Mittwoch, Januar 27, 2010

Bremerhavener Pädagogen sollen Vorbilder nutzen - Günther Oettinger illustriert, was wirklich wichtig ist im Leben...

(Seestadtpresse Bremerhaven) Bremerhavener Lehrerinnen und Lehrer sind dringend aufgefordert, sich im Unterricht den Problemen der Globalisierung zu stellen und insbesondere bei den Schülerinnen und Schülern die dafür notwendigen sprachlichen Voraussetzungen zu schaffen.

Entscheidend ist dafür eindeutig die Stärkung des Selbstbewusstseins der Kinder, während es auf Sprachkenntnisse im engeren Sinne sehr viel weniger ankommt.

Das illustriert zumindest ein öffentlicher Auftritt des deutschen EU-Kommissars Günther Oettinger, der auf Youtube zu betrachten ist.

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Montag, Januar 25, 2010

Gemeinden in Not: Bremerhaven setzt auf Verschuldung, Wuppertal auf Kahlschlag...

(Seestadtpresse Bremerhaven) Die Stadt Bremerhaven sichert und verstärkt ihre kommunale Infrastruktur gegenwärtig mit Hilfe einer ständig wachsenden Riesenverschuldung. In anderen Städten beherrscht dagegen eine Kahlschlagpolitik die Szenerie.

Eines der Beispiele für Letzteres ist Wuppertal, von wo über einen "Horrorkatalog" namens Haushaltssicherungsgesetz berichtet wird - mit Planungen über die Schließung zahlreicher öffentlicher Einrichtungen vom Theater bis zu den Schwimmbädern.

Der Sozialwissenschaftler Georg Fülberth war vor Ort und referierte auf einer Diskussionsveranstaltung. Die Berliner Tageszeitung "junge Welt" berichtet in der Ausgabe vom 25. Januar 2010:

"Fülberth ging in seinem Referat auf die Verursacher der kommunalen Misere in Politik und Wirtschaft ein. Insbesondere der damalige SPD-Finanzminister Hans Eichel habe vor etwa zehn Jahren mit der Förderung der Finanzspekulation entscheidend mit zur Notlage vieler Gemeinden beigetragen.

Für den finanzmarktgetriebenen Kapitalismus, der sich seit der Krise von 1975 herausgebildet habe, seien stetig zunehmender Druck auf die Löhne und die Reduzierung des öffentlichen Dienstes generell charakteristisch.

Der Redner prognostizierte, daß sich diese beiden Tendenzen in Zukunft noch verstärken. Ein Beispiel dafür sei das »Besserverdienendenselbstbedienungsgesetz«, das die neue Bundesregierung gerade in Kraft gesetzt habe."

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Freitag, Januar 22, 2010

Bio-Nord-Firma Impetus Bioscience an der Aufdeckung eines Skandals um falsche Bio-Baumwolle beteiligt...

(Seestadtpresse Bremerhaven) Das Bremerhavener Labor Impetus Bioscience spielt eine zentrale Rolle bei der Beurteilung eines Skandals um angebliche Bio-Baumwolle.

Wie die Financial Times Deutschland (FTD) in ihrer Ausgabe vom 22. Januar 2010 ausführlich berichtet, sind weltweit zahlreiche große Unternehmen nicht wie gewünscht mit Bio-Baumwolle, sondern mit gentechnisch veränderter Baumwolle beliefert worden - mit offensichtlich gefälschten Zertifikaten.

Laut FTD testet die im Bremerhavener Biotechnologiezentrum Bio-Nord angesiedelte Firma Impetus im Auftrag kleinerer und mittlerer Textilhersteller Fasern und Garne auf gentechnische Manipulationen. Das Ergebnis: "Etwa 30 Prozent der Proben sind gentechnisch belastet", sagt Impetus-Laborleiter Lothar Kruse laut FTD.

Er wisse zwar nicht, ob es sich bei den eingesandten Proben bereits um Verdachtsfälle handele oder um willkürliche Stichproben. Eins stehe für ihn jedoch fest: "In einem Bioprodukt hat Gentech gar nichts verloren. Egal, wie es da rein gekommen ist."

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Montag, Januar 18, 2010

Bremerhaven möchte gerne "Klimastadt" werden, bisher unter der Federführung der "üblichen Verdächtigen"...

(Seestadtpresse) Der Magistrat der Seestadt Bremerhaven beauftragte vor rund zwei Jahren Mitarbeiter des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) mit der Erarbeitung einer "Konzeptstudie 'Klimastadt Bremerhaven'". Das 143 Seiten lange Ergebnis dieser Arbeit wurde am Montag, dem 18. Januar 2010, im Conference Center öffentlich vorgestellt.

"Wir wollen den Titel in Bremerhaven auch wirklich leben", betonte Oberbürgermeister Jörg Schulz bei dieser Gelegenheit.

Erste Beobachtungen: Die Redaktion setzte sich aus zwei AWI-Beschäftigten und einer langjährigen Mitarbeiterin des BAW-Instituts für regionale Wirtschaftsforschung zusammen. Das BAW ist seit vielen Jahren an den Planungen zur neuen Bremerhavener Strukturpolitik beteiligt - vom Ozean-Park bis zu den Havenwelten ebenso wie auf anderen Aktionsfeldern.

Interessanter ist ein Blick auf die bisherigen Mitglieder des sogenannten "Begleitkreises", der das jetzt vorgelegte Konzept entscheidend mit geprägt hat und angeblich noch für weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter offen ist.

Von den jetzigen 18 Mitgliedern dieses Begleitkreises gehören 3 in Doppelfunktion auch der Redaktion an.

Von den übrigen 15 kommen 9 (also genau 60 Prozent) aus Unternehmen oder aus der Wirtschaftsförderung.

Weitere 4 gehören dem Magistrat an. Hinzu kommen 2 Wissenschaftler.

Aus der Kommunalpolitik oder gar aus Bürgerinitiativen, die im Bereich der Klimapolitik über ein große Menge an Sachwissen verfügen, ist niemand in dem Verzeichnis der Mitbestimmerinnen und Mitbestimmer des Bremerhavener Klimastadt-Prozesses zu entdecken.

Die einzige kritische Äußerung zu dem bisherigen Prozess, der ausschließlich von oben nach unten organisiert wurde (Top-Down-Prozess), kam während der Veranstaltung vom grünen Stadtverordneten Ulf Eversberg.

Vor diesem Hintergrund darf ein kleines Gedankenexperiment gewagt werden: Einmal angenommen, dass Wissenschaftler beispielsweise die geplante Küstenautobahn als klimaschädlich einstufen.

Welche Chance auf Aufnahme in das Konzept einer "Klimastadt Bremerhaven" hätte wohl eine solche Aussage im bisherigen "Begleitkreis"?

Daraus resultiert eine Befürchtung: Könnte es sein, dass es gar nicht in erster Linie um eine wirklich überzeugende Klimapolitik geht, sondern hauptsächlich um das effektive Abfischen öffentlicher Fördermittel für Bremerhavener Unternehmen?

Sollte sich das als richtig erweisen, dann bliebe für die Bevölkerung am Ende nur die Rolle, als Hilfsschauspieler für das erfolgreiche Erledigen der Hauptaufgabe in den Kulissen herum zu stolpern...

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Samstag, Januar 16, 2010

Israelische Regierung gerät immer weiter in die Isolation - Goldstone-Report nun auch in deutscher Sprache...

Die israelische Regierung gerät wegen ihrer Verstöße gegen internationales Recht und wegen ihrer Kolonisierungspolitik gegenüber den Palästinensern weltweit immer stärker unter Druck.

Ein besonders bemerkenswertes Dokument ist der "Goldstone-Report", der heute (16. Januar 2010) auch in deutscher Sprache vorgestellt werden soll.

Der Text ist in englischer Sprache seit längerer Zeit auf den Seiten der Vereinten Nationen nachzulesen.

Der direkte Weg zum Text unter der Überschrift "Human Rights in Palestine and other occupied Arab territories. Report of the United Nations Fact Finding Mission on the Gaza Conflict" geht über einen Klick an dieser Stelle.

Im Zusammenhang mit der Vorstellung der deutschen Fassung sagte der frühere Diplomat und Mitverfasser der UN-Menschenrechtscharta Stéphane Hessel gegenüber Deutschlandradio Kultur, der Bericht enthalte kein Wort, das nicht die reine Wahrheit sei. Das Interview mit Hessel, einem Überlebenden des Konzentrationslagers Buchenwald, ist durch einen Klick an dieser Stelle anzuhören.

Hessels Botschaft: Die israelische Regierung müsse endlich ihre Kolonisierungspolitik gegenüber den Palästinensern beenden. Eine solche Kritik habe mit Feindschaft gegenüber Israel nichts zu tun. Israel dürfe nicht länger menschenrechtswidrig handeln.

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Bremerhaven wieder in der New York Times, wenn auch nur in einer Nebenbemerkung...

Bremerhavens Aufstieg in der weltweiten Presse geht ungebrochen weiter. Am 15. Januar 2010 erwähnt die New York Times erneut die Seestadt, und zwar in einem Beitrag über die Probleme der Hafenwirtschaft. Das Schrumpfen der Logistikbranche bringe die Häfen schwer unter Druck, lautet die Botschaft.

Bis zur Mitte des Jahres 2008 seien noch Probleme mit dem Verkehrsfluss und der Infrastruktur im Blickpunkt gewesen, aber seitdem hätten die Probleme der weltweiten Logistik und die Sparmaßnahmen der Transportunternehmen heftig Wirkung gezeigt, analysiert die New York Times.

Allerdings habe man die Folgen wegen langfristiger Verträge und bisher sehr guter Gewinnspannen ("strong profit margins") abfedern können. Kostensenkungen und das Hinausschieben von Investitionen seien flankierend hinzu gekommen, heißt es in dem Beitrag.

In Europa habe Hamburg am meisten gelitten (mit einem Minus von 28 Prozent in den ersten neun Monaten), insbesondere wegen des tiefen wirtschaftlichen Einbruchs im Bereich der Ostsee und der Entscheidung großer Reedereien wie Maersk und MSC, ihre Terminals nach Bremerhaven zu verlegen ("Of the major European ports, Hamburg is suffering the most, battered by the deep recession in the Baltics and the decision by some liners, notably Maersk and MSC of Geneva, to shift to their terminals at another German port, Bremerhaven.").

In den USA seien aber bereits so viele positive Signale zu beobachten, dass von einer Wendung zum Besseren die Rede sein könne, meint die New York Times.

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