Mittwoch, Mai 05, 2010

Hambergen aktuell: Offene Ateliers rund um die Samtgemeinde Hambergen am kommenden Wochenende - Schöne Ausflugsmöglichkeit...

(Seestadtpresse Bremerhaven) Nach dem erfolgreichen Muster der Kulturellen Landpartie, die jährlich im Wendland organisiert wird, bietet auch die Samtgemeinde Hambergen unter dem Stichwort "creARTour" seit mehreren Jahren ein ähnliches Projekt.

Etwa zwei Dutzend "Offene Ateliers" laden am kommenden Wochenende, dem 8. und 9. Mai 2010, zu Besuchen ein.

Informationen gibt es im Internet auf der Seite von Kulturland Teufelsmoor.

Eine Übersichtskarte ist dort ebenso zu finden wie eine Auflistung der einzelnen Stationen.

Erstaunlich ist, wie wenig Werbung für diese attraktive Ausflugsmöglichkeit gemacht wird. Die Bremerhavener Presse scheint an Veranstaltungen außerhalb ihres Liefergebiets wenig Interesse zu haben...

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Samstag, September 29, 2007

"Haus der Arbeit, Familie und Kultur" in der früheren Theodor-Storm-Schule


Eine Erquickung und Belebung des Bremerhavener Stadtteils Lehe versprechen sich die Organisatoren vom "Haus der Arbeit, Familie und Kultur", das soeben in der früheren Theodor-Storm-Schule eingeweiht wurde. Die neue Einrichtung läuft daher unter dem Namen "die Theo" und beherbergt eine bunte Mischung von Einrichtungen - vom Kulturbüro über Existenzgründer bis zur Kinderkrippe sowie exquisiter Gastronomie.

"Dieses spannende Projekt bietet die Chance, gemeinsam etwas Positives für den Stadtteil zu entwickeln", erläuterte Siegfried Breuer, der in seiner Rolle als Geschäftsführer des Arbeitsförderungs-Zentrums (AFZ) und SPD-Vorsitzender zum Initiator und Organisator des "Theo"-Vorhabens wurde. In Anspielung an die großen sozialen Probleme des Stadtteils Lehe erinnerte er an wesentliche Eigenschaften norddeutscher Küstenbewohner - trotz Widrigkeiten stetig vorangehen, sich von der Obrigkeit nicht alles gefallen lassen und in allen Stürmen Gelassenheit bewahren. "Das sind Haltungen, die dem Stadtteil helfen", meinte Breuer.

Den Finanzbedarf für die vollständige Neugestaltung des gut 100 Jahre alten Schulgebäudes bezifferte Breuer mit gut 2,5 Millionen Euro. Sie wurden mit Hilfe mehrerer Arbeitsförderungsprojekte und privater Firmen verbaut und sorgten innen und außen für eine erstaunlich stimmige Rekonstruktion historischer Eigenheiten des Gebäudes. So konnte beispielsweise die kostbare Bleiverglasung der riesigen Fenster des Musiksaals der Schule ebenso erhalten werden wie schöne Treppengeländer oder eine urtümliche Schiefertafel, deren zwei Segmente mit Hilfe dicker Drähte bewegt werden.

Das Konzept des Hauses wurde bereits während der gut einjährigen Bauphase gemeinsam mit den künftigen Nutzern entwickelt. "Wir wussten am Anfang noch nicht, wo genau wir eigentlich landen würden", berichtete Breuer. Bis heute ist eine lange Liste entstanden, die auf Vielfalt zur Gestaltung der Leher Zukunft setzt. Kulturarbeiter beschäftigen sich unter anderem mit Dokumentarfilmen, historischen Themen, bildender Kunst und Musik. Die Existenzgründungsetage versammelt Beratungseinrichtungen, und das AFZ betreibt eine Krippe, ein Tanztheaterprojekt und eine Schule für Eltern.

Insgesamt bietet "die Theo" aktuell 17 unterschiedliche Aktivitäten, deren spektakulärstes Angebot sicher die exklusive Gastronomie in der früheren Turnhalle darstellt. Unter dem Namen "Geschmackslabor" gibt es im Restaurant fast 170 Sitzplätze in einem eindrucksvollen Ambiente. Als Veranstaltungsraum mit bewirtschaftet wird der Musiksaal im Obergeschoss.

