Alarmruf beim Bremerhavener Kulturtopf...
Was unter dem Namen "Kulturtopf" seit nunmehr 15 Jahren die kulturelle Vielfalt Bremerhavens bereichert, leidet an finanzieller Auszehrung. Der Etat für die mehr als zwei Dutzend Vereine und Initiativen schrumpfte auf 13000 Euro jährlich - nur noch ein Drittel der früher einmal bereitgestellten Mittel. Mit einem Alarmruf baten die Akteure am vergangenen Donnerstag die Bremerhavener Kommunalpolitiker dringlichst um Hilfe.
In einem Überblick über den "Kulturtopf", der am 19. August 1992 gegründet wurde, verwies Norbert Duwe auf rund 500 Projekte, die in diesen Jahren mit einem Aufwand von insgesamt gut 300000 Euro unterstützt worden sind. "Das ist eine hervorragende Bilanz des Engagements von Bürgerinnen und Bürgern", meinte er, denn schließlich sorgt die öffentliche Förderung stets nur für einen kleinen Zuschuss, während der allergrößte Teil des Aufwandes durch ehrenamtliche Arbeit oder Spenden erbracht wird.
Selbstverständlich äußern die Akteure Verständnis für die notwendige Sparsamkeit. "Die 'angespannte Haushaltslage' ist spätestens seit 1996 ein vertrauter Anwesender bei allen unseren Versammlungen", merkte Duwe an. Allerdings sei bei den Kürzungen nun langsam das Ende der Fahnenstange erreicht. "Der Abwärtstrend bei den Mitteln muss aufgehalten und in die Gegenrichtung gedreht werden", lautete seine Feststellung.
Einige Beispiele für die Vielfalt der kulturellen Aktivitäten, die mit äußerst geringen öffentlichen Zuschüssen auf die Beine gestellt werden, wurden während der Veranstaltung präsentiert. So reagiert die Philosophische Gesellschaft auf das wachsende Interesse an philosophischen Fragestellungen. In der Galerie 149 können Künstler der Region ihre Arbeiten ausstellen. Die Initiative "Unerhört" lotet mit Performances die Grenzbereiche der Musik aus. Der Verein für Literatur und Politik ermöglicht die Auseinandersetzung mit drängenden Fragen der Gegenwart, und die Gruppe "Corporate Communications" öffnet Blicke und Handlungsmöglichkeiten für die Jugendkultur.
Wie aber Karl-Heinz Michen über den Verein "Upstairs" berichtete, mussten dort bereits erste Veranstaltungen wegen finanzieller Probleme abgesagt werden. "Es muss jetzt etwas passieren, weil alle diese Aktivitäten auch für den Tourismus wichtig sind", mahnte er. Wenn man das Geld noch ein paar Jahre zurückhalte, "dann brauchen wir es irgendwann gar nicht mehr". Michens Appell: Die Kommunalpolitik müsse begreifen, dass es ein großes Plus für die Stadt ist, wenn Bürgerinnen und Bürger mit viel Engagement und eigenem Geld Kultur machen.
Die Reaktionen der anwesenden Politiker auf die Appelle blieben eher flau. Zwar plädierte die FDP für eine Verdopplung der Mittel auf 25000 Euro jährlich, aber aus der großen Koalition war zu hören, dass die Mittel für die kommenden Jahre auf dem aktuellen Stand von 13000 Euro eingefroren sollen. Kulturdezernent Rainer Paulenz (SPD) sagte zwar sehr zögerlich seine moralische Unterstützung zu, schränkte aber um so entschlossener ein: "Der Wunsch ist da, aber ob wir es finanzieren können, ist eine andere Frage."
Klarer waren die Signale aus der Stadtkämmerei zu diesem Thema kurz nach der ersten Veröffentlichung dieses Alarmrufs. Man werde den Betrag etwa auf das Doppelte aufstocken, versicherte Bürgermeister Michael Teiser. Seine Begründung: Wenn man die Summe für die vielen Vereine mit anderen Förderungen vergleicht, "dann stimmen die Relationen nicht". Nach seinen Angaben bereitet die Kämmerei jetzt eine Regelung vor, die dem Kulturtopf jährlich einen Betrag von 25000 Euro sichert.
