Bremerhaven: "Freikarten für alle Promis!" - Soll nur Siegfried Breuer draußen bleiben?
Seestadtpresse Bremerhaven - Ich möchte die Aufmerksamkeit auf einen riesigen Skandal richten, der in der Nordsee-Zeitung am 4. Oktober 2011 ganz klein auf der zweiten Seite mitgeteilt wurde. "Freiflüge für Promis gestrichen", lautet die Überschrift einer dpa-Meldung.
In dem Text geht es um die Entscheidung der Fluggesellschaft Air Berlin, das über mehrere Jahre durchgeführte Sonderflugprogramm für Prominente zum Ende dieses Jahres auslaufen zu lassen. Im Rahmen dieses Programms konnten laut NZ "mehr als 100 ausgewählte Personen aus Wirtschaft, Sport, Kultur und Unterhaltung und deren Familien jederzeit kostenlos mit der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft reisen".
Man sollte sich das auf der Zunge zergehen lassen: Diese ausgewählten Personen konnten jederzeit kostenlos samt Familie die Air-Berlin-Flugzeuge benutzen.
Auch andere Zeitungen berichteten über diesen Skandal, ohne das Skandalöse eines solchen Programms auch nur zu erwähnen. Die Nordsee-Zeitung stellt nur sachlich fest, die Entscheidung sei laut Unternehmenssprecher "vor dem Hintergrund der Neuausrichtung des Unternehmens gefasst worden".
In der Nordsee-Zeitung ist die Beiläufigkeit dieser Mitteilung allerdings besonders erstaunlich, denn sie hat ja gerade ein riesiges Getöse veranstaltet, weil der (damalige) Bremerhavener SPD-Vorsitzende Siegfried Breuer den Vorwurf nicht aufklären half, er habe unberechtigt eine Werder-Bremen-VIP-Karte genutzt.
Das unausgewogene NZ-Getöse fand statt, obwohl jeder wissen kann, dass auch andere Politiker und Unternehmer über solche kostenlosen Karten verfügen und obwohl bekannt ist, dass sich in den VIP-Bereichen allerorten Promis und Möchtegern-Promis auf Kosten anderer tummeln, um dort ihre "Netzwerkerei" zu organisieren, die früher viel klarer als "Klüngelei" bezeichnet wurde.
Wenn die Nordsee-Zeitung nun so kraftvoll gegen solche Vergünstigungen für Politiker kämpft, warum stellt sie dann den Skandal der kostenlosen Air-Berlin-Flüge nicht deutlicher heraus?
Warum werden in der Nordsee-Zeitung kostspielige Empfänge mit kostenlosem Essen und Trinken für Promis nicht energischer bekannt gemacht? Man könnte doch einmal veröffentlichen, welche Kommunalpolitiker beispielsweise im Stadttheater sitzen, ohne einen Cent Eintritt bezahlt zu haben. Oder wer alles über einen kostenlosen Zugang zum VIP-Bereich der Fishtown-Pinguins-Eishockeyspieler oder der Eisbären-Basketballer verfügt.
Aber die Nordsee-Zeitung bekämpft ausschließlich den angeblichen VIP-Karten-Missbrauch von Siegfried Breuer.
Irgendwie merkwürdig, diese Neun-Zehntel-Blindheit der NZ-Redaktion, meine ich.
In dem Text geht es um die Entscheidung der Fluggesellschaft Air Berlin, das über mehrere Jahre durchgeführte Sonderflugprogramm für Prominente zum Ende dieses Jahres auslaufen zu lassen. Im Rahmen dieses Programms konnten laut NZ "mehr als 100 ausgewählte Personen aus Wirtschaft, Sport, Kultur und Unterhaltung und deren Familien jederzeit kostenlos mit der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft reisen".
Man sollte sich das auf der Zunge zergehen lassen: Diese ausgewählten Personen konnten jederzeit kostenlos samt Familie die Air-Berlin-Flugzeuge benutzen.
Auch andere Zeitungen berichteten über diesen Skandal, ohne das Skandalöse eines solchen Programms auch nur zu erwähnen. Die Nordsee-Zeitung stellt nur sachlich fest, die Entscheidung sei laut Unternehmenssprecher "vor dem Hintergrund der Neuausrichtung des Unternehmens gefasst worden".
In der Nordsee-Zeitung ist die Beiläufigkeit dieser Mitteilung allerdings besonders erstaunlich, denn sie hat ja gerade ein riesiges Getöse veranstaltet, weil der (damalige) Bremerhavener SPD-Vorsitzende Siegfried Breuer den Vorwurf nicht aufklären half, er habe unberechtigt eine Werder-Bremen-VIP-Karte genutzt.
Das unausgewogene NZ-Getöse fand statt, obwohl jeder wissen kann, dass auch andere Politiker und Unternehmer über solche kostenlosen Karten verfügen und obwohl bekannt ist, dass sich in den VIP-Bereichen allerorten Promis und Möchtegern-Promis auf Kosten anderer tummeln, um dort ihre "Netzwerkerei" zu organisieren, die früher viel klarer als "Klüngelei" bezeichnet wurde.
Wenn die Nordsee-Zeitung nun so kraftvoll gegen solche Vergünstigungen für Politiker kämpft, warum stellt sie dann den Skandal der kostenlosen Air-Berlin-Flüge nicht deutlicher heraus?
Warum werden in der Nordsee-Zeitung kostspielige Empfänge mit kostenlosem Essen und Trinken für Promis nicht energischer bekannt gemacht? Man könnte doch einmal veröffentlichen, welche Kommunalpolitiker beispielsweise im Stadttheater sitzen, ohne einen Cent Eintritt bezahlt zu haben. Oder wer alles über einen kostenlosen Zugang zum VIP-Bereich der Fishtown-Pinguins-Eishockeyspieler oder der Eisbären-Basketballer verfügt.
Aber die Nordsee-Zeitung bekämpft ausschließlich den angeblichen VIP-Karten-Missbrauch von Siegfried Breuer.
Irgendwie merkwürdig, diese Neun-Zehntel-Blindheit der NZ-Redaktion, meine ich.
Labels: Bremerhaven, Nordsee-Zeitung