"Haus der Arbeit, Familie und Kultur" in der früheren Theodor-Storm-Schule
Eine Erquickung und Belebung des Bremerhavener Stadtteils Lehe versprechen sich die Organisatoren vom "Haus der Arbeit, Familie und Kultur", das soeben in der früheren Theodor-Storm-Schule eingeweiht wurde. Die neue Einrichtung läuft daher unter dem Namen "die Theo" und beherbergt eine bunte Mischung von Einrichtungen - vom Kulturbüro über Existenzgründer bis zur Kinderkrippe sowie exquisiter Gastronomie.
"Dieses spannende Projekt bietet die Chance, gemeinsam etwas Positives für den Stadtteil zu entwickeln", erläuterte Siegfried Breuer, der in seiner Rolle als Geschäftsführer des Arbeitsförderungs-Zentrums (AFZ) und SPD-Vorsitzender zum Initiator und Organisator des "Theo"-Vorhabens wurde. In Anspielung an die großen sozialen Probleme des Stadtteils Lehe erinnerte er an wesentliche Eigenschaften norddeutscher Küstenbewohner - trotz Widrigkeiten stetig vorangehen, sich von der Obrigkeit nicht alles gefallen lassen und in allen Stürmen Gelassenheit bewahren. "Das sind Haltungen, die dem Stadtteil helfen", meinte Breuer.
Den Finanzbedarf für die vollständige Neugestaltung des gut 100 Jahre alten Schulgebäudes bezifferte Breuer mit gut 2,5 Millionen Euro. Sie wurden mit Hilfe mehrerer Arbeitsförderungsprojekte und privater Firmen verbaut und sorgten innen und außen für eine erstaunlich stimmige Rekonstruktion historischer Eigenheiten des Gebäudes. So konnte beispielsweise die kostbare Bleiverglasung der riesigen Fenster des Musiksaals der Schule ebenso erhalten werden wie schöne Treppengeländer oder eine urtümliche Schiefertafel, deren zwei Segmente mit Hilfe dicker Drähte bewegt werden.
Das Konzept des Hauses wurde bereits während der gut einjährigen Bauphase gemeinsam mit den künftigen Nutzern entwickelt. "Wir wussten am Anfang noch nicht, wo genau wir eigentlich landen würden", berichtete Breuer. Bis heute ist eine lange Liste entstanden, die auf Vielfalt zur Gestaltung der Leher Zukunft setzt. Kulturarbeiter beschäftigen sich unter anderem mit Dokumentarfilmen, historischen Themen, bildender Kunst und Musik. Die Existenzgründungsetage versammelt Beratungseinrichtungen, und das AFZ betreibt eine Krippe, ein Tanztheaterprojekt und eine Schule für Eltern.
Insgesamt bietet "die Theo" aktuell 17 unterschiedliche Aktivitäten, deren spektakulärstes Angebot sicher die exklusive Gastronomie in der früheren Turnhalle darstellt. Unter dem Namen "Geschmackslabor" gibt es im Restaurant fast 170 Sitzplätze in einem eindrucksvollen Ambiente. Als Veranstaltungsraum mit bewirtschaftet wird der Musiksaal im Obergeschoss.
Als besonderen Erfolg verbuchen die Organisatoren die Tatsache, dass von den mehr als 100 Arbeitslosen während der Beschäftigungsprojekte 15 wieder in feste Stellungen des ersten Arbeitsmarkts vermittelt werden konnten. Während der offiziellen Einweihung wurden diese Mitarbeiter der Beschäftigungsprojekte auf die Bühne geholt und erhielten eine Urkunde für ihre Beteiligung am Überleiten einer alten Schule in den neuen Lebensabschnitt eines Stadtteils - eine schöne Geste mit Symbolcharakter.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter "www.afznet.de".
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