Dienstag, September 23, 2008

Interessant auch für Bremerhaven - Joachim Jahnke zur aktuellen Bankenkrise...

Auch wenn Bremerhaven ganz am Ende der langen weltweiten Logistik- und Finanzketten hängt, können gelegentliche Blicke über den Tellerrand hilfreich sein.

Hier ein Hinweis auf die Webseite "Infoportal Deutschland und Globalisierung" von Joachim Jahnke - dort unter Rundbriefe (dort eventuell ein wenig nach unten blättern):

"Und wieder einmal: Verstaatlichung der Verluste, diesmal gigantisch", so Jahnke.

Und weiter: "Die Banken haben in den letzten Jahren enorme Gewinne eingefahren und damit Reiche noch reicher gemacht. Der Aktienindex der US Financials ist immerhin seit 2004 bis zum Ausbruch der Krise um 43 % gestiegen. Der Anteil der Gewinne der amerikanischen Finanzindustrie an allen amerikanischen Unternehmensgewinnen stieg von 5 % Ende der 80er Jahre auf 40 % im vergangenen Jahr. Die Gewinnmarge am Umsatz nach Abschreibungen, Zinsen und Steuern schoß auf 50 % hoch, während es sonst bei den amerikanischen Unternehmen nur ca. 27 % waren. Der Gewinn pro Aktie stieg auf 80 % über Durchschnitt aller Aktien."

In dieser Situation plant die amerikanische Regierung von George W. Bush eine 700-Millionen-Dollar-Spritze, die zu einer reinen Geschenkaktion werden könnte, wenn es dem Kongress nicht gelingt, klare Regelungen durchzusetzen - als eine riesige öffentliche Finanzierung der von Bush weiterhin hochgehaltenen Selbstheilungskräfte des Marktes.

Dieser Gedanke ist beispielsweise dem heutigen Editorial der New York Times zu entnehmen.

Ein Auszug:"The nation’s financial mess was caused to a great degree by a culture of lax regulation and even less oversight, in which ordinary Americans were told to trust the government and Wall Street to do the right thing.

President Bush’s proposed solution, which he wants Congress to authorize immediately, tells taxpayers to write a check for $700 billion and trust the government and Wall Street to do the right thing — with inadequate regulation and virtually no oversight."


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Dienstag, Dezember 04, 2007

Auch in Bremerhaven müssen beim Geldausgeben Schwerpunkte gesetzt werden - Die Zeit des munteren Verplemperns ist vorbei

Wer knapp bei Kasse ist, kann nicht mehr alles Gewünschte machen. Er muss Schwerpunkte setzen, so schwer ihm dies auch fällt.

Das ganze Land Bremen befindet sich aktuell in einer solchen Phase der Anpassung der Wünsche an die tatsächlichen Möglichkeiten, nachdem jahrelang munter auf Pump gewirtschaftet wurde. Die künftigen Generationen werden es uns danken.

Dass diese Art zukunftsblinder Politik selbstverständlich auch anderswo in der Welt gang und gäbe ist, illustriert die New York Times vom 4. Dezember 2007. Dort schreibt der Kolumnist Bob Herbert über den Irak-Krieg, der nach einer Aufstellung aus dem Senat die unglaubliche Summe von bis zu 3500 Milliarden Dollar kosten könnte.

Bob Herbert moniert nicht nur die Opferung vieler Menschenleben, sondern auch die Verschwendung des Geldes: "A country that can’t find the money to provide health coverage for its children, or to rebuild the city of New Orleans, or to create a first-class public school system, is flushing whole generations worth of cash into the bottomless pit of a failed and endless war."

Selbstverständlich: Bremerhaven ist von solchen Summen himmelweit entfernt, und die Stadt ist auch nicht in einen solchen aberwitzigen Krieg verwickelt.

Aber auch in Bremerhaven folgt das Problem demselben Muster: Nachdem jahrelang Geld mit vollen Händen für die Wirtschaftsförderung ausgegeben wurde, ohne die erhofften Effekte besonders stark zu überprüfen, zeigen sich nun die bitteren Kehrseiten dieser Politik - für Kinder, Schulen und ähnliche lebenswichtige Vorhaben fehlen die benötigten Mittel.

Gleichwohl steigt die Verschuldung immer weiter, und auch solche Wunschvorhaben wie das Eisstadion (Kosten mittlerweile geschätzt auf mehr als 16 Millionen Euro) oder das Kongresszentrum am Deich werden ungebrochen weiter verfolgt.

Man darf gespannt sein, wann sich irgendjemand in der Kommunalpolitik traut, entschlossen die Reissleine zu ziehen und ernsthaft ein entschlossenes "Es reicht" zu signalisieren.

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Montag, Oktober 01, 2007

Weltweite Finanzkrise mit düsteren Folgen für die globale Wirtschaft

"Wenn der Boom der vergangenen Jahre vor allem von den Finanzinstituten gestrickt wurde, so muß deren nun drohende jahrelange Schrumpfung die übrige Wirtschaft beeinträchtigen. Wie sollte das eigentlicht anders denkbar sein?"

So lautet die schlichte Feststellung von Joachim Jahnke, der eine eigene Webseite über die globale Wirtschaftspolitik betreibt und heute einen aktuellen Beitrag aus dem Handelsblatt zitiert.

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