Donnerstag, Juli 02, 2009

Zehnjähriges Jubiläum der Bremerhavener Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS...

Am 1. Juli 1999, also vor genau zehn Jahren, startete in Bremerhaven die völlig umgekrempelte Wirtschaftsförderung, und zwar unter dem Namen "Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung" (BIS).

Bisher hat es offensichtlich noch niemand bemerkt, nicht einmal die Verantwortlichen selbst.

Der Weser-Kurier berichtet heute (2. Juli 2009) über eine Zwischenbilanz aus der Sicht von Oberbürgermeister Jörg Schulz und BIS-Chef Jürgen Adelmann.

Zur Sprache kommen auch die merkwürdigen Geheimniskrämereien der BIS, wenn es um ihre Geschäftszahlen geht (der WK-Bericht befindet sich unten auf der Zeitungsseite).

Ein Seestadtpresse-Leser weist darauf hin, dass der Jahresabschluss für 2007 im elektronischen Bundesanzeiger nachzulesen ist.

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Mittwoch, April 01, 2009

Bremerhavener Wirtschaftsförderungsgesellschaft beharrt auf Falschmeldung...

Die Bremerhavener Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS scheint sich trotz Ermahnungen nur sehr wenig für die Korrektheit ihrer Veröffentlichungen zu interessieren.

Erneut stellt die BIS die kuriose Behauptung auf, dass die Seestadt Bremerhaven in Geestendorf, dem späteren Geestemünde, gegründet wurde und dass es sich beim Historischen Museum um ein "maritimes Heimatmuseum" handelt.

Hier der Text der BIS-Pressemitteilung im Wortlaut:

"Für Menschen mit guter Laune
Das „Wochenende an der Geeste“ hat noch nie den Anspruch gehabt, riesig sein zu wollen. Im Gegenteil: Gemütlich, überschaubar, maritim soll es sein, das Familienfest vom 26. – 28. Juni 2009 in Bremerhavens „guter Stube“, dort wo die Seestadt 1827 gegründet wurde und heute das Historische Museum zuhause ist. Das maritime Heimatmuseum liefert denn auch seit Jahren die wesentlichen Programmpunkte für das Fest an der Geeste. Den Rest bringt an guter Laune zwischen Musikbühne, Imbiss- und Trinkständen und Handwerk das Publikum selber mit. Einer der Höhepunkte in diesem Jahr steht unter dem Motto: „Feuer, Licht und Wasser“ - eine ca. 20minütige Lichteffekt-Show mit musikalischer Untermalung auf der Geeste mit Bengalischem Feuerwerk in den alten Dockanlagen der Wencke-Werft am Sonnabend, 27. Juni 2009, um 23 Uhr."

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Mittwoch, Mai 07, 2008

Europäische Politik in Bremerhaven - Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS will kleinere Unternehmen beraten

Die Europäische Union (EU) kann auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) eine bürokratische Quälnummer sein, aber sie bietet auch enorme Chancen - das war die Botschaft während einer Informationsveranstaltung der Bremerhavener Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS. Den Anstoß lieferte der Aufbau eines "Enterprise Europe Network" (EEN), für das sich die BIS zur Zeit bei der EU als regionaler Ansprechpartner bewirbt.

Dieses europäische Netzwerk zielt auf die umfassende Unterstützung geschäftlicher Aktivitäten, insbesondere der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Die Europäische Kommission startete die Initiative zum EEN zwar erst Anfang dieses Jahres, konnte aber auf bereits bestehende Angebote zurückgreifen. Im Kern geht es um den Aufbau effektiver Unterstützungsstrukturen in allen Regionen, um das jeweilige regionale Profil zu schärfen und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

Vor diesem Hintergrund beleuchtete die BIS während der Veranstaltung theoretische Erläuterungen zur EU-Forschungspolitik und praktische Erfahrungen im Umgang mit den verwirrend vielfältigen Förderungsinstrumenten. Als absolute Profis auf diesem Feld gelten die Experten des Bremerhavener Technologie-Transfer-Zentrums (ttz), die seit 1995 rund 15 Millionen Euro aus EU-Forschungsmitteln in die Seestadt holen konnten, wie ttz-Mitarbeiter Matthias Kück berichtete.

Es sei nicht einfach, in dem sich ständig ändernden Geflecht der EU-Förderungsinstrumente den Überblick zu behalten, gestand Kück zu. Durch die wachsende Konkurrenz ist nach seinen Angaben auch der Aufwand beim Akquirieren der Mittel erheblich gewachsen. Als eines unter zahlreichen Beispielen für die ttz-Aktivitäten nannte Kück das Projekt "Fish-Nose". Es zielt auf die Entwicklung einer "elektronischen Nase" für Räucherfisch, um mit Hilfe eines selbstlernenden Gaschromatographen die Qualitätssicherung zu unterstützen.

Wie in den EU-Regularien vorgeschrieben, bieten die vom ttz genutzten oder initiierten Projekte stets auch Beteiligungsmöglichkeiten für KMU. "Allerdings müssen diese Firmen einen langen Atem haben", betonte Kück. Wer einen schnellen Nutzen erwartet, werde bald an den EU-Strukturen verzweifeln. Daher sei es dringend angeraten, einen solchen EU-geförderten Ansatz zur langfristigen strategischen Entwicklung einer Firma zu nutzen und Projekte nur gemeinsam mit einem erfahrenen Partner anzupacken.

