Montag, Oktober 06, 2008

Studenten der Hochschule Bremerhaven spenden einen Gewinn zur Hälfte an "Rückenwind für Leher Kinder"...

An der Hochschule Bremerhaven studieren Matthias Mählitz, Tim Stelling, Ken Jessen und Jakub Seehafer Logistik. Bei einem Fotowettbewerb zweier Fachmagazine der Branche gemeinsam mit der Bundesvereinigung Logistik und der Fiege-Gruppe gewannen die vier einen Preis über 3000 Euro.

Anlass dafür war der Tag der Logistik. Die Fotocollage der Studenten mit Bildern vom vereinfachten Ablauf einer logistischen Kette lässt sich hier betrachten.

So weit, so gut.

Aber jetzt kommt es noch besser.

Die jungen Leute entschieden sich, nur die Hälfte ihres Preises für den Kauf von Fachbüchern zu investieren.

Die andere Hälfte des Preises, also 1500 Euro, spendeten sie an die Aktion "Rückenwind für Leher Kinder".


Das gefiel der Fiege-Gruppe so gut, dass die Unternehmer über ihre Stiftung weitere 1500 Euro für "Rückenwind" dazu packten.

Ein schönes kleines Beispiel, mit dem glücklich Erworbenen auch etwas Gutes für andere Menschen zu tun, die im Leben nicht ganz so glücklich davongekommen sind...

In diesem Zusammenhang kann ruhig noch einmal an das immer wieder verbreitete Zitat des amerikanischen Unternehmers Andrew Carnegie erinnert werden: "The man who dies rich dies disgraced."

Auf deutsch: "Der Mann, der reich stirbt, stirbt in Schande."


Nur mal nebenbei: Carnegie hatte sich stets dafür eingesetzt, den Erwerb und die Verteilung des Reichtums nicht zu reglementieren. Aber er hatte sich für hohe Erbschaftssteuern eingesetzt. "Of all forms of taxes this seems the wisest", wurde er kürzlich in der Financial Times zitiert. "By taxing estates heavily at death the state marks its condemnation of the selfish millionaire's unworthy life."

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Mittwoch, November 28, 2007

Kinderarmut in Bremerhaven - gerne verdrängt, aber leider mit gravierenden Folgen für das Leben in der Stadt...

Kinderarmut ist auch für Bremerhaven ein großes Thema, das immer wieder auf die Tagesordnung gesetzt werden muss. Die Solidarische Hilfe erinnert daran, dass die Regelleistungen bei Hartz IV für Kinder bis zum 14. Lebensjahr täglich 2,62 Euro vorsehen. Nimmt ein solches Kind am Schulessen zum Preis von 2 Euro teil, bleiben also für den Rest des Tages noch 62 Cent.

In diesem Regelsatz sei nicht ein einziger Cent für Bildung enthalten, betont die Solidarische Hilfe.

Wer die jüngste Ausgabe der Wochenzeitung "Freitag" ansieht, findet dort einen eindrucksvollen Text über die Problematik der Kinderarmut am Beispiel Berlins.

Spenden für die Solidarische Hilfe können auf das Konto 2007487 bei der Sparkasse Bremerhaven (BLZ 29250000) eingezahlt werden.

Auf der Webseite der ARD wird unter dem Stichwort "Selbsthilfe gegen Kinderarmut" über die Aktion "Rückenwind für Leher Kinder" berichtet.

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Samstag, November 03, 2007

Die vielgelobte Bremerhavener "Aktion Rückenwind für Leher Kinder" ist in Gefahr

Mit Worten viel gelobt, mit Taten dagegen von der Politik im Stich gelassen - die Aktion "Rückenwind für Leher Kinder" steht möglicherweise kurz vor dem Aus. Wenn Ende November alle Maßnahmen zur Beschäftigungsförderung zu Ende gehen, "droht der totale Zusammenbruch", heißt es in einer Erklärung der Akteure.

Nach dem Start vor nunmehr vier Jahren heimsten die aktiven arbeitslosen und berenteten Frauen und Männer viel Lob und Anerkennung ein, weil sie für mehrere Dutzend Kinder aus dem Stadtteil Lehe eine tägliche Anlaufstelle geschaffen hatten. Mittlerweile gibt es dreimal wöchentlich eine warme Mahlzeit, die vom "Kinder-Kochclub" unter Anleitung eines Kochs zubereitet wird. Für die Kinder ist die Einrichtung an der Goethestraße 35 damit ein sicherer Hafen, der ihnen ein ganzes Bündel unterschiedlicher Angebote macht. Außerdem finden sie hier nicht nur eine offene Tür, sondern stets auch ein offenes Ohr.

"Rückenwind ist ein Fixpunkt in ihrem Leben, bei dem sie Verlässlichkeit, Zugewandtheit und Kontinuität erfahren", stellten die Aktiven des Vereins fest. Mit Hilfe zahlreicher Spenden gelang eine Stabilisierung des Angebots, und Rückenwind wurde sogar zum Arbeitgeber, beispielsweise für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und Ein-Euro-Jobber. Aus Spenden konnte ein zusätzlicher Arbeitsplatz geschaffen werden, der allerdings befristet werden musste.

Aber auch ehrenamtliches Engagement kann nur funktionieren, wenn die Strukturen haltbar sind. "Freiwillig und ehrenamtlich kann nur derjenige arbeiten, der ein existenzsicherndes Auskommen hat", stellen die Rückenwind-Aktiven fest. Ist dies nicht gegeben, fährt ein solches Projekt gegen die Wand, weil guter Wille allein nicht ausreicht - es muss auch ein sicheres organisatorisches Gerüst dafür geben und bewährte Mitmacher dürfen nicht aus formalen Gründen nach Ablauf der geförderten Zeit wieder abgeschoben werden.

Im Hintergrund der Misere bei kleinen Vereinen wie Rückenwind steht der Umgang mit der finanziellen Förderung von ABM und Arbeitsgelegenheiten in Bremerhaven. Wie die Zahlen zeigen, entfallen von den 1270 geförderten Arbeitsplätzen gerade einmal 21 (nicht 44, wie berichtet) auf die kleineren Vereine, die im Bremerhavener Topf organisiert sind. Der Löwenanteil wird von großen Einrichtungen wie BBU und AFZ in Empfang genommen.

Trotz des "harten Gegenwinds für Rückenwind" wollen die Aktiven noch nicht die Flinte ins Korn werfen, sondern trommeln lautstark für ihre Arbeit mit den Leher Kindern. Das in den vergangenen Jahren aufgebaute Team müsse sich auf finanzielle Unterstützung verlassen können, lautet ihr Appell an Politik und Verwaltung.

Wer Rückenwind unterstützen möchte, kann sich unter der Telefonnummer 0471-3917599 melden. Das Unterstützungskonto bei der Weserbank (BLZ 29220200) hat die Nummer 32870700.

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