Freitag, April 17, 2009

Die millionenschwere Bremerhavener Tourismusförderung wird sich nicht auszahlen - nur eine Befürchtung?

Die mit mehreren hundert Millionen Euro befeuerte Bremerhavener Strategie der massiven Tourismusförderung kann sich für die Stadt nicht auszahlen - so lautet eine Kritik an der langjährigen Politik von SPD und CDU.

Interessant ist dazu eine Bemerkung des Bederkesaer Bürgermeisters Sven Wojzischke, der seine Erfahrungen mit dem "Standbein Tourismus" folgendermaßen in einem Interview mit dem Sonntagsjournal (Ausgabe 12. April 2009, Seite 17) folgendermaßen zusammenfasst: "Leider bringt die Tourismusbranche im Vergleich zum produzierenden Gewerbe nur wenig Gewerbesteuer ein. Es herrscht dort auch aein niedriges Lohnniveau und dadurch kommt auch weniger Einkommensteuer herein. Gleichzeitig hat die Gemeinde einen hohen Unterhaltungsaufwand durch die Infrastruktur, die vorgehalten werden muss."

Das dürften auch für Bremerhaven die entscheidenden Punkte sein - hohe finanzielle Belastung für die Stadt durch den Tourismus, aber relativ wenig Gewerbesteuer und wenig Einkommensteuer.

Da haben andere Segmente ganz andere Verhältnisse von Aufwand und Ertrag vorzuweisen...

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Montag, April 06, 2009

Erich Kästner über die Eigenarten von Bankiers: "Sie säen nicht. Sie ernten bloß..."

Erich Kästner

Hymnus auf die Bankiers

Der kann sich freuen, der die nicht kennt!
Ihr frag noch immer: Wen?
Sie borgen sich Geld für fünf Prozent
und leihen es weiter zu zehn.

Sie haben noch nie mit der Wimper gezuckt,
Ihr Herz stand noch niemals still.
Die Differenzen sind ihr Produkt.
(Das kann man verstehn, wie man will.)

Ihr Appetit ist bodenlos.
Sie fressen Gott und die Welt.
Sie säen nicht. Sie ernten bloß.
Und schwängern ihr eignes Geld.

Sie sind die Hexer in Person
und zaubern aus hohler Hand.
Sie machen Gold am Telefon
und Petroleum aus Sand.

Das Geld wird flüssig. Das Geld wird knapp.
Sie machen das ganz nach Bedarf.
Und schneiden den andern die Hälse ab.
Papier ist manchmal scharf.

Sie glauben den Regeln der Regeldetrie
und glauben nicht recht an Gott.
Sie haben nur eine Sympathie.
Sie lieben das Geld. Und das Geld liebt sie.
(Doch einmal macht jeder Bankrott!)

Anmerkung: Die Konsumenten sind die linke Hand des gesellschaftlichen Organismus, die Produzenten sind die rechte Hand. Die Bankiers sind die Heimlichkeiten zwischen den beiden.

Eine Ansprache Kästners an die Millionäre kann hier nachgelesen werden. Das ist der Blog "Die Spitzeder. Über die Pionierin des Finanzbetruges und ihre Lehrlinge".

Wer Interessantes über die Namengeberin Adele Spitzeder erfahren möchte, kann hier klicken. Es ist unglaublich, was für Lebensgeschichten das Bankgewerbe zu bieten hat...

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Freitag, April 03, 2009

Der Bremerhavener-Auswandererhaus-Betreiber Andreas Heller plant in Lübeck ein Hansemuseum...

Der Architekt Andreas Heller ist beim Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven offensichtlich auf den Geschmack gekommen: Nach einem Bericht des Hamburger Abendblattes vom 3. April 2009 will nun in Lübeck ein großes Hansemuseum nicht nur konzipieren, sondern auch selbst privat betreiben.

Laut Abendblatt sind die Vorbereitungen zwar weit gediehen, aber die endgültige Entscheidung steht noch aus. Das "Hansemuseum mit europäischer Dimension" soll laut Abendblatt 24 Millionen Euro kosten und ist auf jährlich 1,2 Millionen Besucher ausgelegt.

An der Finanzierung beteiligt sich die Lübecker Possehl-Stiftung mit 14 Millionen Euro. Der Rest soll aus Mitteln des Bundes und des Landes fließen. Die Anträge seien gestellt, ist im Abendblatt zu lesen.

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Mittwoch, April 01, 2009

Bremerhavener Wirtschaftsförderungsgesellschaft beharrt auf Falschmeldung...

Die Bremerhavener Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS scheint sich trotz Ermahnungen nur sehr wenig für die Korrektheit ihrer Veröffentlichungen zu interessieren.

Erneut stellt die BIS die kuriose Behauptung auf, dass die Seestadt Bremerhaven in Geestendorf, dem späteren Geestemünde, gegründet wurde und dass es sich beim Historischen Museum um ein "maritimes Heimatmuseum" handelt.

Hier der Text der BIS-Pressemitteilung im Wortlaut:

"Für Menschen mit guter Laune
Das „Wochenende an der Geeste“ hat noch nie den Anspruch gehabt, riesig sein zu wollen. Im Gegenteil: Gemütlich, überschaubar, maritim soll es sein, das Familienfest vom 26. – 28. Juni 2009 in Bremerhavens „guter Stube“, dort wo die Seestadt 1827 gegründet wurde und heute das Historische Museum zuhause ist. Das maritime Heimatmuseum liefert denn auch seit Jahren die wesentlichen Programmpunkte für das Fest an der Geeste. Den Rest bringt an guter Laune zwischen Musikbühne, Imbiss- und Trinkständen und Handwerk das Publikum selber mit. Einer der Höhepunkte in diesem Jahr steht unter dem Motto: „Feuer, Licht und Wasser“ - eine ca. 20minütige Lichteffekt-Show mit musikalischer Untermalung auf der Geeste mit Bengalischem Feuerwerk in den alten Dockanlagen der Wencke-Werft am Sonnabend, 27. Juni 2009, um 23 Uhr."

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