Bremerhavener Experten-Diskussion über saubere Schiffe und saubere Häfen - An einer ökologischen Neuorientierung geht kein Weg mehr vorbei
Ökologisch saubere Schiffe und saubere Häfen nahmen die Grünen am vergangenen Donnerstag während einer hochkarätig besuchten Veranstaltung in der Bremerhavener Kunsthalle ins Visier. Im Dialog der Experten aus Wirtschaft und Verwaltung mit Experten des Umweltschutzes wurde deutlich, dass an konkreten Aktivitäten längst kein Weg mehr vorbei ging und geht.
"Schiffe sind im Vergleich sicher das umweltfreundlichste Verkehrsmittel, aber es ist bei weitem noch nicht alles im grünen Bereich", stellte Umweltsenator Reinhard Loske klar und skizzierte die Breite der Problemlage: Eingriffe in die Natur durch Flussvertiefungen und Baumaßnahmen, Ballastwasser mit eingeschleppten Organismen, zu große Emissionen von Schadstoffen wegen zu schlechter Qualität der Treibstoffe und Unfallgefahren auf den Meeren.
Zwar gibt es laut Loske mittlerweile eine ganze Reihe internationaler Aktivitäten und Regularien, aber sie hätten noch nicht in ausreichendem Maße gegriffen. Daher sei es falsch "zu warten, bis auch der Letzte auf den Zug aufspringt", weil dann wichtige Zeit verlorenginge. "Ich werde mich dafür einsetzen, dass in Bremen in Kooperation mit der Hafenwirtschaft gute Beispiele gesetzt werden", so Loske. Dazu müsse ein Gesamtkonzept erarbeitet werden, weil die bloße Summierung einzelner Punkte nicht reiche.
Bremenports-Chef Jürgen Holtermann unterstrich, dass sich sein Unternehmen stets für eine "nachhaltige Meerespolitik" engagiert habe, beispielsweise erst jüngst durch die Mitarbeit am "Grünbuch" der Europäischen Union sowie durch enge Kooperation mit Umweltverbänden. Allerdings warnte Holtermann vor einer "ideologisch überhöhten Betrachtung" und warb für Rücksichtnahme auf die konkreten Probleme vor Ort.
Am Beispiel des aktuell diskutierten Landstroms für Schiffe hob Holtermann gemeinsam mit Heinrich Braun vom Verband Deutscher Reeder die Probleme hervor: Es gebe noch erhebliche technische Schwierigkeiten und ungeklärte Haftungsfragen, erläuterten beide. Hafenkapitän Andreas May unterstrich diese Bedenken und meinte, eine Verbesserung der genutzten Brennstoffe sei sehr viel sinnvoller, effektiver und schneller zu realisieren.
Beate Lange von der Aktionskonferenz Nordsee (AKN) stimmte zwar für Maßnahmen zur Verbesserung der Treibstoffqualität, machte aber darauf aufmerksam, dass die Stromerzeugung an Bord erheblich weniger effizient sei als in Kraftwerken. Mit leiser Ironie freute sie sich darüber, dass es offensichtlich zwischen Umweltschützern und Unternehmen "keinen Dissens mehr bei den Zielen" gebe.
Diese Einigkeit für schärferen Umweltschutz ergab sich schon daraus, dass internationale Vorschriften mittlerweile konkretes Handeln unumgänglich machen, beispielsweise die Feinstaubrichtlinie der EU oder Marpol-Abkommen. "Es ist ganz viel guter Wille erkennbar", gestand die EU-Parlamentarierin Helga Trüpel als Organisatorin der Veranstaltung zu, "aber es gibt noch viele Probleme zu lösen."
Diese Aufgabe hatten die Grünen bereits in ihrer Einladung beschrieben - eine "integrierte Meerespolitik, in der von der Schiffahrt über den Umwelt- und Küstenschutz bis zur Fischereiwirtschaft und zum Tourismus alle Politikbereiche rund um das Meer berücksichtigt sind".
