Montag, Mai 26, 2008

Gedanken über Bremerhaven - Was müsste passieren, wenn sich eine "Welt ohne Öl" heraus kristallisiert...

"Eine Welt ohne Öl - wie sich unser Leben verändern wird" - diesen Gedanken spielt der SPIEGEL-Autor Anselm Waldermann in der Online-Ausgabe der Zeitschrift einmal durch und nennt dabei interessante Aspekte.

Einige Beispiele mögen die mögliche künftige Entwicklungen als Folge hoher Ölpreise illustrieren:

- "Wochenendtrips wird es in Zukunft nicht mehr geben." Was müsste das für das touristische Konzept der Bremerhavener Havenwelten bedeuten?

- "Der regionale Wirtschaftskreislauf wird gestärkt." "Alles, was weite Wege hinter sich hat, wird teurer." Was bedeutet das für die hohe Bedeutung der Logistikbranche in Bremerhaven?

- Es gibt bei Solar- und Windkraftunternehmen einen regelrechten Boom. Da hat ein Bremerhavener Wirtschaftsförderer trotz großer Widerstände offensichtlich das richtige Gespür für künftige Entwicklungen gehabt.

Zu diesen Gedanken passt ein Kommentar von Professor Paul Krugman in der New York Times vom 19.5.2008. Unter dem Titel "Stranded in Suburbia" erläutert er die Vorteile der europäischen (deutschen) Wirtschafts- und Lebensweise gegenüber den USA. Er hält ein Ende der Zersiedlung für unvermeidlich und stellt klar, es gehe um "how and where many of us live".

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Sonntag, November 25, 2007

Bremerhavener Experten-Diskussion über saubere Schiffe und saubere Häfen - An einer ökologischen Neuorientierung geht kein Weg mehr vorbei

Ökologisch saubere Schiffe und saubere Häfen nahmen die Grünen am vergangenen Donnerstag während einer hochkarätig besuchten Veranstaltung in der Bremerhavener Kunsthalle ins Visier. Im Dialog der Experten aus Wirtschaft und Verwaltung mit Experten des Umweltschutzes wurde deutlich, dass an konkreten Aktivitäten längst kein Weg mehr vorbei ging und geht.

"Schiffe sind im Vergleich sicher das umweltfreundlichste Verkehrsmittel, aber es ist bei weitem noch nicht alles im grünen Bereich", stellte Umweltsenator Reinhard Loske klar und skizzierte die Breite der Problemlage: Eingriffe in die Natur durch Flussvertiefungen und Baumaßnahmen, Ballastwasser mit eingeschleppten Organismen, zu große Emissionen von Schadstoffen wegen zu schlechter Qualität der Treibstoffe und Unfallgefahren auf den Meeren.

Zwar gibt es laut Loske mittlerweile eine ganze Reihe internationaler Aktivitäten und Regularien, aber sie hätten noch nicht in ausreichendem Maße gegriffen. Daher sei es falsch "zu warten, bis auch der Letzte auf den Zug aufspringt", weil dann wichtige Zeit verlorenginge. "Ich werde mich dafür einsetzen, dass in Bremen in Kooperation mit der Hafenwirtschaft gute Beispiele gesetzt werden", so Loske. Dazu müsse ein Gesamtkonzept erarbeitet werden, weil die bloße Summierung einzelner Punkte nicht reiche.

Bremenports-Chef Jürgen Holtermann unterstrich, dass sich sein Unternehmen stets für eine "nachhaltige Meerespolitik" engagiert habe, beispielsweise erst jüngst durch die Mitarbeit am "Grünbuch" der Europäischen Union sowie durch enge Kooperation mit Umweltverbänden. Allerdings warnte Holtermann vor einer "ideologisch überhöhten Betrachtung" und warb für Rücksichtnahme auf die konkreten Probleme vor Ort.

Am Beispiel des aktuell diskutierten Landstroms für Schiffe hob Holtermann gemeinsam mit Heinrich Braun vom Verband Deutscher Reeder die Probleme hervor: Es gebe noch erhebliche technische Schwierigkeiten und ungeklärte Haftungsfragen, erläuterten beide. Hafenkapitän Andreas May unterstrich diese Bedenken und meinte, eine Verbesserung der genutzten Brennstoffe sei sehr viel sinnvoller, effektiver und schneller zu realisieren.

Beate Lange von der Aktionskonferenz Nordsee (AKN) stimmte zwar für Maßnahmen zur Verbesserung der Treibstoffqualität, machte aber darauf aufmerksam, dass die Stromerzeugung an Bord erheblich weniger effizient sei als in Kraftwerken. Mit leiser Ironie freute sie sich darüber, dass es offensichtlich zwischen Umweltschützern und Unternehmen "keinen Dissens mehr bei den Zielen" gebe.

Diese Einigkeit für schärferen Umweltschutz ergab sich schon daraus, dass internationale Vorschriften mittlerweile konkretes Handeln unumgänglich machen, beispielsweise die Feinstaubrichtlinie der EU oder Marpol-Abkommen. "Es ist ganz viel guter Wille erkennbar", gestand die EU-Parlamentarierin Helga Trüpel als Organisatorin der Veranstaltung zu, "aber es gibt noch viele Probleme zu lösen."

Diese Aufgabe hatten die Grünen bereits in ihrer Einladung beschrieben - eine "integrierte Meerespolitik, in der von der Schiffahrt über den Umwelt- und Küstenschutz bis zur Fischereiwirtschaft und zum Tourismus alle Politikbereiche rund um das Meer berücksichtigt sind".

Das Land Bremen muss dazu im Rahmen der internationalen Bemühungen noch mehr Beiträge leisten als bisher und eine Vorreiterrolle einnehmen - so der Kerngedanke der Veranstalter, dem nicht widersprochen wurde.

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