Freitag, Oktober 09, 2009

Bremerhavener Designlabor in Not - und die Kommunalpolitik schweigt...

Das renommierte Bremerhavener Designlabor ist in Lebensgefahr, und in der Kommunalpolitik regt sich kein öffentlich sichtbarer Finger.

Mag sein, dass hinter den Kulissen mehr los ist als vor den Kulissen. Schließlich wäre das in Zeiten einer großen Koalition nichts Neues.

Aber dass auch die Opposition vor den Kulissen nicht einmal gut hörbare Fragen stellt, ist unverständlich.

Während das Schweigen anhält, kröpelt das langjährige Bremerhavener Aushängeschild namens Designlabor in einer unverdienten Hängepartie vor sich hin.

Es muss offensichtlich sogar um die Gelder für den laufenden Betrieb bangen, ist zu hören. Schließlich ist der neue Stipendiatenjahrgang angekommen und wartet auf Betätigungsmöglichkeiten für seinen Einfallsreichtum.

Soll das Problem ausgesessen werden? Auch der Bremer Senat, der ein finanzielles Angebot gemacht hat, wartet auf eine Antwort aus Bremerhaven. Kommt sie nicht, kann er seine Hände in Unschuld waschen und sich später an traurigen Nachrufen beteiligen.

Hier droht die Fortsetzung einer unrühmlichen Bremerhavener Tradition: Man lässt innere Potentiale unbeachtet verkümmern. Mittlerweile geschieht dies wohl nicht mehr, weil man auf die großen Wunder von außen wartet, sondern weil man die gebauten großen Wunder bezahlen muss.

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Donnerstag, November 20, 2008

"Innovationsmotor Kreativwirtschaft" - Das Designlabor beackert ein aktuell viel diskutiertes Feld...

Viele bunte Worte flattern aktuell durch die Welt der "Kreativwirtschaft" und verwirren gelegentlich die potentielle Kundschaft. Damit sich das ändert, organisierte das Bremerhavener Designlabor zum zweiten Mal gemeinsam mit Partnern eine Veranstaltung. So sollte die Branche in breiteren Kreisen ins Gespräch gebracht werden. "Innovationsmotor Kreativwirtschaft" lautete das Stichwort für Experten aus der Wirtschaft.

Voll auf die digitalen Räume als Betätigungsfeld für einfallsreiche Geldverdiener setzte der Trend- und Zukunftsforscher Michael Konitzer. Mit einem Strudel von Schlagwörtern umkreiste er die Chancen, setzte sich mit den persönlichen Strategien der Akteure auseinander und blätterte erfolgreiche Beispiele wie Google und Firefox. Aber auch für kulturelle und soziale Aktivitäten hält Konitzer das digitale Instrumentarium für bestens geeignet, um neue Wege in die Zukunft zu gestalten.

Andreas Heller, der Architekt und Betreiber des Deutschen Auswandererhauses in Bremerhaven, ließ keinen Zweifel an seiner Skepsis gegenüber den digital inspirierten Wort- und Gedankenspielen. "Ich habe schon meine Schwierigkeiten mit dem Begriff Kreativwirtschaft", sagte er und sprach von einer "unsäglichen Trennung zwischen Gestaltern und Kunden", die in dieser Branche geradezu zur Kultivierung eines kuriosen "Herrschaftswissens" geführt hätten.

Heller erklärte sich zum "Spezialisten für das Analoge" und beobachtete in Zeiten überbordender Digitalisierung ein wachsendes Interesse an den handgreiflichen Dingen. Außerdem sei vieles angeblich so Kreative nichts als die Wiederentdeckung längst bekannter und in früheren Zeiten bewährter Gedankengänge und Strategien für Eroberungen zukünftiger Welten.

Ähnlich handfest näherte sich Frosta-Chef Felix Ahlers den Welten des geschäftlichen Einfallsreichtums. "Man muss Dinge einfach ab und zu mal anders machen als andere", nannte er als ein Konzept und führte als Beispiel dafür das Reinheitsgebot ins Feld, mit dessen Hilfe sich der Tiefkühlkostspezialist Frosta mittlerweile sehr erfolgreich auf dem Markt plaziert hat. Außerdem setzt Ahlers in seinem Unternehmen auf den Einfallsreichtum der Mitarbeiterschaft, die im Frostablog eine viel beachtete Bühne für den Gedankenaustausch bekommen hat - nach seinen Angaben täglich mit rund 3000 Lesern.

"Ideen haben wir genug", meinte Ahlers und nannte als Kernpunkt die Umsetzungsprozesse. Dabei müsse schnell und entschlossen genug gehandelt werden, damit Neues in der wirklichen Welt ankommen könne. Einer seiner Kernpunkte: "Die Leute müssen sich faszinieren lassen."

