Donnerstag, September 03, 2009

Die finanzielle Macht der Konzerne bestimmt immer stärker die politischen Entscheidungen - Paul Krugman kritisiert...

(Seestadtpresse) Wenn kluge Leute Zwischenbilanzen ziehen, lohnt sich oft das Hinhören.

Der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler und Nobelpreisträger Paul Krugman gehört zu diesen klugen Leuten, und er verglich in der New York Times vom 31. August 2009 das Schicksal der großen Gesundheitsreform heute mit den Zeiten vor etwa 35 Jahren, als Richard Nixon Präsident war.

Krugman nennt als erhebliche Unterschiede nicht nur eine andere Republikanische Partei (sie habe damals zumindest noch über führende Personen verfügt, die rational über politische Fragen diskutieren konnten; heute charakterisiert er die G.O.P. als eine extremistische Partei).

Krugman verweist auch darauf, dass damals politische Entscheidungen noch längst nicht so stark durch die finanzielle Macht der großen Konzerne ("corporate cash") beeinflusst wurden.

Krugman spricht von einer kräftigen Ausdehnung des Einflusses der Konzerne ("vast expansion of corporate influence"). Dies sei deutlich an den Diskussionen über die amerikanische Gesundheitspolitik zu spüren.

Allerdings lässt er keinen Zweifel daran, dass die großen Konzerne auch jeden anderen Reformversuch, der nicht in ihrem Interesse abläuft, zu einem Spießrutenlaufen zwischen Lobbyarbeit und Lügen ("gantlet of lobbying and lies") machen würden.

Auf diese Weise werde ein zutiefst disfunktionales politisches System durch fest eingewurzelte Interessen aufrechterhalten, so Krugman.

Wie weit Deutschland auf diesem Weg ebenfalls vorangekommen ist, ist leicht an der Berichterstattung über tagespolitische Auseinandersetzungen abzulesen.

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Freitag, September 05, 2008

Das Bremerhavener Designlabor mit einer Veranstaltung über "Neues aus der Kreativwirtschaft" - Glaubwürdigkeit entscheidet über Unternehmenserfolg

Glaubwürdigkeit ist eines der großen Themen heutiger Unternehmensstrategien. Während einer Veranstaltung des Bremerhavener Designlabors in Kooperation mit der Firma Müller Ditzen und dem Marketing-Club Bremen wurde diese Feststellung durch Torsten Niemann vom Stromanbieter Lichtblick eindrucksvoll unterstrichen. Seine These: Wenn ein Unternehmen in allen Facetten seiner Aktivitäten glaubwürdig bleibt, stellt sich auch der ökonomische Erfolg ein.

Niemann erläuterte, wie erfolgreiche unternehmerische Konzepte entwickelt werden können. Ausgangspunkt war seine Feststellung, dass die Firma Lichtblick keine überbordend großen Werbeaufwendungen tätigen konnte wie etwa die früheren Strommonopolisten. Als Beispiel nannte Niemann die EnBW-Tochter Yello Strom GmbH, die für weniger als eine Million Kunden nach seinen Angaben unter dem Strich einen Milliardenbetrag aufwendete.

Lichtblick musste einen anderen Weg wählen und "hat sich mit großer Konsequenz über die Jahre einen Namen bei ökologischer Energie aufgebaut", so Niemann. Zentral seien dabei ein "sauberes Image", ein relativ günstiger Preis und eine große Bekanntheit der Marke - letzteres kein ganz einfaches Unterfangen, denn Strom sei als Produkt wenig greifbar und emotional nicht besonders berührend.

Daher sind laut Niemann Störfälle in Atomkraftwerken die beste Werbung für Lichtblick. "Dann zahlt sich der konsequente Aufbau der Marke und der Glaubwürdigkeit aus", erläuterte der Leiter des Kundenmanagements, der immer wieder hervorhob, dass Lichtblick sich an eine relativ breite Schicht von Menschen mit einem gesunden ökologischen Durchschnittsbewusstsein wendet, nicht allein an überzeugte Öko-Anhänger.

Für den Lichtblick-Strom aus umweltfreundlicher Erzeugung sei die Zahl der Privatkunden aktuell auf 440000 geklettert. Hinzu kämen 15000 Sondervertragskunden, zu denen Unternehmen und Einrichtungen wie die Universität Bremen, der Bundestag, Tschibo und Beate Uhse zählen. Als wichtig bezeichnete es Niemann, dass Lichtblick keinerlei geschäftliche Verbindungen zur etablierten Energiewirschaft habe.

Da auf dem hart umkämpften Energiemarkt bei jedem Kunden nur mit einem durchschnittlichen Jahresverdienst von etwa 30 bis 50 Euro kalkuliert werde, setzt Niemann auch für die Zukunft auf die positiven Effekte der aufgebauten Marke. Die übliche Massenwerbung sei für Lichtblick nicht nur zu teuer, sondern auch zu wenig effektiv. "Wir stehen für ein gutes Gefühl, für Sicherheit und Kundenfreundlichkeit bei der Stromversorgung", lautete Niemanns Botschaft - das sei der Kernpunkt des Erfolgsgeheimnisses der Firma Lichtblick.

Flankiert wird diese Aussage durch weitere ökologisch bedeutsame Aktivitäten, beispielsweise beim Schutz des Regenwaldes, beim Bau von Solaranlagen und Windrädern und bei der Errichtung einer Biokraftstoffanlage, die ausschließlich landwirtschaftliche Abfälle nutzt. Dieses Umweltengagement soll sich prägend für die Marke auswirken - "Lichtblick - die Zukunft der Energie".

Die vom Bremerhavener Designlabor gemeinsam mit der Druckerei Müller Ditzen AG und dem Marketing-Club Bremen organisierte Veranstaltungsreihe wird fortgesetzt, um innovative Unternehmensstrategien zu beleuchten. Für den 19. November steht eine Veranstaltung zum Thema "Innovationsmotor Kreativwirtschaft" auf dem Programm.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter "www.designlabor.com".

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