In einem Überblick über den "Kulturtopf", der am 19. August 1992 gegründet wurde, verwies Norbert Duwe auf rund 500 Projekte, die in diesen Jahren mit einem Aufwand von insgesamt gut 300000 Euro unterstützt worden sind. "Das ist eine hervorragende Bilanz des Engagements von Bürgerinnen und Bürgern", meinte er, denn schließlich sorgt die öffentliche Förderung stets nur für einen kleinen Zuschuss, während der allergrößte Teil des Aufwandes durch ehrenamtliche Arbeit oder Spenden erbracht wird.
Selbstverständlich äußern die Akteure Verständnis für die notwendige Sparsamkeit. "Die 'angespannte Haushaltslage' ist spätestens seit 1996 ein vertrauter Anwesender bei allen unseren Versammlungen", merkte Duwe an. Allerdings sei bei den Kürzungen nun langsam das Ende der Fahnenstange erreicht. "Der Abwärtstrend bei den Mitteln muss aufgehalten und in die Gegenrichtung gedreht werden", lautete seine Feststellung.
Einige Beispiele für die Vielfalt der kulturellen Aktivitäten, die mit äußerst geringen öffentlichen Zuschüssen auf die Beine gestellt werden, wurden während der Veranstaltung präsentiert. So reagiert die Philosophische Gesellschaft auf das wachsende Interesse an philosophischen Fragestellungen. In der Galerie 149 können Künstler der Region ihre Arbeiten ausstellen. Die Initiative "Unerhört" lotet mit Performances die Grenzbereiche der Musik aus. Der Verein für Literatur und Politik ermöglicht die Auseinandersetzung mit drängenden Fragen der Gegenwart, und die Gruppe "Corporate Communications" öffnet Blicke und Handlungsmöglichkeiten für die Jugendkultur.
Wie aber Karl-Heinz Michen über den Verein "Upstairs" berichtete, mussten dort bereits erste Veranstaltungen wegen finanzieller Probleme abgesagt werden. "Es muss jetzt etwas passieren, weil alle diese Aktivitäten auch für den Tourismus wichtig sind", mahnte er. Wenn man das Geld noch ein paar Jahre zurückhalte, "dann brauchen wir es irgendwann gar nicht mehr". Michens Appell: Die Kommunalpolitik müsse begreifen, dass es ein großes Plus für die Stadt ist, wenn Bürgerinnen und Bürger mit viel Engagement und eigenem Geld Kultur machen.
Die Reaktionen der anwesenden Politiker auf die Appelle blieben eher flau. Zwar plädierte die FDP für eine Verdopplung der Mittel auf 25000 Euro jährlich, aber aus der großen Koalition war zu hören, dass die Mittel für die kommenden Jahre auf dem aktuellen Stand von 13000 Euro eingefroren sollen. Kulturdezernent Rainer Paulenz (SPD) sagte zwar sehr zögerlich seine moralische Unterstützung zu, schränkte aber um so entschlossener ein: "Der Wunsch ist da, aber ob wir es finanzieren können, ist eine andere Frage."
Klarer waren die Signale aus der Stadtkämmerei zu diesem Thema kurz nach der ersten Veröffentlichung dieses Alarmrufs. Man werde den Betrag etwa auf das Doppelte aufstocken, versicherte Bürgermeister Michael Teiser. Seine Begründung: Wenn man die Summe für die vielen Vereine mit anderen Förderungen vergleicht, "dann stimmen die Relationen nicht". Nach seinen Angaben bereitet die Kämmerei jetzt eine Regelung vor, die dem Kulturtopf jährlich einen Betrag von 25000 Euro sichert.
Labels: Bremerhaven, Kultur, Kulturtopf