Als besonderen Erfolg verbuchen die Organisatoren die Tatsache, dass von den mehr als 100 Arbeitslosen während der Beschäftigungsprojekte 15 wieder in feste Stellungen des ersten Arbeitsmarkts vermittelt werden konnten. Während der offiziellen Einweihung wurden diese Mitarbeiter der Beschäftigungsprojekte auf die Bühne geholt und erhielten eine Urkunde für ihre Beteiligung am Überleiten einer alten Schule in den neuen Lebensabschnitt eines Stadtteils - eine schöne Geste mit Symbolcharakter.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter "www.afznet.de".

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Dienstag, September 18, 2007

Alarmruf beim Bremerhavener Kulturtopf...

Was unter dem Namen "Kulturtopf" seit nunmehr 15 Jahren die kulturelle Vielfalt Bremerhavens bereichert, leidet an finanzieller Auszehrung. Der Etat für die mehr als zwei Dutzend Vereine und Initiativen schrumpfte auf 13000 Euro jährlich - nur noch ein Drittel der früher einmal bereitgestellten Mittel. Mit einem Alarmruf baten die Akteure am vergangenen Donnerstag die Bremerhavener Kommunalpolitiker dringlichst um Hilfe.

In einem Überblick über den "Kulturtopf", der am 19. August 1992 gegründet wurde, verwies Norbert Duwe auf rund 500 Projekte, die in diesen Jahren mit einem Aufwand von insgesamt gut 300000 Euro unterstützt worden sind. "Das ist eine hervorragende Bilanz des Engagements von Bürgerinnen und Bürgern", meinte er, denn schließlich sorgt die öffentliche Förderung stets nur für einen kleinen Zuschuss, während der allergrößte Teil des Aufwandes durch ehrenamtliche Arbeit oder Spenden erbracht wird.

Selbstverständlich äußern die Akteure Verständnis für die notwendige Sparsamkeit. "Die 'angespannte Haushaltslage' ist spätestens seit 1996 ein vertrauter Anwesender bei allen unseren Versammlungen", merkte Duwe an. Allerdings sei bei den Kürzungen nun langsam das Ende der Fahnenstange erreicht. "Der Abwärtstrend bei den Mitteln muss aufgehalten und in die Gegenrichtung gedreht werden", lautete seine Feststellung.

Einige Beispiele für die Vielfalt der kulturellen Aktivitäten, die mit äußerst geringen öffentlichen Zuschüssen auf die Beine gestellt werden, wurden während der Veranstaltung präsentiert. So reagiert die Philosophische Gesellschaft auf das wachsende Interesse an philosophischen Fragestellungen. In der Galerie 149 können Künstler der Region ihre Arbeiten ausstellen. Die Initiative "Unerhört" lotet mit Performances die Grenzbereiche der Musik aus. Der Verein für Literatur und Politik ermöglicht die Auseinandersetzung mit drängenden Fragen der Gegenwart, und die Gruppe "Corporate Communications" öffnet Blicke und Handlungsmöglichkeiten für die Jugendkultur.

Wie aber Karl-Heinz Michen über den Verein "Upstairs" berichtete, mussten dort bereits erste Veranstaltungen wegen finanzieller Probleme abgesagt werden. "Es muss jetzt etwas passieren, weil alle diese Aktivitäten auch für den Tourismus wichtig sind", mahnte er. Wenn man das Geld noch ein paar Jahre zurückhalte, "dann brauchen wir es irgendwann gar nicht mehr". Michens Appell: Die Kommunalpolitik müsse begreifen, dass es ein großes Plus für die Stadt ist, wenn Bürgerinnen und Bürger mit viel Engagement und eigenem Geld Kultur machen.

Die Reaktionen der anwesenden Politiker auf die Appelle blieben eher flau. Zwar plädierte die FDP für eine Verdopplung der Mittel auf 25000 Euro jährlich, aber aus der großen Koalition war zu hören, dass die Mittel für die kommenden Jahre auf dem aktuellen Stand von 13000 Euro eingefroren sollen. Kulturdezernent Rainer Paulenz (SPD) sagte zwar sehr zögerlich seine moralische Unterstützung zu, schränkte aber um so entschlossener ein: "Der Wunsch ist da, aber ob wir es finanzieren können, ist eine andere Frage."

Klarer waren die Signale aus der Stadtkämmerei zu diesem Thema kurz nach der ersten Veröffentlichung dieses Alarmrufs. Man werde den Betrag etwa auf das Doppelte aufstocken, versicherte Bürgermeister Michael Teiser. Seine Begründung: Wenn man die Summe für die vielen Vereine mit anderen Förderungen vergleicht, "dann stimmen die Relationen nicht". Nach seinen Angaben bereitet die Kämmerei jetzt eine Regelung vor, die dem Kulturtopf jährlich einen Betrag von 25000 Euro sichert.

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