Wenn für eine solche alltägliche Innovationsdynamik innerhalb der Unternehmen eine Austauschplattform in großer Offenheit vorhanden sei, dann könnten Sackgassen sehr gut vermieden werden, so der von Ahlers skizzierte Gedanke.

Organisiert wurde die Bremerhavener Veranstaltung im Deutschen Auswandererhaus gemeinsam mit dem Marketing-Club Bremen und der Müller-Ditzen AG.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter "www.designlabor.com".

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Freitag, September 05, 2008

Das Bremerhavener Designlabor mit einer Veranstaltung über "Neues aus der Kreativwirtschaft" - Glaubwürdigkeit entscheidet über Unternehmenserfolg

Glaubwürdigkeit ist eines der großen Themen heutiger Unternehmensstrategien. Während einer Veranstaltung des Bremerhavener Designlabors in Kooperation mit der Firma Müller Ditzen und dem Marketing-Club Bremen wurde diese Feststellung durch Torsten Niemann vom Stromanbieter Lichtblick eindrucksvoll unterstrichen. Seine These: Wenn ein Unternehmen in allen Facetten seiner Aktivitäten glaubwürdig bleibt, stellt sich auch der ökonomische Erfolg ein.

Niemann erläuterte, wie erfolgreiche unternehmerische Konzepte entwickelt werden können. Ausgangspunkt war seine Feststellung, dass die Firma Lichtblick keine überbordend großen Werbeaufwendungen tätigen konnte wie etwa die früheren Strommonopolisten. Als Beispiel nannte Niemann die EnBW-Tochter Yello Strom GmbH, die für weniger als eine Million Kunden nach seinen Angaben unter dem Strich einen Milliardenbetrag aufwendete.

Lichtblick musste einen anderen Weg wählen und "hat sich mit großer Konsequenz über die Jahre einen Namen bei ökologischer Energie aufgebaut", so Niemann. Zentral seien dabei ein "sauberes Image", ein relativ günstiger Preis und eine große Bekanntheit der Marke - letzteres kein ganz einfaches Unterfangen, denn Strom sei als Produkt wenig greifbar und emotional nicht besonders berührend.

Daher sind laut Niemann Störfälle in Atomkraftwerken die beste Werbung für Lichtblick. "Dann zahlt sich der konsequente Aufbau der Marke und der Glaubwürdigkeit aus", erläuterte der Leiter des Kundenmanagements, der immer wieder hervorhob, dass Lichtblick sich an eine relativ breite Schicht von Menschen mit einem gesunden ökologischen Durchschnittsbewusstsein wendet, nicht allein an überzeugte Öko-Anhänger.

Für den Lichtblick-Strom aus umweltfreundlicher Erzeugung sei die Zahl der Privatkunden aktuell auf 440000 geklettert. Hinzu kämen 15000 Sondervertragskunden, zu denen Unternehmen und Einrichtungen wie die Universität Bremen, der Bundestag, Tschibo und Beate Uhse zählen. Als wichtig bezeichnete es Niemann, dass Lichtblick keinerlei geschäftliche Verbindungen zur etablierten Energiewirschaft habe.

Da auf dem hart umkämpften Energiemarkt bei jedem Kunden nur mit einem durchschnittlichen Jahresverdienst von etwa 30 bis 50 Euro kalkuliert werde, setzt Niemann auch für die Zukunft auf die positiven Effekte der aufgebauten Marke. Die übliche Massenwerbung sei für Lichtblick nicht nur zu teuer, sondern auch zu wenig effektiv. "Wir stehen für ein gutes Gefühl, für Sicherheit und Kundenfreundlichkeit bei der Stromversorgung", lautete Niemanns Botschaft - das sei der Kernpunkt des Erfolgsgeheimnisses der Firma Lichtblick.

Flankiert wird diese Aussage durch weitere ökologisch bedeutsame Aktivitäten, beispielsweise beim Schutz des Regenwaldes, beim Bau von Solaranlagen und Windrädern und bei der Errichtung einer Biokraftstoffanlage, die ausschließlich landwirtschaftliche Abfälle nutzt. Dieses Umweltengagement soll sich prägend für die Marke auswirken - "Lichtblick - die Zukunft der Energie".

Die vom Bremerhavener Designlabor gemeinsam mit der Druckerei Müller Ditzen AG und dem Marketing-Club Bremen organisierte Veranstaltungsreihe wird fortgesetzt, um innovative Unternehmensstrategien zu beleuchten. Für den 19. November steht eine Veranstaltung zum Thema "Innovationsmotor Kreativwirtschaft" auf dem Programm.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter "www.designlabor.com".