Wer diesen mühsamen Weg durchhält, wird nicht nur durch konkrete geschäftliche Vorteile belohnt, sondern wächst auf diese Weise auch in ein europaweites Informations- und Kontaktnetz hinein, wie Nils Robbe von der Firma Optimare hervorhob. "Das ist ein ganz großes Plus", sagt Robbe, "und daher lohnt sich eine Teilnahme an EU-Projekten auch für kleinere Firmen auf alle Fälle."

Wie kompliziert und auf den ersten Blick fast undurchschaubar das Geflecht der EU-Politik ist, illustrierte während der BIS-Veranstaltung Kathrin Stratmann aus dem EU-Büro des Bundesforschungsministeriums. Sie erläuterte die Inhalte und Instrumente des 7. EU-Forschungsrahmenprogramms (FRP), vorrangig mit Blick auf die Möglichkeiten für KMU.

Rechtsgrundlagen, EU-typische Stichworte und Abkürzungen wie "Lissabon-Strategie" oder "ERA" (gleich European Research Area), die Struktur des FRP mit den für kleine und mittlere Unternehmen interessanten Spezifischen Programmen und ihren Themen und Instrumenten signalisierten den Teilnehmern harte Arbeit vor dem Einstieg. Verlockend immerhin ist das Volumen von 54 Milliarden Euro, das allein innerhalb dieses Rahmens in der laufenden Förderperiode bis 2013 bereitsteht.

Informationen über das EEN gibt es im Internet unter "www.enterprise-europe-network.ec.europa.eu". Die Nationale Kontaktstelle zu Fragen der Forschung für kleine und mittlere Unternehmen ist zu finden unter "www.nks-kmu.de".

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Sonntag, Dezember 16, 2007

Die Überbleibsel des Bremerhavener Traditionshotels Naber unter der Hand verteilt - Fachliche Kontrolle durch das Historische Museum ausgehebelt

Das frühere Bremerhavener Nordsee-Hotel Naber hat Stadtgeschichte geschrieben, und so ist es konsequent, dass wertvollere Teile an das Historische Museum gehen sollten. Allerdings gab es hinter den Kulissen kräftige Rangeleien über die Aufteilung, weil der Magistrat einige Kostbarkeiten direkt übernehmen wollte. Auch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS mischte mit im kuriosen Verteilungskampf.

Kulturstadtrat Rainer Paulenz (SPD) bestätigt, dass Beschlüsse des Magistrats und der Gesellschafterversammlung der BIS notwendig waren, um die Weichenstellungen vorzunehmen. "Wir sind der Eigentümer", betont BIS-Chef Hennig Goes, "und wir können die Gegenstände schon aus steuerlichen Gründen nicht einfach so weggeben." Daher musste nach seinen Angaben mit dem Historischen Museum ein Vertrag geschlossen werden, der nun die Dauerleihgaben regelt.

Ob die Aufteilung der Überbleibsel des Hotels Naber unter Federführung der BIS sinnvoll im Sinne der historischen Bewahrung geregelt war, scheint zweifelhaft, weil der Prozess unübersichtlich ablief. So stritten Museumsleitung und BIS beispielsweise über die Vollständigkeit der katalogisierten Gegenstände und den Verbleib der Ölgemälde. Allerdings sorgte auch hier der Magistrat für Verwirrung, weil er anfangs relativ allgemein eine Übergabe an das Museum beschloss, dann aber doch noch eigene Ansprüche geltend machte.

Rainer Paulenz bestätigt, dass mehrere Ölgemälde direkt an den Magistrat gingen, sieht darin aber kein Problem. "Die stehen für Ausstellungen im Museum selbstverständlich zur Verfügung", sagt er. Paulenz bestreitet, dass der umgekehrte Weg sinnvoller wäre, nämlich alles einschließlich der Kunstwerke zunächst in die Obhut der Fachleute des Museums zu geben und erst danach über eine Weitergabe an andere Stellen zu entscheiden.

So entwickelte sich ein problematisches Hin und Her auch um die große Standuhr aus der Naber-Eingangshalle, deren Wert laut Goes auf 4000 Euro geschätzt wurde. Sie war ursprünglich für das Historische Museum vorgesehen, soll nun jedoch auf einem Flur des Magistrats stehen, teilt Goes mit.

Nicht ganz klar ist der Verbleib einzelner Stiche aus der Geschichte des Norddeutschen Lloyd. Goes bestätigt, dass er sie der Lloydwerft angeboten habe, damit sie zusammenbleiben könnten. Dort habe man aber kein Interesse gezeigt.

Zuletzt stand der Rest der Naber-Erinnerungsstücke zum Verkauf, beispielsweise Geschirr, Betten und andere Einrichtungsgegenstände. "Wir verkaufen alles, was nicht niet- und nagelfest ist", sagt Hennig Goes. Nur die Bar bleibe zunächst weiter in der alten Form erhalten, weil ihre Schließung erst für den März 2008 auf der Tagesordnung steht

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