Donnerstag, Februar 10, 2011

In Bremerhaven fordern Verbände mehr politisches Engagement für den Schienenverkehr - Neue Haltepunkte im Norden der Stadt dringend notwendig...

Seestadtpresse Bremerhaven - In Bremerhaven werden die Möglichkeiten des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) auf der Schiene bei weitem nicht ausgeschöpft.

Diese kritische Auffassung zum ÖPNV vertreten in einer gemeinsamen Stellungnahme mehrere Verbände, darunter der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und das Nord-Süd-Forum Bremerhaven. Sie fordern die Politik auf, "umgehend Planungen für die Einrichtung der neuen Bahnhaltepunkte Bremerhaven-Speckenbüttel und Langen einzuleiten".

Die Verbände sehen die zusätzlichen Haltepunkte als Voraussetzung dafür, dass tatsächlich mehr Menschen vom Auto in die Bahnen umsteigen.

Die jüngst erarbeiteten Gutachten seien dazu wenig hilfreich, weil einige Möglichkeiten von vornherein ausgeschlossen wurden. Außerdem seien "keine Aussagen zu Verlagerungseffekten vom Auto auf die Bahn zu finden". Die vier Verbände planen nun einen runden Tisch mit den Parteien in Bremerhaven und Langen, um das weitere Vorgehen abzustimmen.

"Hätte man die in dem Bahnhofsgutachten unterstellten Randbedingungen bei der Farge-Vegesacker-Eisenbahn zur Grundlage genommen, wäre die Strecke nie reaktiviert worden", sagt der Bremerhavener VCD-Vorsitzende Jens Volkmann. "In Bremen-Nord sind bei einem vergleichbaren Einwohnerpotenzial gleich sieben neue Bahnhaltepunkt enstanden". 

Corinna Hagedorn, Sprecherin des VBN-Fahrgastbeirates, erinnert an das vom Bremer Verkehrssenator Reinhard Loske ausgegebene Ziel, "mit der neuen Regio-S-Bahn auf ausgewählten Strecken im Bremer Umland bessere Anbindungen und mehr Haltestellen zu schaffen". Im Norden der Stadt Bremerhaven und in Langen stünden "33.000 potenzielle Kunden ohne Bahnanschluss" da.

Hier müsse dringend gehandelt werden, wenn die politisch propagierten Ziele auch tatsächlich erreicht werden sollen.

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Freitag, Juni 05, 2009

Das Bremerhavener Nahverkehrsnetz in der Diskussion - Wiedereröffnung des Bahnhofs Speckenbüttel?

Auf einer gemeinsamen Veranstaltung des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) und des Nord-Süd-Forums wurde eine Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Bremerhaven gefordert. Zu diesem Zweck sollte die Seestadt mit einem weiteren Haltepunkt im Norden der Stadt besser in das künftige Regio-S-Bahn-Netz eingebunden werden.

Der Vorschlag: Durch Reaktivierung des 1988 stillgelegten Bahnhofs Speckenbüttel könnte ein zusätzlicher wichtiger Knotenpunkt für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) entstehen. Die in der Nordsee-Zeitung am 5. Juni 2009 (fälschlicherweise) genannte Jahreszahl 2001 galt nicht für die Stilllegung des Bahnhofs, sondern für den Abriss des Bahnsteigs, wie Jens Volkmann (VCD) erläuterte.

Das nördliche Stadtgebiet ist nach Auffassung von Volkmann bisher nur unzureichend in das Bremerhavener ÖPNV-Netz eingebunden. "Daher wäre Speckenbüttel eine sinnvolle Ergänzung, zumal dort gute Möglichkeiten zur Verknüpfung mit dem Busnetz bestehen", betonte er auf einer Bürgerversammlung im Gemeindehaus der Johanniskirche am 3. Juni 2009.

Nach Volkmanns Berechnungen wird auf diese Weise ein Fahrgastpotential von mehr als 30000 Menschen angesprochen, zumal auch die Bewohner der benachbarten niedersächsischen Stadt Langen auf kürzere Wege rechnen könnten.

Auf der Bürgerversammlung machte Wolfgang Torkler von der Deutschen Bahn Regio (DB Regio) darauf aufmerksam, dass sein Unternehmen vor sieben Jahren ein Konzept entwickelt hatte, in dem auch die Reaktivierung Speckenbüttels vorgesehen war. Ziel sei die Verdopplung der Fahrgastzahlen gewesen. Leider sei der Auftrag zum Betreiben des Regio-S-Bahn-Systems an den Konkurrenten Nordwestbahn gegangen, so dass die Konkretisierung des Konzepts nicht weitergeführt wurde.

Während der Bürgerversammlung äußerten sich Vertreter aller Parteien im Grundsatz positiv über die Einbeziehung Speckenbüttels in das Bremerhavener Nahverkehrsnetz. Allerdings machten insbesondere die Sprecher von SPD und CDU deutlich, dass zunächst eine sorgfältige Prüfung notwendig sei, vor allem um die finanziellen Folgen zu ermitteln. Ein entsprechendes Votum soll demnächst in der Stadtverordnetenversammlung herbeigeführt werden.

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