Dienstag, Februar 20, 2024

Kriegspropaganda von Experten und Alpha-Journalisten: Weltpolitik wird nur noch militärstrategisch betrachtet...

 Seestadtpresse Bremerhaven - Wer die Ausgabe der Süddeutschen Zeitung vom 17. Februar 2024 gelesen hat, konnte dort einen unglaublich peinlichen Leitartikel des Politik-Chefs Stefan Kornelius zur aktuellen Lage der Weltpolitik finden. Überschrift: "Krieg und Frieden".

Kornelius fragt, was denn aktuell „die eigentliche Ursache der neuen Unsicherheit“ in Europa un in de Welt sei und hat eine unglaublich simple Antwort: „Es ist Wladimir Putins bedingungsloser Wille zum Krieg, der mit Appellen und Sicherheitsabkommen nicht aufzuhalten ist.“




Ausschnitt Süddeutsche Zeitung 17.2.2024

So einfach ist das internationale Geschehen zu erklären: Da ist auf der einen Seite der Teufel, der mit seiner Aggressivität für alles Elend auf der Welt verantwortlich ist, und auf der anderen Seite die angegriffenen Guten, die nun endlich begreifen müssen, dass nur Aufrüstung und moderne Waffensysteme ihre Sicherheit garantieren können. 

Was haben Harald Welzer und Richard David Precht in ihrem Buch „Die vierte Gewalt“ zusammenfassend geschrieben? In unseren großen  Medien finden wir immer mehr „den Hang zum Polarisierenden, Simplifizierenden, Moralisierenden, Autoritären und Diffamierenden“. 

Und was finden wir viel zu wenig oder gar nicht in unseren Medien über die internationale Politik? Nachdenken, vergleichen, politische Problemkonstellationen unter die Lupe nehmen, zurückblicken, ausloten, abwiegen, diskutieren, analysieren, kritisieren - alles das, was die eigentliche Aufgabe der Medien ist.

 Nun ist das nichts Neues, wie ein Blick auf die Wikipedia-Seite über Stefan Kornelius zeigt: „Kornelius’ Vernetzung mit Thinktanks und politischen Eliten wurde am 29. April 2014 von der Satiresendung Die Anstalt kritisch dargestellt...Der Satirebeitrag stützte sich auch auf Uwe Krüger...Dieser hatte in seiner im Oktober 2011 angenommenen Dissertation über den Einfluss von Eliten auf Leitmedien im Zeitraum 2002 bis 2009... Kornelius zu den am stärksten vernetzten Journalisten gezählt, der bei den Themen Sicherheit, Verteidigung und Auslandseinsätze der Bundeswehr den Diskurs der Eliten abgebildet, ihre Argumente verbreitet und für mehr militärisches Engagement geworben habe. Das vermittelte Bild von Bedrohungen und Konflikten habe offiziellen militärpolitischen Doktrinen entsprochen... Nach Krüger wies das Netzwerk von Kornelius deutliche Übereinstimmungen mit den Netzwerken von Klaus- Dieter Frankenberger, Josef Joffe und Michael Stürmer auf.“ (Hervorhebungen DK)


Dass Weltpolitik von unseren Experten mittlerweile nur noch militärstrategisch betrachtet wird, war auch einem Interview mit Herfried Münkler und Carlo Masala in derselben Ausgabe der Süddeutschen Zeitung (17. Februar 2024) zu entnehmen. Alles dreht sich um militärische Sicherheitspolitik, und der Gedanke an Verhandlungen, Konsultationen, Abmachungen, Verträge u.ä. ist verschwunden, als hätte ihn jemand gelöscht. 

Klipp und klar wird festgestellt: In Europa müssten jetzt die Entscheidungen getroffen werden, "damit der Kontinent bis 2027 kriegstüchtig ist". Es geht also um "die Wehrhaftigkeit Europas". 

Der Beitrag von Uwe Krüger in den "Blättern für deutsche und internationale Politik", August 2016 (!) hat die Überschrift "Immer einer Meinung. Wie Alphajournalisten die politische Debatte bestimmen". Der Text liest sich wie ein aktueller Kommentar zur gegenwärtigen Sicherheits-Debatte und zeigt, dass die simplifizierende Schuldzuweisung an Putin in Verbindung mit einem massiven Plädoyer für die militärische Aufrüstung Europas schon vor längerer Zeit in Angriff genommen wurde.

