Montag, August 24, 2009

Arbeitnehmerkammer bietet mit Sommerempfang interessantes Forum - Nordsee-Zeitung glänzt durch Abwesenheit...

Zu einem Sommerempfang lud die Arbeitnehmerkammer am Donnerstag, dem 20. August 2009, ins Deutsche Auswandererhaus ein. Diese Veranstaltung fand zum zweiten Mal statt und schaffte erneut ein lebendiges Forum für allerlei Kreuz- und Quer-Austausch von Informationen und Meinungen.

Wie schon im vergangenen Jahr, war die Redaktion der Nordsee-Zeitung nicht anwesend. Eine Berichterstattung gab es nicht, auch wenn sonst ganz gerne über sommerliche und andere Feste berichtet wird...

Dabei hätte das Hinhören auch in Kleinigkeiten durchaus interessant sein können. Da machte beispielsweise der Arbeitnehmerkammer-Präsident Hans Driemel darauf aufmerksam, dass das Gerede von der "Chance in der Krise" meistens von denen vorgetragen wird, die Verschlechterungen für die Arbeitnehmer durchsetzen wollen. Diese Leute nutzen gerne die Gelegenheit, die ihnen nicht genehmen Zöpfe abzuschneiden, unter anderem um die Tarife abzusenken und so weiter. Für die Arbeitnehmer selbst halten sich nach Driemels Einschätzung die Chancen in miesen wirtschaftlichen Zeiten dagegen sehr in Grenzen.

Bemerkenswert war auch eine Anmerkung von Wirtschaftssenator Ralf Nagel auf die Perspektiven des Arbeitsmarkts. Er meinte, "dass wir wohl im Herbst eins auf die Mütze bekommen" - ein kleiner Hieb gegen den Zweckoptimismus, der aktuell wieder in allen möglichen gängigen Blättern abgesondert wird...

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Mittwoch, Juni 17, 2009

Bremerhavener Einzelhandel in wachsender Schieflage - Eine neue Analyse der Arbeitnehmerkammer..

Dramatische Fehlentwicklungenn kennzeichnen nach Einschätzung der Arbeitnehmerkammer den Bremerhavener Einzelhandel. Während die Kaufkraft der Einwohner fast ein Viertel unter dem Bundesdurchschnitt liegt, wurden die Verkaufsflächen erheblich ausgeweitet. Diese Entwicklung zum ruinösen Wettbewerb wird auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen, so die Analyse.

Deutlich abzulesen ist diese negative Entwicklung in Bremerhaven insbesondere an der Umschichtung existenzsichernder Arbeitsplätze hin zu den sogenannten Minijobs, erläutert Marion Salot, die bei der Arbeitnehmerkammer als Referentin für regionale Wirtschaftsstrukturpolitik tätig ist. Minijobs senken insbesondere bei den großen Discounterketten die Kosten und ermöglichen ihnen eine "schlanke just-in-time Personalpolitik", so Salot.

Für die Beschäftigten, und das sind in dieser Branche zum weit überwiegenden Teil Frauen, bedeutet dies längere Arbeitszeiten und sinkende Einkommen.

Als weitere Folge sieht die Arbeitnehmerkammer-Expertin erhebliche Nachteile für die Position der Seestadt als Oberzentrum. Denn der Facheinzelhandel kann im Konkurrenzkampf mit den Ketten unter solchen Bedingungen nur verlieren, weil er die Beschäftigten in der Regel noch nach Tarif bezahlt.

Vor diesem Hintergrund fordert die Arbeitnehmerkammer dringend ein Einzelhandels- und Zentrenkonzept für die Seestadt. Gleichzeitig warnt die Kammer vor verlängerten Öffnungszeiten, die den Wettbewerb auf dem Rücken der Beschäftigten weiter verschärfen und für eine zusätzliche Schwächung der Position des Facheinzelhandels sorgt. Nur durch zielgerichtetes politisches Handeln sieht die Arbeitnehmerkammer die Möglichkeit, dem jetzigen Teufelskreis für die Beschäftigten im Einzelhandel und für die Stadt Bremerhaven zu entkommen.

Die Stellungnahme "Minijobs im Einzelhandel" von Marion Salot ist nachzulesen unter #www.arbeitnehmerkammer.de" (unter Downloads - Broschüren, Studien). Der direkte Link zum Text findet sich hier.

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