Mittwoch, September 08, 2010

Bremerhaven: Holzbude auf der Südseite der Geestemündung verschwunden - Keiner weiß warum...

Seestadtpresse Bremerhaven - Der kleine hölzerne Unterstand auf der Südseite des Geestemündung (von der Innenstadt aus gesehen gleich hinter dem Anleger der Weserfähre) ist verschwunden.


Von diesem Platz an der Bussestraße hatte man einen schönen Blick auf das Lotsenhaus und die Bremerhavener Innenstadt. Man saß nicht nur bei Regen unter Dach, sondern auch bei Sonnenschein im Schatten. Man hatte das touristische Getümmel vor Augen, aber man konnte den Abstand dazu genießen.

Vorbei. Das Ding ist weg.

Morgens stand es noch vollständig da, abends war die Fläche bereits geharkt, berichtet ein Anwohner. Über die Hintergründe ist bislang nichts bekannt geworden. Die Nordsee-Zeitung hat offensichtlich noch nichts gemerkt, aber solche Kleinigkeiten sind für die touristische Entwicklung der Stadt ja auch ohne Bedeutung.

Sehr schade, denn eine Stadt lebt von solchen versteckten schönen Ecken, die nur Eingeweihte kennen und an denen Auswärtige eher zufällig vorbeikommen.

Solche Ecken und Winkel bilden den Gegenpol zu den kommerzialisierten Glitzerseiten einer Stadt, wie sie in Bremerhaven in den vergangenen Jahren in der Innenstadt installiert wurden - für Besucher attraktiv, aufgeräumt und nach heutiger Mode durchgestaltet.

Abseits dieser Glitzerseiten leben die meisten Menschen einer Stadt, und abseits liegen auch die versteckten schönen Ecken. Für manchen stumpfsinnigen Bürokraten müssen diese Ecken ein Graus sein, denn sie sind oft unaufgeräumt, rumpelig und einfach nur zufällig übrig geblieben. Ohne modische Gestaltung und ohne glitzernde Glas- und Aluminiumfassaden entsprechen sie nicht dem neuzeitlich-bürokratischen Schönheitsideal.

Mancher erinnert sich vielleicht an den "Deichkrug", der lange Zeit als Treffpunkt abseits des Gewimmels fungierte, obwohl er mittendrin lag. Er musste weichen, weil er angeblich baufällig war und weil er ebenfalls nicht ins Glitzer- und Glimmer-Konzept der Tourismusförderer passte.

Nun ist auch die hölzerne Bude am Geeste-Vorhafen verschwunden. Alles sieht wunderbar aufgeräumt aus, geradezu schick mit dem akkurat geschnittenen Hecken.

Unsere heimischen Dumpfbacken können wieder einen kleinen Sieg verkünden. Andere Stadtbewohner werden resigniert mit den Schultern zucken: So ist das nun mal bei uns...

Vielleicht könnten aber wenigstens die Täter noch dingfest gemacht werden.

Sachdienliche Hinweise sind erwünscht.

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Freitag, Januar 23, 2009

Stadtentwicklungspolitik in Bremerhaven endlich umfassend diskutieren - Neue difu-Veröffentlichung...

Stadtentwicklung in umfassender Betrachtung der damit zusammenhängenden Problemfelder sollte auch in Bremerhaven das große Thema sein. Ist es aber nicht.

Zur Belebung der Diskussion könnte beispielsweise eine soeben herausgekommene Veröffentlichung des Deutschen Instituts für Urbanistik (difu) in Berlin beitragen.

Es heißt "Der große Umbruch. Deutsche Städte und Globalisierung ".

Ein kurzer Auszug aus der Ankündigung, in der einige Schlussfolgerungen des Autors Werner Heinz zusammengefasst werden:

"Gefordert werden nicht nur eine Stärkung der kommunalen Ebene und eine Abkehr von der gegenwärtigen Erosion der kommunalen Selbstverwaltung, sondern auch verbesserte Interventions- und Steuerungsmöglichkeiten auf allen Ebenen der öffentlichen Hand.

Unerlässlich erscheint aber auch ein weitgehender Paradigmenwechsel: von der vorrangigen Wettbewerbs- und Leuchtturmpolitik zu einer verstärkten Berücksichtigung der konkreten Bedarfe und sozialen Belange aller städtischen Bewohnerinnen und Bewohner.

Dieser Paradigmenwechsel sollte nicht allein die kommunale Ebene erfassen, sondern für alle kommunal-relevanten Akteure gelten: von der Bundesebene bis zur globalen Ebene, einschließlich des Privatsektors. Ziel dieser Forderungen, dies wird in der Arbeit von Werner Heinz mehrfach betont, ist nicht eine Abkehr von der Globalisierung, sondern eine breite politisch-strategische Neuorientierung des neoliberal geprägten Globalisierungsprozesses, die - frei nach dem Nobelpreisträger Josef Stiglitz - "Städte mit menschlichem Antlitz" zum Ziel hat." (Hervorhebungen DK)

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Montag, Mai 26, 2008

Gedanken über Bremerhaven - Was müsste passieren, wenn sich eine "Welt ohne Öl" heraus kristallisiert...

"Eine Welt ohne Öl - wie sich unser Leben verändern wird" - diesen Gedanken spielt der SPIEGEL-Autor Anselm Waldermann in der Online-Ausgabe der Zeitschrift einmal durch und nennt dabei interessante Aspekte.

Einige Beispiele mögen die mögliche künftige Entwicklungen als Folge hoher Ölpreise illustrieren:

- "Wochenendtrips wird es in Zukunft nicht mehr geben." Was müsste das für das touristische Konzept der Bremerhavener Havenwelten bedeuten?

- "Der regionale Wirtschaftskreislauf wird gestärkt." "Alles, was weite Wege hinter sich hat, wird teurer." Was bedeutet das für die hohe Bedeutung der Logistikbranche in Bremerhaven?

- Es gibt bei Solar- und Windkraftunternehmen einen regelrechten Boom. Da hat ein Bremerhavener Wirtschaftsförderer trotz großer Widerstände offensichtlich das richtige Gespür für künftige Entwicklungen gehabt.

Zu diesen Gedanken passt ein Kommentar von Professor Paul Krugman in der New York Times vom 19.5.2008. Unter dem Titel "Stranded in Suburbia" erläutert er die Vorteile der europäischen (deutschen) Wirtschafts- und Lebensweise gegenüber den USA. Er hält ein Ende der Zersiedlung für unvermeidlich und stellt klar, es gehe um "how and where many of us live".

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Donnerstag, Oktober 25, 2007

Die Zukunft des Sportplatzes auf dem Phillips-Field im Bremerhavener Stadtteil Lehe steht auf der Kippe

Der Bremer Weser-Kurier berichtet in seiner Ausgabe vom 25. Oktober 2007 über die Entwicklung des Bremerhavener Stadtteils Lehe.

Stein des Anstoßes ist das Phillips-Field, auf dem heute noch Sportmannschaften aller Art aktiv sind und nach dem Willen des Magistrats künftig ein großer Einkaufsmarkt von Kaufland errichtet werden soll.

Spannend wird die Diskussion auf der Stadtteilkonferenz Lehe am 6. November um 19 Uhr im Freizeitzentrum Lehe-Treff in der Eupener Straße. Während der Veranstaltung wollen Vertreter von Kaufland ihre Planungen vorstellen.

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