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Es folgt hier ein kleiner Zufallsrückblick auf die Seite 1 der Washington Post vom 27. Juni 1947 (der Geburtstag eines gewissen Menschen). 

Das war eine Zeit, als die bitteren Erfahrungen des Kriegsgeschehens noch gut im Kopf waren und die Friedenssicherung durch Verhandlungen und Verträge im Vordergrund stand. 

Es ging also um Friedenstüchtigkeit und nicht um Kriegstüchtigkeit, wie ein Artikel von Seite 1 zeigt:



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Ein plattdeutscher Kommentar zu dieser Problematik ist durch einen Klick an dieser Stelle nachzulesen...

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Mittwoch, August 17, 2011

Kapitalismuskritik mitten aus der bürgerlichen Presse - Frank Schirrmacher und Charles Moore...

Seestadtpresse Bremerhaven - Wer staunen möchte über kritische Stimmen aus dem bürgerlichen Lager, die sich mit den Auswüchsen des finanzmarktgetriebenen Kapitalismus beschäftigen, findet dazu aktuell zwei geradezu dramatische Beispiele - Texte von Frank Schirrmacher in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und von Charles Moore in The Telegraph.

Weiter im Text geht es durch einen Klick an dieser Stelle.

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Mittwoch, März 23, 2011

Seestadtpresse Bremerhaven probeweise mit neuem Auftritt...

Seestadtpresse Bremerhaven - Da auf dieser Seite im Moment eine gewisse Funkstille herrscht, rate ich zu einem Blick auf meine "Bremerhaven-aktuell"-Seite.

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Donnerstag, November 25, 2010

Terrorwirrwarr in den deutschen Medien - Nordsee-Zeitung in der Wirrnis wieder mittenmang...

Seestadtpresse Bremerhaven - Grelle Spekulationen über angebliche Terrorgefahren und ein munteres Spiel mit den Ängsten der Bevölkerung - daran beteiligten sich in den vergangenen Tagen die meisten deutschen Medien.

Auch die Nordsee-Zeitung in Bremerhaven spekulierte und spielte  entschlossen mit über "Attentate", "Terror-Angst" und "El-Kaida".

Reichlich nebulöses Terrorgefasel in der Presse - auch die Nordsee-Zeitung wollte sich die Chancen offensichtlich nicht entgehen lassen...


Der große Widerspruch zwischen riesiger Angstmacherei und mickeriger Faktenlage war auffällig und reichte gelegentlich bis in die einzelnen Zeitungen hinein.

So hievte die Nordsee-Zeitung am 24. November 2010 die Schlagzeile "Terror-Angst befeuert Sicherheitsdebatte" auf die Titelseite, während sie gleichzeitig auf Seite 3 vom "Hohn und Spott im Netz über die Terroristenjagd" berichtete.

Einen ganz aufschlussreichen Überblick über "Medien und Minister im Terrorwahnsinn" lieferte am 24. November 2010 das NDR-Medienmagazin "Zapp".

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Samstag, November 20, 2010

"Tarifflucht des Bremer Weser-Kuriers" - Dienstleistungsgewerkschaft ver.di kritisiert das Ausscheiden des Verlags aus der Tarifbindung...

Seestadtpresse Bremerhaven - In einer Presseinformation vom 20. November 2010 kritisiert die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Bezirk Bremen-Nordniedersachsen, die "Tarifflucht des Bremer Weser-Kuriers".

"Die Bremer Tageszeitungen AG (BTAG), und hier Weser-Kurier und
Bremer Nachrichten, haben sich aus der Tarifbindung heraus gestohlen", heißt es in der Pressemitteilung. Die BTAG sei jetzt "nur noch Mitglied ohne Tarifbindung im Zeitungsverlegerverband Bremen".

Auf diese Weise werde den Beschäftigten ihre tarifliche Absicherung genommen, moniert ver.di. Der Vorstand der Gewerkschaft kündigte an, er werde die Beschäftigten unterstützten und "alle Möglichkeiten nutzen,
dieses Vorgehen überall anzuprangern“.

