWD Dome". Bis heute präsentiert sich AWD als "einer der führenden Finanzoptimierer in Europa".

Gegründet wurde das Unternehmen 1988 unter dem Namen "Allgemeiner Wirtschaftsdienst" durch den gebürtigen Bremer Carsten Maschmeyer.

"In der deutschen Presse wurde Maschmeyer wiederholt, als Unternehmensgründer und verantwortlicher Manager, mit den umstrittenen Geschäftspraktiken des AWD in direkte Verbindung gebracht", heißt es vorsichtig bei Wikipedia.

Der Norddeutsche Rundfunk informierte darüber am 8. September 2010 etwas deutlicher: "Schwere Vorwürfe gegen den Finanzdienstleister AWD und seinen Gründer Carsten Maschmeyer werden von Experten in einer Fernsehreportage des Norddeutschen Rundfunks (NDR) erhoben. Ein Anwalt, ein Wirtschaftsdetektiv und ehemalige AWD-Berater schildern in der neuesten Ausgabe von "Panorama - Die Reporter", dass zahlreiche ahnungslose Kunden mit unhaltbaren Versprechungen zum Kauf hochriskanter Finanzprodukte verleitet worden seien. Der AWD und damit Multimillionär Maschmeyer hätten sehr gut daran verdient, viele Kleinanleger hingegen hätten alle Ersparnisse verloren, weil sie über die Risiken nicht aufgeklärt worden seien."

Maschmeyers Vermögen werde auf mehrere hundert Millionen Euro geschätzt, so der NDR im September 2010: "Den AWD hat er inzwischen an den Schweizer Versicherungskonzern Swiss Life verkauft. Er ist der Lebensgefährte der Schauspielerin Veronica Ferres und befreundet mit Spitzenpolitikern wie Ex-Kanzler Gerhard Schröder und Bundespräsident Christian Wulff. Wulff hatte sich noch im Juli für einen Kurzurlaub in Maschmeyers Luxus-Villa auf Mallorca eingemietet."

Jetzt setzte der NDR mit einem Fernsehbeitrag unter dem Titel "Der Drückerkönig und die Politik" nach. 

In den Bremer Medien konnte ich über die heftigen Vorwürfe gegen den langjährigen Namengeber der Stadthalle und berühmten Sohn der Stadt bisher nichts weiter entdecken.

Hat er auch in Bremen weiterhin so prominente Freunde, die ihn in Schutz nehmen?

Oder habe ich wieder einmal kritische Berichte übersehen, überlesen oder überhört?

Nachtrag 20. Januar 2011: Das NDR-Medienmagazin "Zapp" brachte am 19. Januar 2011 einen sehr informativen Beitrag über Maschmeyer und den Film "Der Drückerkönig und die Politik" sowie über seine lukrativen Vernetzungen mit zahlreichen Medien.

Eine der Anmerkungen in "Zapp": "Einige Medien hofieren ihn seit Jahren." Kritische Berichte über seine Art der Geschäftemacherei seien daher Mangelware. Solche Seilschaften mit Medien verschaffen offensichtlich Glaubwürdigkeit und dadurch auch geschäftliche Erfolge...

Übrigens: Bereits im September 2010 kritisierte ein Leser im Weser-Kurier, dass man im WK nichts über den "Skandal um den betrügerischen Finanzdienstleister AWD" zu lesen bekomme.

Am 16. Januar 2011 kam Maschmeyer dann aber in einem WK-Bericht über den Deutschen Filmball vor. Zitat: "Veronica Ferres kam im langen weißen Kleid und mit ihrem Freund Carsten Maschmeyer an der Seite."

Das war's dann erst einmal...


Zweiter Nachtrag 20. Januar 2011: Auf der Webseite des Ersten Deutschen Fernsehens gibt es einen chronologischen Überblick über den "Fall AWD".

Auch BILDblog hat unter dem Stichwort "Mensch Maschmeyer!" Interessantes beizutragen.

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Mittwoch, Januar 12, 2011

Bremerhavener Stadttheater mit einer beeindruckenden "Tosca"-Inszenierung...

Seestadtpresse Bremerhaven - Die neue "Tosca"-Inszenierung von Gregor Horres im Bremerhavener Stadttheater sei hiermit allen Zeitgenossen mit Nachdruck ans Herz gelegt. Vielleicht bedeutet es angesichts meines musikalischen Banausentums nicht viel, aber es ist das erste Mal, dass mich diese Puccini-Oper wirklich beeindruckt und berührt hat.

