Montag, Januar 05, 2009

Wirtschaftliche Aussichten für die kommenden Jahre - Joachim Jahnke analysiert...

Joachim Jahnke erläutert die Perspektiven der aktuellen wirtschaftlichen Krise, die sich noch in der Startphase befindet. Sein vollständiger Text mit Hinweise auf historische Erfahrungen ist auf seiner Webseite "Informationsportal Deutschland & Globalisierung" nachzulesen.

Jahnkes Bilanz:

"Fazit für Deutschland:
Man sollte nach solchen Signalen nicht überrascht sein, wenn auch in Deutschland die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr drastisch fällt (vielleicht um 5 %) und die Arbeitslosigkeit um 700.000, wie Wiegand erwartet, vielleicht bis zu 1 Million zunimmt und dann noch weiter in 2010 und vieleicht sogar 2011. Das sind Werte, die Deutschland in seiner Nachkriegsgeschichte nie erleben mußte. Besonders belastend wird nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit solchen Krisen die mehrjährige Dauer der erhöhten Arbeitslosigkeit werden, besonders bei einem Land, das immer noch das höchste Niveau an Langzeitarbeitslosigkeit in der Alt-EU verzeichnet (Abb. 04022).

Außerdem erwarte ich weiterhin eine schwere Dollarkrise, die den deutschen Export noch mehr torpedieren wird, als es die Krise bisher schon tut. Die USA fürchten jetzt vor allem eine deflationäre Entwicklung, unter der Japan 10 Jahre lang gelitten hat, und wollen das mit gigantischen Liquiditätssspritzen vermeiden, wobei ihnen die Dollarpresse hilft und ein Absturz des Dollar bei entsprechender Inflation einen Teil der in- und erst recht ausländischen Schulden tilgen und den amerikanischen Export fördern würde. Das kann für ein Land mit der Haupt-Weltreservewährung durchaus guten Sinn machen. Das eigentliche Problem wird dann sein, daß sich viele andere Währungen, vor allem die chinesische und japanische, an den Dollar hängen werden und die Eurozone und besonders das exportversessene Deuschland die Dummen sein werden."

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Donnerstag, Oktober 18, 2007

Wenn Geld an den Börsen "verpufft", geschieht dies nicht immer in besonders gerechter Verteilung...

Auf seiner Webseite meldete der stern am 18.10.2007: "Am 19. Oktober 1987 stürzten die US-Märkte buchstäblich ins Nichts. Am Ende waren allein im Dow-Jones-Index mehr als 500 Milliarden Dollar verpufft."

Dazu der Wirtschaftsexperte Joachim Jahnke: "Bei einem Crash verpufft das Geld in der Tat. Denn der zuvor angenommene Wert war spekulativ zu hoch angesetzt und entsprach keinem realen Wert."

Aber dies sei noch nicht die ganze Wahrheit, denn bei den eintretenden Verlusten gebe es ein "Verteilungsproblem", weil einige der stärkeren Akteure ihre spekulativ zu hoch angesetzten Werte trotz des zunächst tatsächlich nicht vorhandenen realen Werts durchaus in gültige Währung umsetzen können, während nur die Schwächeren ihre Spekulationen mit Verlust abschließen.

Die Folge: Das Geld "verpufft" nicht in allen Taschen, sondern nur in ganz bestimmten Taschen, während in anderen Taschen quasi aus dem Nichts reales Geld gemacht werden konnte.

Jahnke: "Im Crash können sich die Insider - das sind meist die institutionellen Anleger - noch schnell durch Verkauf vor dem Verlust retten, nicht aber Normalanleger, die nicht so schnell operieren."

Dies bedeute also, dass der Verlust nicht notwendigerweise dort hängen bleibt, wo zuvor "die unrealistische Wertposition aufgewachsen" war.

Laut Jahnke gilt das erst recht, "wenn die Notenbanken eingreifen, um beispielsweise den Banken mit günstigen Krediten zu helfen, nicht aber den kleinen Anlegern. Beim jüngsten Kredit-Crash mit faulen Hypotheken, die weit überbewertet waren, haben sich die ursprünglichen Herausgeber der Papiere oft durch Weiterveräußerung z.B. an europäische Banken, vor dem Absturz gerettet."

Weitere Informationen gibt Joachim Jahnke regelmäßig auf seiner Webseite.

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