Heftige Kritik kam bereits ein paar Tage  früher (am 16. November 2010) auch schon vom Deutschen Journalisten-Verband (DJV)

Radio Bremen berichtete über den Vorgang am gleichen Tag.

Die Liste der Zeitungen ohne Tarifbindung (OT) ist auf der Webseite des DJV nachzuschlagen.

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"Koofmichs" im aktuellen Journalismus befinden sich unrühmlich im Aufwind - Zeitschrift Merian kann Dienstfertigkeit der Nordsee-Zeitung nutzen...

Seestadtpresse Bremerhaven - Diversifizierung heißt eine große Parole unserer Zeit, und da gibt es interessante Variationen.

Ein Beispiel: Man kauft eine Tageszeitung, die einen ganz anderen Namen hat, und findet darin weitgehend denselben Inhalt wie in der abonnierten Lokalzeitung.

Selbstverständlich hängt das schlicht damit zusammen, dass eine etwas größere Zeitung den sogenannten Mantel (einschließlich einer Reihe gut gefüllter Innentaschen) für mehrere kleinere Zeitungen herstellt. Die mischen ein wenig Lokalkolorit zu und halten damit den Anschein eines eigenständigen Blattes aufrecht.

So etwas kann man immer noch als Diversifizierung bezeichnen. Sie betrifft allerdings nur noch den Deckel des Kastens mit journalistischem Stoff, nicht mehr diesen Stoff selbst.

Ein anderes Beispiel für eigenartige Diversifizierungen: Die Zeitschrift Merian dekorierte jüngst den Deckel der neuen Ausgabe Bremen / Bremerhaven 30000 Mal mit einem Bremerhaven-Foto und 90000 Mal mit den Bremer Stadtmusikanten.

So durften die bedürftigen Bremerhavener denken, sie spielten im Blatt die wichtigste Rolle. Die Bremer dachten von sich dasselbe, allerdings mit etwas mehr Recht.

Folglich konnte die Public-Relations-Arbeit in Bremen und Bremerhaven ganz unterschiedlich ausfallen: In Bremen musste die Werbung fkür das Merian-Heft beispielsweise in der taz bezahlt werden.

In Bremerhaven erledigte das die Nordsee-Zeitung in bekannt patriotischer Manier völlig umsonst.

Bezahlte Anzeige in der Bremer taz...

Unbezahlte "Anzeige" im redaktionellen Teil der Nordsee-Zeitung...   



Dieses Muster lässt sich im aktuellen Journalismus allerorten beobachten: Die unternehmerische und politische Durchschlagskraft muss nur groß genug sein, dann schafft sie es problemlos in die redaktionellen Teile der Berichterstattung.

Wenn ich mich richtig erinnere, dann nannte man Leute mit geringen Widerstandskräften gegen machtvolle Einflüsse früher "Koofmichs" - oder?

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Mittwoch, Februar 10, 2010

Fotos in Zeitungen geben gelegentlich Rätsel auf: Bilden sie die Wirklichkeit korrekt ab oder verfälschen sie ein Geschehen?

(Seestadtpresse Bremerhaven) Fotos in Zeitung sorgen gelegentlich für Rätsel.

Zeigen die Bilder ein wirkliches Geschehen oder sind sie elektronisch zusammengebastelt worden? Fehlen vielleicht Details, die aus irgendeinem Grund herausgeschnitten wurden? Oder sollen Bilder etwas illustrieren, obwohl sie möglicherweise einem ganz anderen Zusammenhang entnommen wurden?

Ein Beispiel für solche Fragen war in der Ausgabe des Bremerhavener Sonntagsjournals vom 7. Februar 2010 zu finden.

Ob der Verdacht zu Recht oder zu Unrecht geäußert wurde, bleibt noch zu klären.

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Montag, Juni 22, 2009

Die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" ist schon lange im Visier kritischer Journalisten - Bei manchen ist das bis heute nicht angekommen...

Die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM) wird seit vielen Jahren kritisch beleuchtet, ohne dass sich das Verhalten der Redaktionen wesentlich geändert hätte. Da macht auch die Bremerhavener Nordsee-Zeitung keine Ausnahme.