Das Land Bremen muss dazu im Rahmen der internationalen Bemühungen noch mehr Beiträge leisten als bisher und eine Vorreiterrolle einnehmen - so der Kerngedanke der Veranstalter, dem nicht widersprochen wurde.
"Schiffe sind im Vergleich sicher das umweltfreundlichste Verkehrsmittel, aber es ist bei weitem noch nicht alles im grünen Bereich", stellte Umweltsenator Reinhard Loske klar und skizzierte die Breite der Problemlage: Eingriffe in die Natur durch Flussvertiefungen und Baumaßnahmen, Ballastwasser mit eingeschleppten Organismen, zu große Emissionen von Schadstoffen wegen zu schlechter Qualität der Treibstoffe und Unfallgefahren auf den Meeren.
Zwar gibt es laut Loske mittlerweile eine ganze Reihe internationaler Aktivitäten und Regularien, aber sie hätten noch nicht in ausreichendem Maße gegriffen. Daher sei es falsch "zu warten, bis auch der Letzte auf den Zug aufspringt", weil dann wichtige Zeit verlorenginge. "Ich werde mich dafür einsetzen, dass in Bremen in Kooperation mit der Hafenwirtschaft gute Beispiele gesetzt werden", so Loske. Dazu müsse ein Gesamtkonzept erarbeitet werden, weil die bloße Summierung einzelner Punkte nicht reiche.
Bremenports-Chef Jürgen Holtermann unterstrich, dass sich sein Unternehmen stets für eine "nachhaltige Meerespolitik" engagiert habe, beispielsweise erst jüngst durch die Mitarbeit am "Grünbuch" der Europäischen Union sowie durch enge Kooperation mit Umweltverbänden. Allerdings warnte Holtermann vor einer "ideologisch überhöhten Betrachtung" und warb für Rücksichtnahme auf die konkreten Probleme vor Ort.
Am Beispiel des aktuell diskutierten Landstroms für Schiffe hob Holtermann gemeinsam mit Heinrich Braun vom Verband Deutscher Reeder die Probleme hervor: Es gebe noch erhebliche technische Schwierigkeiten und ungeklärte Haftungsfragen, erläuterten beide. Hafenkapitän Andreas May unterstrich diese Bedenken und meinte, eine Verbesserung der genutzten Brennstoffe sei sehr viel sinnvoller, effektiver und schneller zu realisieren.
Beate Lange von der Aktionskonferenz Nordsee (AKN) stimmte zwar für Maßnahmen zur Verbesserung der Treibstoffqualität, machte aber darauf aufmerksam, dass die Stromerzeugung an Bord erheblich weniger effizient sei als in Kraftwerken. Mit leiser Ironie freute sie sich darüber, dass es offensichtlich zwischen Umweltschützern und Unternehmen "keinen Dissens mehr bei den Zielen" gebe.
Diese Einigkeit für schärferen Umweltschutz ergab sich schon daraus, dass internationale Vorschriften mittlerweile konkretes Handeln unumgänglich machen, beispielsweise die Feinstaubrichtlinie der EU oder Marpol-Abkommen. "Es ist ganz viel guter Wille erkennbar", gestand die EU-Parlamentarierin Helga Trüpel als Organisatorin der Veranstaltung zu, "aber es gibt noch viele Probleme zu lösen."
Diese Aufgabe hatten die Grünen bereits in ihrer Einladung beschrieben - eine "integrierte Meerespolitik, in der von der Schiffahrt über den Umwelt- und Küstenschutz bis zur Fischereiwirtschaft und zum Tourismus alle Politikbereiche rund um das Meer berücksichtigt sind".
Das Land Bremen muss dazu im Rahmen der internationalen Bemühungen noch mehr Beiträge leisten als bisher und eine Vorreiterrolle einnehmen - so der Kerngedanke der Veranstalter, dem nicht widersprochen wurde.
Labels: Bremerhaven, Häfen, Ökologie, Schiffahrt, Schiffe