Mittwoch, Mai 12, 2010

Bremerhavener Bildungspolitik wandelt zaghaft auf richtigen Pfaden - Selbst Konservative für integrative Modelle...

(Seestadtpresse Bremerhaven) Selbst in konservativen Unternehmerkreisen wächst offensichtlich die Einsicht, dass unser dreigliedriges Schulsystem seine Aufgaben immer weniger erfüllen kann.

In der unternehmernahen Tageszeitung Handelsblatt vom 10. Mai 2010 stellt Klaus Zimmermann, der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), in einem Gastkommentar klipp und klar fest: "In der Bildungspolitik spricht nach dem Bankrott der Hauptschule viele für ein integratives Schulmodell, das Entscheidungen über die spätere Schullaufbahn zeitlich nach hinten verlagert." (Hervorhebung DK)

Zimmermanns Erläuterung: "Chancengleichheit steigt mit dem Alter der ersten Selektion im Schulsystem." Ein längeres gemeinsames Lernen könne "einen wichtigen Beitrag zur Integration der Menschen mit Migrationshintergrund darstellen".

Wann werden aus solchen Einsichten in der Bremerhavener Bildungspolitik endlich die richtigen Konsequenzen gezogen?

Und wann löst die CDU ihren Tritt auf die Bremse, der nur noch mit veralteten ideologischen Argumenten zu begründen ist?

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Dienstag, Dezember 04, 2007

Es ist Zeit für eine neue Bremerhavener Schulpolitik!

Auch in Bremerhaven kann jeder wissen, in welche Richtung eine bessere Schulpolitik laufen muss - mehr gemeinsames Lernen, kein Auseinandersortieren der Kinder, ganztägige Angebote, früherer Beginn der pädagogischen Arbeit.

Wer Interesse hat, kann ein Beispiel aus Kanada ansehen - der Spiegel vom 4. Dezember 2007 - Online-Ausgabe - berichtet darüber.

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Sonntag, Juni 03, 2007

Schulpolitik wird zu einem der zentralen Punkte der künftigen Bremerhavener Mehrheit im Stadtparlament - GEW fordert Schulentwicklungsplan

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert mit Nachdruck einen in sich schlüssigen Schulentwicklungsplan für Bremerhaven. Es müsse endlich Schluss sein mit dem Klein-Klein, das mit jeder Teillösung stets wieder zusätzliche Probleme aufgerissen habe. Als Beispiel nennt die GEW das Hin und Her um die Kinder der Astrid-Lindgren-Schule, die im Schnellschuss der Schule Am Leher Markt (SALM) zugewiesen wurden.

Laut GEW ergibt sich daraus ein ganzes Bündel neuer Probleme. Zum einen sei die SALM von so vielen Kindern ab Klasse 5 gewählt worden, dass sie "komplett belegt" ist. Außerdem werde dort ein Lernmodell praktiziert, das systematisch von der 5. Klasse an aufgebaut wird. Wenn jetzt die Schülerinnen und Schüler der Lindgrenschule in die 7. Klasse der SALM hineinplatzen, liegen sie "quer zum System", so die GEW.

Zum anderen sieht die GEW die Schülerinnen und Schüler des Förderzentrums Gaußschule III als unzumutbar Betroffene. Sie seien schon an zwei Standorten beschult worden und mussten auch noch einen dieser Standorte zwischenzeitlich aus Not verlegen - in das Gebäude der alten Zwinglischule. Genau dort sollen nun die Kinder der Lindgrenschule nun Jahr für Jahr ein Unterkommen finden. "Die benachteiligten Schülerinnen und Schüler der Gaußschule fühlen sich als das, was sie sind", kritisiert die GEW, "nämlich als bildungspolitische Verschiebemasse."

Aus dieser Art des schulpolitischen Kuddelmuddels in Bremerhaven leitet die GEW eine eindeutige Forderung ab: "Bremerhaven benötigt ein klares Schulstandortkonzept." Außerdem müssten endlich Strukturen geschaffen werden, in denen - wie die internationalen Erfahrungen belegen - mehr gemeinsames Lernen aller Kinder mit optimaler Förderung jedes einzelnen möglich wird.

"Einzellösungen, wie in der Vergangenheit oftmals vollzogen, helfen nicht mehr weiter", lautet die Mahnung der GEW an die künftige Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung. Bremerhaven benötigt neben einer zukunftsorientierten Personalentwicklung auch eine Schulentwicklung, die nicht ständig von der Hand in den Mund lebt.

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