Dazu ein kurzer Ausschnitt aus einer Rezension des Buches "Die Strippenzieher" von Cerstin Gammelin und Götz Hamann, das 2005 im Econ-Verlag herausgekommen ist.

Verfasser der Rezension ist Ernst Elitz, Intendant des DeutschlandRadios. Der Text erschien am 17. August 2005 in der Berliner Zeitung.

<Der wachsende Lobby-Einfluss ist auch Folge eines kurzatmigen Journalismus, der täglich ein neues Opfer zur Schlachtbank führt, statt Zukunftsthemen zu setzen und mit Nachdruck zu verfolgen. In diese Lücke stoßen Organisationen wie die Neue Soziale Marktwirtschaft des Ex-Redakteurs Enzweiler nach dem Motto: "Einer muss die Debatte organisieren, um sie bestimmen zu können." Und so platziert Enzweiler gemeinsam mit Promi-Verbündeten Themen wie Subventionsabbau, Eigenfürsorge und Forschungsförderung in den Medien. Zuweilen hilft er bei der Finanzierung von Fernsehdokumentationen, wie dem "Märchen von der sicheren Rente" und dem "Märchen vom blühenden Arbeitsmarkt". Wo Redaktionen sparen, schreibt die Lobby gern den Text.> (Hervorhebungen DK)

Erhellend ist auch eine von der Hans-Böckler-Stiftung herausgegebene Studie über die politische Strategie der Unternehmer-Initiative.

Eine Kernaussage: "INSM wurde von Gesamtmetall gegründet und mit einem klaren Auftrag versehen. Der Auftrag besteht darin, wirtschaftsliberale Themen auf die Agenda zu setzen und für einen wirtschaftsfreundlichen
Klimawechsel in der Gesellschaft zu sorgen."

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Sonntag, Juni 21, 2009

Medienmagaganzin Zapp über die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft"...

Die Unternehmer-Propaganda-Einrichtung "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM) wird in einem Beitrag des Medienmagazins Zapp auf informative Weise beleuchtet.

Thema: "Arbeitgeber finanzieren journalistische Inhalte". In diesem Blog sind Beiträge über die Initiative hier und hier zu finden.

Auch die Bremerhavener Nordsee-Zeitung verwendet Propagandamaterial der Initiative, ohne auf deren Lobbyfunktion hinzuweisen - siehe hier.

Die höchst interessante Zapp-Sendung ist unter Youtube anzusehen und anzuhören.

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Freitag, Mai 15, 2009

Die Bremerhavener Nordsee-Zeitung verbreitet Unternehmerpropaganda, ohne die dahinter stehenden Interessen transparent zu machen...


Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) ist eine sehr einflussreiche Lobby-Organisation der bundesdeutschen Unternehmerschaft.

Ein kritisch tarierter Überblick über die Initiative findet sich bei Wikipedia.

Über das Verhältnis der Unternehmer-Initiative zu den Medien findet sich dort unter anderem die folgende Bemerkung:

"Die ARD-Sendung Monitor moniert ein Verschwimmen der Grenzen zwischen Journalismus und Public Relations (PR)... Der Medienwissenschaftler Siegfried Weischenberg sagte in dieser Sendung: <Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist höchst erfolgreich, weil es ihr gelungen ist, so einen neoliberalen Mainstream in den Medien durchzusetzen. Und das konnte auch leicht gelingen, weil die Medien kostengünstig produzieren müssen. Sie sind sehr darauf angewiesen, dass ihnen zugeliefert wird, hier gibt’s eine Lobby, die sehr wohlhabend ist. Das ist natürlich eine sehr, sehr problematische Geschichte, weil die Medien nicht das tun, was sie tun sollen. Die Journalistinnen und Journalisten fallen sozusagen aus der Rolle, weil sie nicht kritisch kontrollieren, weil sie die Interessen nicht transparent machen.> (Hervorhebungen DK)

Eine kleine Illustration des problematischen Umgangs der Medien mit den Aktivitäten der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft liefert die Nordsee-Zeitung am 15. Mai 2009.

Auf Seite 3 findet sich das oben gezeigte Foto als Illustration eines Artikels, ohne dass auf den propagandistischen Hintergrund der abgebildeten Aktion hingewiesen wird.