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Freitag, November 09, 2007

Perspektiven für die Halle X im Bremerhavener Fischereihafen - 370 Meter lange Halle bietet viele Chancen


Ungewohnte Magie verströmte die 370 Meter lange historische Pack- und Auktionshalle X im Bremerhavener Fischereihafen, als das Designlabor dort seine Ideen für künftige Nutzungen präsentierte. Mehrere hundert Neugierige waren in die riesige Halle geströmt und zeigten sich beeindruckt: Es ging nicht um ein weiteres Spiel mit erhofften Touristenströmen, sondern um das Fruchtbarmachen der inneren Potentiale des größten Bremerhavener Gewerbegebiets.

"Diese Halle X war früher das Herz des Bremerhavener Fischereihafens", sagt Barbara Riechers-Kuhlmann, die Chefin der Fischereihafen-Betriebsgesellschaft (FBG). Durch den Strukturwandel der vergangenen Jahre habe sie allerdings ihre Funktion verloren und stehe aktuell zum größten Teil leer. Nur ein kleiner Teil der 27000 Quadratmeter werde von gerade einmal einem Dutzend Mieter genutzt. Riechers-Kuhlmann: "Wir brauchen daher Konzepte, um die Halle X dauerhaft wieder zum Leben zu erwecken - als Ort, der vielen Menschen Arbeit bietet."

Das notwendige Gedankenspiel übernahm das Bremerhavener Designlabor "als Wegbereiter für innovative Entwicklungen", wie Wirtschaftssenator Ralf Nagel in einem Grußwort betont. Auch er lobt die Vorschläge der sieben einfallsreichen Köpfe, die als Stipendiaten unter Leitung von Professor Ulrich Exner in Aktion traten - ihr Konzept mit einer "Mischung aus Technologiedienstleistungen, wirtschaftsnaher Infrastruktur, Service für die Belegschaften und Freizeitnutzungen an der Hafenkante". Nagel spricht von einem "Zukunftsmodell für Bremerhaven und den traditionsreichen Fischereihafen".

Unter dem Leitgedanken des "Bauens im Bestand" informierten sich die Stipendiaten zunächst präzise über die aktuelle Lage rund um die Halle X und entdeckten eine "sehr erhaltenswerte Bausubstanz", wie der Produktdesigner Sven Benterbusch anmerkte. Seine Stichworte für eine möglichst "lebendige Mischung" von Nutzungen: Kompetenzzentrum für Zukunftstechniken, Schulungsräume für Unternehmen, Wohnmöglichkeiten für Studenten und Firmengäste, Freizeitangebote für die Beschäftigten und Büros in einem einmaligen Ambiente.

All dies weist nach Einschätzung der Designer zunächst einmal die Richtung und kann ohne eine Hauruck-Aktion schrittweise in den 37 Abteilungen der Halle entwickelt werden. Zunächst müssten aber die nachträglichen Anbauten an der Wasserseite abgerissen werden, erläutert die Designerin Maria Hamprecht. So könne man das historische Gebäude von 1928 hervortreten lassen und "den Charme des Gebäudes" betonen. Dann könnte die Halle X vorsichtig geöffnet werden, um die Möglichkeiten ins rechte Licht zu setzen. Das Ziel: Ein weiteres "Zugpferd für den Fischereihafen" schaffen.

Etwas irritiert über die planerischen Aktivitäten der FBG zeigt sich eine Initiative, in der sich Mieter der Halle X zusammengeschlossen haben. Sie monieren, dass auf die gewachsenen Nutzungen in Teilen der Räumlichkeiten zu wenig Rücksicht genommen wurde und fordern für die Zukunft insbesondere auch Möglichkeiten zum Erhalt ihrer Wohnungen sowie der jetzigen gewerblichen und künstlerischen Aktivitäten.

Eine der größten Sorgen der Mieterinitiative scheint allerdings vom Tisch zu sein - die Furcht vor dem in Bremerhaven allzu häufig praktizierten Einsatz der Abrissbirne. "Die FBG will das Gebäude erhalten", versichert Barbara Riechers-Kuhlmann, und daran dürfte nach der überzeugenden Präsentation der spannenden Möglichkeiten und nach dem Sichtbarmachen des Bedarfs im Fischereihafen auch kein Weg mehr vorbei gehen. "Die Halle X hat beste Chancen, sich in dem multifunktionalen Gewerbegebiet als lebendiges Zentrum zu positionieren", stellen FBG und Designlabor gemeinsam fest.

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