"Koofmichs" im aktuellen Journalismus befinden sich unrühmlich im Aufwind - Zeitschrift Merian kann Dienstfertigkeit der Nordsee-Zeitung nutzen...
Seestadtpresse Bremerhaven - Diversifizierung heißt eine große Parole unserer Zeit, und da gibt es interessante Variationen.
Ein Beispiel: Man kauft eine Tageszeitung, die einen ganz anderen Namen hat, und findet darin weitgehend denselben Inhalt wie in der abonnierten Lokalzeitung.
Selbstverständlich hängt das schlicht damit zusammen, dass eine etwas größere Zeitung den sogenannten Mantel (einschließlich einer Reihe gut gefüllter Innentaschen) für mehrere kleinere Zeitungen herstellt. Die mischen ein wenig Lokalkolorit zu und halten damit den Anschein eines eigenständigen Blattes aufrecht.
So etwas kann man immer noch als Diversifizierung bezeichnen. Sie betrifft allerdings nur noch den Deckel des Kastens mit journalistischem Stoff, nicht mehr diesen Stoff selbst.
Ein anderes Beispiel für eigenartige Diversifizierungen: Die Zeitschrift Merian dekorierte jüngst den Deckel der neuen Ausgabe Bremen / Bremerhaven 30000 Mal mit einem Bremerhaven-Foto und 90000 Mal mit den Bremer Stadtmusikanten.
So durften die bedürftigen Bremerhavener denken, sie spielten im Blatt die wichtigste Rolle. Die Bremer dachten von sich dasselbe, allerdings mit etwas mehr Recht.
Folglich konnte die Public-Relations-Arbeit in Bremen und Bremerhaven ganz unterschiedlich ausfallen: In Bremen musste die Werbung fkür das Merian-Heft beispielsweise in der taz bezahlt werden.
In Bremerhaven erledigte das die Nordsee-Zeitung in bekannt patriotischer Manier völlig umsonst.
Dieses Muster lässt sich im aktuellen Journalismus allerorten beobachten: Die unternehmerische und politische Durchschlagskraft muss nur groß genug sein, dann schafft sie es problemlos in die redaktionellen Teile der Berichterstattung.
Wenn ich mich richtig erinnere, dann nannte man Leute mit geringen Widerstandskräften gegen machtvolle Einflüsse früher "Koofmichs" - oder?
Ein Beispiel: Man kauft eine Tageszeitung, die einen ganz anderen Namen hat, und findet darin weitgehend denselben Inhalt wie in der abonnierten Lokalzeitung.
Selbstverständlich hängt das schlicht damit zusammen, dass eine etwas größere Zeitung den sogenannten Mantel (einschließlich einer Reihe gut gefüllter Innentaschen) für mehrere kleinere Zeitungen herstellt. Die mischen ein wenig Lokalkolorit zu und halten damit den Anschein eines eigenständigen Blattes aufrecht.
So etwas kann man immer noch als Diversifizierung bezeichnen. Sie betrifft allerdings nur noch den Deckel des Kastens mit journalistischem Stoff, nicht mehr diesen Stoff selbst.
Ein anderes Beispiel für eigenartige Diversifizierungen: Die Zeitschrift Merian dekorierte jüngst den Deckel der neuen Ausgabe Bremen / Bremerhaven 30000 Mal mit einem Bremerhaven-Foto und 90000 Mal mit den Bremer Stadtmusikanten.
So durften die bedürftigen Bremerhavener denken, sie spielten im Blatt die wichtigste Rolle. Die Bremer dachten von sich dasselbe, allerdings mit etwas mehr Recht.
Folglich konnte die Public-Relations-Arbeit in Bremen und Bremerhaven ganz unterschiedlich ausfallen: In Bremen musste die Werbung fkür das Merian-Heft beispielsweise in der taz bezahlt werden.
In Bremerhaven erledigte das die Nordsee-Zeitung in bekannt patriotischer Manier völlig umsonst.
Bezahlte Anzeige in der Bremer taz... |
Unbezahlte "Anzeige" im redaktionellen Teil der Nordsee-Zeitung... |
Dieses Muster lässt sich im aktuellen Journalismus allerorten beobachten: Die unternehmerische und politische Durchschlagskraft muss nur groß genug sein, dann schafft sie es problemlos in die redaktionellen Teile der Berichterstattung.
Wenn ich mich richtig erinnere, dann nannte man Leute mit geringen Widerstandskräften gegen machtvolle Einflüsse früher "Koofmichs" - oder?
Labels: Medien, Merian, Nordsee-Zeitung