In der Bildunterschrift der NZ ist nur von "vier als Deutsche Michel verkleideten Bürgern" die Rede. Immerhin wird als Quelle "INSM" angegeben, aber wer achtet auf solche "Kleinigkeiten"?

Faktisch macht die Nordsee-Zeitung auf diese Weise Propaganda für eine Position, die der Medienwissenschaftler Weischenberg laut Wikipedia als "neoliberalen Mainstream" charakterisiert.

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Donnerstag, Mai 14, 2009

Immer häufiger zusammengefummelte Illustrationen in der Bremerhavener Nordsee-Zeitung - Statt originaler Fotos sehen die Leser Montagen...




Die Bremerhavener Nordsee-Zeitung illustriert ihre Beiträge immer häufiger mit Fotos, die sich bei näherem Hinsehen als Montagen erweisen.

Auch wenn sich das Blatt damit durchaus in schlechter Gesellschaft befindet (andere Zeitungen nutzen die riesigen Möglichkeiten der Technik ebenfalls ohne Bedenken aus), hat diese Praxis mit Sicherheit unangenehme Folgen.

Denn ein solches Handeln entwertet letzten Endes die Aussagekraft eines Fotos, das von den meisten Menschen immer noch als ein Dokument eingestuft wird.

Das verschärft ein Problem, mit dem sich die Medien immer wieder herumschlagen müssen - das Problem der Glaubwürdigkeit.

Wer an Bildern herum manipuliert, tut dies noch viel leichter im Umgang mit anderen Tatsachen - so der Verdacht von Leserinnen und Lesern.

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Freitag, Januar 02, 2009

Die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" ist eine Lobby der Unternehmerschaft, die in den Medien ständig präsent ist...

Wer verstehen möchte, mit welchen Instrumenten die Bundesrepublik Deutschland in den vergangenen Jahren im Sinne der Unternehmerschaft umgekrempelt wurde, kann hier einen Film über Youtube anklicken.

Er stellt die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM) vor - eine Lobbyorganisation der Unternehmerschaft, die auch in unseren lokalen Medien häufig mit allen möglichen Rankings und Auszeichnungen zu Wort kommt.

Nur sehr selten gibt es allerdings einen klaren Hinweis darauf, dass es sich um nichts anderes als eine Lobbyorganisation der Unternehmerschaft handelt. Der nicht besonders gut informierte Leser kann leicht den Eindruck bekommen, dass es sich um neutrale Experten handelt...

Wer noch Lust auf ironische Spöttereien über den Turbokapitalismus hat, kann sich den Journalisten Robert Misik zu Gemüte führen - sehr anregend...

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Donnerstag, Oktober 18, 2007

Der teilweise Verkauf der Frankfurter Rundschau lässt die Kassen der SPD klingeln

Durch den Verkauf von 50 Prozent der Anteile der Frankfurter Rundschau (FR) konnte die Medienholding der SPD satte Gewinne einstreichen.

Die NZ berichtet am 18.10.2007 unter der Überschrift "Lizenz zum Gelddrucken" über das Rekordergebnis der SPD-Holding Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft (DDVG). Sie konnte danach ihren Gewinn auf 26,8 Millionen Euro fast verdoppeln, verkündete die SPD-Schatzmeisterin Inge Wettig-Danielmeier, die vor gut einem Jahr durch den Rausschmiss des seinerzeitigen FR-Chefredakteurs Dr. Wolfgang Storz den Boden für den lukrativen Anteilsverkauf bereitet hatte.

Selbstverständlich darf ein solches Verhalten der SPD nicht missverstanden werden.

Es geht der SPD nie um Geld oder Macht, sondern stets nur um das öffentliche Wohl, in diesem Fall um die Erhaltung der Pressefreiheit.

Ohne das uneigennützige Wirken der SPD würde es die FR heute gar nicht mehr geben, teilte die SPD mit.

Sicher ist dagegen nur: In der heutigen Langweiligkeit und Unübersichtlichkeit würde es das früher einmal als linksliberal eingestufte Blatt nicht geben.

Ob man ein solches Wirken der SPD loben kann, darf bezweifelt werden.

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