Zentral ist für mich das klärende Bühnenbild, das den Kern des Bühnengeschehens glasklar vor Augen stellt - Gewalt und Sexualität, politische Unterdrückung und Kult der Unterdrücker, Staatsterrorismus und der Traum von Freiheit, Kunst und Liebe.

Das von mir erstmals als wirklich packend empfundene Geschehen um die Sängerin Floria Tosca (Miriam Gordon-Stewart mit einer wundervollen Vissi-d'arte-Arie), den Maler Mario Cavaradossi (Eduardo Aladrén und Heiko Börner im Wechsel) und den Polizeichef Scarpia (Matthias Klein) wird als durchschaubares Gesamtbild präsentiert. Unauflöslich in dieses ergreifende Gesamtkunstwerk eingeknüpft ist selbstverständlich die souveräne musikalischen Gestaltung unter der Leitung von Stephan Tetzlaff.

Die im Stück behandelte Problematik ist übrigens hoch aktuell: Es geht um einen bürokratischen Apparat in Aktion, als Basis für zynische Selbstinszenierungen und ohne jegliches Verständnis für das, was menschliches Leben wirklich lebenswert macht. Da muss niemand lange suchen, um so etwas in allen Abstufungen des Schreckens in unserer Gegenwart zu entdecken.

Die nächste Aufführung von "Tosca" im Stadttheater Bremerhaven gibt es am 22. Januar 2011. Der Spielplan ist hier anzuklicken.

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Dienstag, Januar 11, 2011

Bremerhavener Nordsee-Zeitung entdeckt in der Seestadt blaue Kohlmeisen...

Seestadtpresse Bremerhaven - Blaue Kohlmeisen sind mit Sicherheit ein Unikum.

Sie könnten aber auch eine reine Erfindung der bekannten Bremerhavener Lokalzeitung sein.

Weitere Informationen gibt es HIER.

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Freitag, Januar 07, 2011

Das Bremerhavener Mediterraneo meldet "Vollvermietung" - Die "Vollvermietungs"-Wirklichkeit sieht an manchen Stellen etwas irritierend aus...

Seestadtpresse Bremerhaven - Erfolgsmeldungen gehören zum heutigen Klingelinggeschäft in Politik und Wirtschaft - und das funktioniert auch im Bremerhavener Einkaufszentrum "Mediterraneo" der Buxtehuder AVW AG seit vielen Jahren nicht anders.

Hinzuzufügen ist allerdings, dass es die AVW im Klingeling- und Ankündigungsgewerbe zu einer gewissen Meisterschaft gebracht, wie nicht nur im bremischen Bremerhaven, sondern auch im bremischen Vegesack mit Erstaunen und Kopfschütteln beobachtet werden konnte (und bis heute beobachtet werden kann).

Als das Sonntagsjournal am 4. Juli 2010 über den Start des immer wieder angekündigten Markthallen-Projekts berichtete, wunderte sich Werner Schwarz laut und vernehmlich über die weitere Verwässerung des "ohnehin schon wenig mediterranen Flairs" (in diesem Fall durch einen polnischen Wurst- und Schinkenspezialisten).

Beiläufig machte Schwarz auch deutlich, dass es erhebliche juristische Auseinandersetzungen zwischen Mietern und AVW gegeben hat. Einer der Kritikpunkte: Viel zu wenig Taten beispielsweise bei der Werbung für das Mediterraneo.

Kurze Zeit später (am 25. Juli 2010) berichtete das Sonntagsjournal unter der Überschrift "Viel versprochen - wenig gehalten" auch über "miese Löhne im Mediterraneo".

Das warf ein kleines Lichtchen auf die Beschäftigungssituation.

Der Endbericht des Magistrats über die Havenwelten nennt für das Mediterraneo 280 neue Arbeitsplätze. Das Sonntagsjournal macht deutlich, dass es sich tatsächlich wohl um deutlich weniger als die Hälfte handelt. Zudem seien die rund 100 Teilzeitjobs "auch noch mies bezahlt".

Der Magistrat spricht in seinem Bericht von 110 Vollzeitarbeitsplätzen, laut Sonntagsjournal "kann man die Vollzeitstellen im Mediterraneo eher an zwei Händen abzählen".

Und jetzt geistert wieder mal die Behauptung von der Vollvermietung im Mediterraneo durch die Öffentlichkeit.

Wer allerdings die Augen offen hält, entdeckt ohne Probleme irritierende Bilder von den Besonderheiten dieser "Vollvermietung light":


Tja, aber da liegt vielleicht einer der Hasen im Pfeffer: Wer hält in unserer Stadt die Augen offen und berichtet darüber regelmäßig und kritisch?

