Bremerhavener Einzelhandel in wachsender Schieflage - Eine neue Analyse der Arbeitnehmerkammer..
Deutlich abzulesen ist diese negative Entwicklung in Bremerhaven insbesondere an der Umschichtung existenzsichernder Arbeitsplätze hin zu den sogenannten Minijobs, erläutert Marion Salot, die bei der Arbeitnehmerkammer als Referentin für regionale Wirtschaftsstrukturpolitik tätig ist. Minijobs senken insbesondere bei den großen Discounterketten die Kosten und ermöglichen ihnen eine "schlanke just-in-time Personalpolitik", so Salot.
Für die Beschäftigten, und das sind in dieser Branche zum weit überwiegenden Teil Frauen, bedeutet dies längere Arbeitszeiten und sinkende Einkommen.
Als weitere Folge sieht die Arbeitnehmerkammer-Expertin erhebliche Nachteile für die Position der Seestadt als Oberzentrum. Denn der Facheinzelhandel kann im Konkurrenzkampf mit den Ketten unter solchen Bedingungen nur verlieren, weil er die Beschäftigten in der Regel noch nach Tarif bezahlt.
Vor diesem Hintergrund fordert die Arbeitnehmerkammer dringend ein Einzelhandels- und Zentrenkonzept für die Seestadt. Gleichzeitig warnt die Kammer vor verlängerten Öffnungszeiten, die den Wettbewerb auf dem Rücken der Beschäftigten weiter verschärfen und für eine zusätzliche Schwächung der Position des Facheinzelhandels sorgt. Nur durch zielgerichtetes politisches Handeln sieht die Arbeitnehmerkammer die Möglichkeit, dem jetzigen Teufelskreis für die Beschäftigten im Einzelhandel und für die Stadt Bremerhaven zu entkommen.
Die Stellungnahme "Minijobs im Einzelhandel" von Marion Salot ist nachzulesen unter #www.arbeitnehmerkammer.de" (unter Downloads - Broschüren, Studien). Der direkte Link zum Text findet sich hier.
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