Bremerhaven: Oberbürgermeister Schulz rechtfertigt die kostspieligen Immobiliengeschäfte der Stadt - Presseerklärung des Magistrats als Reaktion auf die Kritik...
Es sei eben nicht anders gegangen, soviel Geld auszugeben, auch wenn das Geschäft aus heutiger Sicht überteuert wirken mag - so der Tenor seiner Presseerklärung vom 17. März 2010. Die Ankäufe der Immobilien seien notwendig gewesen, weil sonst "unsere Bemühungen um eine Aufwertung der Stadtmitte ... zunichtegemacht worden" wären, meint Schulz. Außerdem habe man im Nordsee-Hotel Arbeitsplätze sichern wollen.
Der monierte Preis von 3,6 Millionen Euro habe "dem damaligen Ertragswert der Immobilie entsprochen", behauptet Schulz. Dies hätten Sachverständige und Wirtschaftsprüfer "begutachtet und für angemessen befunden". Ob diese Experten-Äußerungen den vom Rechnungsprüfungsamt vermissten und vorher zu erstellenden "Wertgutachten" entsprechen sollen, lässt der Oberbürgermeister offen.
Originalton Presseerklärung: "Als Konsequenz aus dem inzwischen gescheiterten Weiterverkauf des Gebäudes räumt der Oberbürgermeister ein, dass der damalige Kaufpreis derzeit nicht zu erzielen sei."
Das klingt reichlich schönfärberisch, wenn in Erinnerung gerufen wird, dass die seinerzeit für 3,6 Millionen Euro angekaufte Immobilie heute nicht einmal für weniger als ein Zehntel des gezahlten Preises loszuschlagen war (zuletzt geboten waren genau 6,6 (!) Prozent des damaligen Kaufpreises).
Auf die Kritik am Erwerb des Koggenbräus durch die Stadt Bremerhaven geht Oberbürgermeister Schulz in seiner Erklärung bemerkenswerterweise nicht weiter ein. Auch der Kauf des früheren Horten-Gebäudes wird nur kurz erwähnt.
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