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Donnerstag, Januar 06, 2011

Nordsee-Zeitung mit irreführenden Zahlen über den Arbeitsmarkt - Bedeutung des Bestands an offenen Stellen wird übertrieben...

Seestadtpresse Bremerhaven - In ihrer Ausgabe vom 5. Januar 2011 vermeldet die Nordsee-Zeitung für Bremerhaven "deutlich mehr offene Stellen" auf dem regionalen Arbeitsmarkt.

Nordsee-Zeitung vom 5. Januar 2011
Im fettgedruckten Vorspann findet sich ein Hinweis auf die deutlich angewachsene "Zahl offener Stellen auf 949 - 82,9 Prozent mehr als im Dezember 2009". Diese Zahl ist zunächst einmal falsch (sie müsste richtig 976 lauten). 949 ist die Zahl der als offen gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen.

Ein weiterer Fehler findet sich in den Statistiken, denn dort ist die Zahl der offenen Stellen im Dezember 2009 stets höher als die Zahl im Dezember 2010, so dass von einer Verringerung des Bestands an offenen Stellen gesprochen werden müsste - wenn denn die Zahlen in der NZ-Statistik richtig wären.

Das sind sie aber offensichtlich nicht.

Die Agentur nennt zumindest für den Dezember 2009 die Zahl von nur 430 offenen sozialversicherungspflichtigen Stellen und errechnet daraus einen Anstieg im Vergleich zum Dezember 2010 um 82,9 Prozent.

Allerdings scheint auch diese Zahlenangabe etwas zu viel an Optimismus zu verbreiten, denn die Bundesagentur für Arbeit rückt die Bedeutung dieser Zahlen selbst kritisch zurecht.

Hier ein Versuch, etwas Übersicht zu verschaffen:

Offene Stellen sind nach Auskunft der Bundesagentur für Arbeit in einem früheren Jahresbericht "ein ganz alltägliches Phänomen auf einem funktionierenden Arbeitsmarkt". Dies hänge damit zusammen, dass die Stellenbesetzung eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Die dabei zu beobachtende "Suchzeit" werde in der entsprechenden Statistik abgebildet.

Daher signalisiere der Bestand an unbesetzten Stellen für sich allein noch keinen Kräftemangel oder Engpass, denn es handle sich zunächst einmal um nichts anderes als "eine Momentaufnahme der laufenden Entstehung
und Besetzung offener Stellen".

Die Agentur weist außerdem darauf hin, dass die Veränderungen der gemeldeten Stellenzugänge "ein besserer Indikator für die Einstellungsbereitschaft der Betriebe als Veränderungen der Bestandszahlen".

Dies soll im Stellenindest BA-X der Bundesagentur abgebildet werden, und der zeigt seit November 2009 bundesweit einen positiven Trend - von der Indexzahl 113 auf 155 im Dezember 2010. Dies illustriere die höhere Nachfrage nach Arbeitskräften.

Leider konnte ich keinen solchen Index für die einzelnen Regionen finden.

Es bleibt also ein Blick auf die Veränderungen bei den Stellenzugängen. Und da wird für den Bezirk Bremerhaven im Jahresüberblick ein Zuwachs von 29 Prozent vermeldet.

Das ist gut, aber doch nicht ganz so spektakulär, wie von der Nordsee-Zeitung vermeldet.

Und was dabei vollständig aus dem Blick geraten könnte: Die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Bremerhaven ist innerhalb des vergangenen Jahres um 1106 auf insgesamt 11993 angestiegen.

Das ist weniger gut - und außerdem ganz schön spektakulär, auch wenn es nicht allzu spektakulär vermeldet wurde.

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Die deutsche Gesellschaft spaltet sich immer tiefer in wenige Reichere und sehr viele Ärmere - Infoportal von Joachim Jahnke sorgt für wichtige Informationen und Kommentierungen...

Seestadtpresse Bremerhaven - Manchmal reichen ein paar ausgewählte Statistiken, um die wirtschaftliche und soziale Situation in Deutschland schrill zu beleuchten.

Besonders hilfreich sind da immer wieder die Arbeiten von Joachim Jahnke, der seit fast sechs Jahren mit seinem "Infoportal Deutschland & Globalisierung" für wichtige Gegeninformationen gegen das oft propagandistische Gefasel in unseren Medien sorgt.

Hier drei Beispiele aus Jahnkes jüngstem Wochenbrief vom 6. Januar 2010: