Sonntag, September 23, 2007

Evangelische Kirche nimmt besondere Regelungen für Raucher nicht zurück...

Für große Aufregung sorgte die Berichterstattung über die Sonderregelung von Raucherpausen beim Evangelisch-lutherischen Kirchenkreisamt Bremerhaven / Cuxhaven. "Es ist unter den Mitarbeitern ein riesiges Misstrauen entstanden, wer den Mitarbeiterbrief an das Sonntagsjournal weitergegeben hat", sagt Superintendentin Susanne Wendorf-von Blumröder.

Die Superintendentin gesteht allerdings zu, dass das Schreiben "nicht besonders glücklich" abgefasst war. "Jeder Mensch braucht während der Arbeitszeit Pausen", sagt sie, und genau um diese Zielrichtung sei es gegangen. Ein solches Recht auf kleine Auszeiten zwischendurch gelte selbstverständlich für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, einerlei ob sie rauchen oder nicht.

"Wir sind überzeugt, dass hier alle ihre Arbeit machen und ihre Pausen nicht überziehen", betont Wendorf. Man habe mit dem Brief nur gegenüber den Rauchern klarstellen wollen, dass ein bestimmtes Maß nicht überschritten werden dürfe. Dabei sei eine missverständliche Formulierung verwendet worden, denn tatsächlich stünden täglich insgesamt nur 20 und nicht 40 Minuten für solche Pausen zur Verfügung. Laut Schreiben müssen sie in den Arbeitszeitbogen eingetragen werden, gelten aber als Dienstzeit.

Laut Superintendentin Wendorf wurde diese allgemein gültige Regelung während einer Mitarbeiterversammlung zu Beginn vergangener Woche ausführlich besprochen und auch akzeptiert. "Das fanden alle gut", lautet ihr Resümee. Wendorf verweist außerdem darauf, dass aktuell für das Kirchenkreisamt noch keine gesetzliche Vorschrift zum Schutz der Nichtraucher bestehe, weil das Amt im Land Bremen angesiedelt ist. "Aber wir wollten schon jetzt auch bei uns eine solche Regelung einführen", begründet sie das Vorgehen.

Labels: , ,

Sonntag, September 09, 2007

In der richtigen Kirche stehen Raucher nie im Abseits ...

Die vielen Kirchen der Welt sorgen stets gut für ihre Schäfchen, und da möchte offensichtlich auch das "Evangelisch-lutherische Kirchenkreisamt Bremerhaven / Cuxhaven" keine Ausnahme machen. Allerdings scheinen sich die Oberen dabei in puncto Rauchverbot auf interessante Abwege zu begeben - sie verschaffen den Rauchern sogar zusätzliche bezahlte Pausen.

"Rauchverbot ab 01.08.2007 in Behörden" heißt die Überschrift eines Briefes an die "lieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", in dem allen geplagten Raucherinnen und Rauchern der Weg in die Freiheit gebahnt wird - der Innenhof und der Parkplatz des Kirchenkreisamtes An der Mühle 10 in Geestemünde werden zum Rauchen freigegeben. Es folgen aber Hinweise, die Pausen auf ein "notwendiges Mindestmaß" zu beschränken und zumindest den Publikumsverkehr sicherzustellen.

Wichtig ist dem Kirchenkreis auch, dass kein schlechtes Bild nach außen entsteht. Daher sollen nicht mehr als zwei Raucher gleichzeitig draußen für blauen Dunst sorgen. Aber dann kommt im bunten Hin und Her der reichlich verqueren Anweisungen ein erstaunliches Bonbon zur Förderung des Rauchens: "Als Entgegenkommen des Arbeitgebers dürfen jeweils zwei Rauchpausen pro Mitarbeiter von maximal 10 Minuten am Vormittag und ebenfalls zwei Rauchpausen am Nachmittag als Dienstzeit angesehen werden und in den Arbeitszeitbogen eingetragen werden", heißt es in dem Brief.

Insgesamt erhalten die kirchlichen Raucher also täglich 40 Minuten Arbeitszeit geschenkt, während Nichtraucher in dieser Zeit ordentlich ihren Dienst zu versehen haben. Zulässig sind sogar noch weitere Raucherpausen. Die sollen dann aber endgültig als Freizeit angesehen werden und müssen von der Arbeitszeit abgerechnet werden.

Wie gesagt: Alle Kirchen der Welt sorgen für ihre Schäfchen - wenn auch gelegentlich auf eigenartigen Wegen.

Labels: , ,