Donnerstag, September 30, 2010

Hochwasser durch das Werfen von Sandsäcken bekämpfen? - Weser-Kurier zeigt neue Wege...

Seestadtpresse Bremerhaven - Ungewöhnliche Methoden beim Kampf gegen das Hochwasser präsentiert der Weser-Kurier am 30. September 2010 seine Leserinnen und Leser.

Dabei geht es um das Werfen von Sandsäcken...

Weiterlesen können Interessierte nach einem Klick an dieser Stelle.

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Mittwoch, September 29, 2010

Israel kapert erneut ein Schiff mit Friedensaktivisten auf dem Weg nach Gaza - Die Mainstream-Presse hält sich stark zurück...

Seestadtpresse Bremerhaven - Wieder einmal ist ein Schiff mit Hilfsgütern für die Palästinenser in Gaza in internationalen Gewässern durch Israel gekapert worden.

Die Mainstream-Presse nimmt das ohne besondere Aufregung als ein offensichtlich normal gewordener Akt der Piraterie zur Kenntnis.

Wer Interesse am Weiterlesen hat, kann das durch einen Klick an dieser Stelle möglich machen.

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Dienstag, September 21, 2010

Bremerhaven: Hakelt es im Zusammenspiel von Nordsee-Zeitung und Stadttheater? - Änderungen in der Redaktion verursachen offensichtlich Probleme...

Seestadtpresse Bremerhaven - Der eine oder die andere hat es vielleicht noch nicht bewusst registriert, aber es ist eine Tatsache: Die Nordsee-Zeitung hat bereits vor längerer Zeit ihre Kulturredaktion abgeschafft. 

Statt dessen werkeln an einem "News-Desk" zufällig zusammengewürfelte "Experten für alles" an der Zeitungsgestaltung herum und erledigen dabei in wechselnden Zuständigkeiten auch die Aufgaben, die zuvor in personeller Kontinuität von der Kulturredaktion bearbeitet wurden.

Die Folgen dieser Umgestaltung der Redaktion, die letzten Endes keinem anderen Ziel als der Einsparung dient, sind gut erkennbar: Die Kulturberichterstattung ist allerlei zufälligen Winden und Strömungen ausgesetzt, monieren so manche Kritiker.

Von einer halbwegs zuverlässigen Aufmerksamkeit der Nordsee-Zeitung für das kulturelle Geschehen der Stadt kann im Moment keine Rede mehr sein.

Ein Beispiel dafür liefert das Stadttheater. Nach Jahren einer immer enger und unproduktiver werdenden Routine findet dort unter dem neuen Intendanten eine bemerkenswerte Erneuerung statt - und die Nordsee-Zeitung bildet davon kaum etwas ab.

Seit dieser Spielzeit gibt es beispielsweise öffentliche Proben sowie Einführungen eine halbe Stunde vor Beginn der Aufführungen im Großen Haus im Oberen Foyer bzw. für das Kleine Haus im Restaurant "da capo".

Die Theaterpädagogik des Stadttheaters entwickelt neue Angebote und verkündet: "Wir verstehen das Theater als offenes Haus, als Ort der Begegnung und des Austauschs. Wir freuen uns über Fragen, Kritik und Lob. Und sind furchtbar neugierig auf die jungen, nicht mehr ganz so jungen und alten Bremerhavener und ihre Gedanken und Ideen." Es gibt spezielle Angebote für die jungen Leute.

Die entscheidende Frage: Wo bleibt denn da die Nordsee-Zeitung, die diese Neuigkeiten in ihrer Funktion als Monopolzeitung engagiert und konsequent in die Öffentlichkeit tragen müsste?

Wenn der jetzige Eindruck nicht täuscht, kann festgehalten werden: Das einfallsreiche und energiegeladene neue Team des Stadttheaters hat etwas Besseres verdient als eine Lokalzeitung im gegenwärtigen Zustand und Zuschnitt der Nordsee-Zeitung.

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Sonntag, September 19, 2010

Stadttheater Bremerhaven entwickelt sich zu einem Ort spannender und bildmächtiger Inszenierungen - "König Ödipus" von Sophokles...

Seestadtpresse Bremerhaven - Auch die zweite Premiere der neuen Spielzeit im Stadttheater Bremerhaven war ein bildmächtiger Erfolg.

Ebenso wie die Britten-Oper "Peter Grimes" erwies sich "König Ödipus" von Sophokles als eine mutige und anspruchsvolle Entscheidung, die eine herausragende Inszenierung (Thomas Oliver Niehaus) auf die Bühne des Stadttheaters brachte.

Wieder einmal war es das Bühnenbild (Geelke Gaycken), das für starke Reize sorgte und die traurige Lage in einer von Seuchen heimgesuchten Stadt vor Augen führte, und zwar ohne peinliche kunsthandwerkliche Zutaten. Hier wurde die Essenz der Situation aus dem Theaterstück heraus destilliert und in ein klares Bild umgesetzt. Etwas herausgehoben aus dem allgemeinen Elend spielte sich das Leben am Königshof ab.

Das Sophokles-Stück ist inhaltlich durchaus ein harter Brocken. Was abseits der schicksalhaften Verstrickungen für mich heute an erster Stelle steht, ist die Beleuchtung der Frage: Was hat mehr Bedeutung - die schöne Fassade für eine Persönlichkeit, das Aussehen und die Wirkung nach außen oder die Wahrheit über diese Persönlichkeit selbst?

Um diese Frage von Schein und Sein kreist der "König Ödipus" von Sophokles in der Bremerhavener Inszenierung. Da ist der wegen seiner früheren Rettung der Stadt Theben allgemein gefeierte König, der unnachgiebig nach den Ursachen für das aktuelle Elend sucht und entdecken muss, dass er selbst diese Ursache ist.

Ödipus sträubt sich zunächst mit Macht und Wut gegen diese Erkenntnis, weil er eine Intrige und Verschwörung argwöhnt. Aber das Abwehren hilft ihm nicht, weil seine Bereitschaft zum aufmerksamen Zuhören und rücksichtslosen Erkennen immer noch zu stark bleibt. Der heutige Zuschauer spürt: Mit einer solchen charaktervollen und ernsthaft suchenden Haltung könnte einer heute nie erfolgreicher Politiker sein...

König Ödipus sei einer, der "sich aus dem Reich des Scheins schonungslos herauszerrt in ein Reich des Lichts", formuliert Ernst Buschor - eine Charakterisierung, die bis heute in krassem Gegensatz zum sonstigen Personal in Politik und Wirtschaft steht.

Denn das Reich des schönen Scheins und des blinden Vergnügens besaß stets mehr Durchschlagskraft im Alltag der Menschen als die kompromisslose Suche nach der Wahrheit, von der Bereitschaft zum Tragen auch der bittersten Konsequenzen aus den gewonnenen Erkenntnissen ganz zu schweigen. 

Was das Stadttheater Bremerhaven mit dieser Inszenierung zustande bringt, ist ein spannender anderthalbstündiger Denkanstoß, der wegen der Schwierigkeiten des Textes (der zudem gelegentlich etwas leise und undeutlich über die Rampe kommt) zu Hause vielleicht noch ein wenig Nacharbeit und Einordnung verlangt.

Erneut ein starkes Stück im erneuerten Stadttheater Bremerhaven!

Wer Interesse an einem Vorbericht von Burkhard Scherer zur Bremerhavener Ödipus-Inszenierung im Nordwestradio am 17. September 2010 anhören möchte, kann hier klicken.

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Samstag, September 18, 2010

Nordsee-Zeitung will mit "Leserkalender" offensichtlich ordentlich Geld verdienen - Hohe Gebühren für die Teilnahme an der Fotoauswahl...

Seestadtpresse Bremerhaven - Sogenannte Zusatzgeschäfte sind für Zeitungsverlage eine finanzielle Verlockung, und auch die Nordsee-Zeitung spielt auf diesem Feld munter mit.

Ein Beispiel dafür ist der "Leserkalender 2011", der gerade mit Hilfe einer Abstimmung in der Leserschaft zusammengestellt wird.

Wie die Nordsee-Zeitung damit zusätzliches Geld verdienen kann?

Zuerst einmal selbstverständlich durch den Verkauf der Kalender, denn da werden sich außer den Bremerhaven-Fans auch die Fotografen kräftig ins Zeug legen, um ihren Bekannten und Freunden ein Dokument ihrer kameralistischen Fähigkeiten präsentieren zu können.

Geld verdienen ist aber auch während des Auswahlverfahrens angesagt - das zeigt ein Blick auf die Art dieses Verfahrens. Da werden nämlich für jeden Kalendermonat zwölf Motive zur Auswahl angeboten, aus denen die Mitmacherinnen und Mitmacher ihr "Favoritenfoto" telefonisch anwählen sollen.

Wer das für jeden Monat tut, muss also zwölf mal eine Telefonnummer wählen.

Was in der Nordsee-Zeitung nicht ganz so groß erwähnt wird, sind die Kosten einer solchen Teilnahme: Da jeder Anruf aus dem Festnetz 50 Cent kostet, müsste ein eifriger Teilnehmer am Ende 6 Euro Gebühren auf den Tisch legen. Ausdrücklich erwähnt wird, dass es aus Mobilfunknetzen noch teurer werden kann.

Und wer als Teilnehmer sein Foto besonders tatkräftig in den Kalender hinein wählen möchte, könnte mit einem Einsatz von vielleicht 50 Euro Telefongebühren schon ein bisschen was beschicken.

Was die angebotene Verlosung einer digitalen Spiegelreflexkamera "unter allen Teilnehmern" angeht, sollte Folgendes beachtet werden: Die Kamera wird selbstverständlich nicht unter den teilnehmenden Anrufern verlost, weil die gar keine Adresse hinterlassen, sondern nur unter den "Teilnehmern", die einen Kalender bestellen (!). 

Insofern ist die große Botschaft "Sie können gewinnen!" zumindest ein wenig irreführend, soll hier leise angemerkt werden.

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Freitag, September 17, 2010

Bremerhavener Haushaltsprobleme zeigen immer deutlicher Wirkung - Finanzielle Folgen des Megaprojekts namens Havenweltenwelten können immer weniger verdrängt werden...

Seestadtpresse Bremerhaven - "Traditionsschiff vor dem Aus" vermeldet die Nordsee-Zeitung (NZ) in ihrer Ausgabe vom 17. September 2010 über den drohenden Verkauf der "Seelotse". Geforderter Preis: 45000 Euro.

Das gut ein halbes Jahrhundert alte Schiff wird vom Förderverein Maritimer Denkmalschutz in Fahrt gehalten und bekommt nach Angabe des Vorsitzenden keinerlei städtische Unterstützung - im Unterschied zu anderen Vereinen wie der Schiffahrts-Compagnie. Der jährliche Etat beträgt 30000 bis 40000 Euro.

Der Vereinsvorsitzende kommentiert laut NZ: "Für sinnlose Baumaßnahmen hat die Stadt Geld."

Damit hat er insofern Recht, als auf diese Weise in ganz kleinen Stücken die Rechnung für das finanzielle Riesenprojekt der Havenwelten präsentiert wird.

Bremerhaven steht da wie der bekannte Bauherr, der sich einen Palast mit herrlichen Fassaden hinstellen ließ und kein Geld mehr für die Innenausstattung und den täglichen Lebensunterhalt besitzt.

Es sei "doof", dass die Havenwelten vielleicht dreißig oder mehr Millionen Euro teurer geworden sei, meinte Oberbürgermeister Jörg Schulz sinngemäß in der Fernsehsendung Panorama, aber es sei doch schön, dass die Menschen so viel Freude an den Havenwelten hätten.

Man kann überschlägig rechnen: Allein mit diesen Havenwelten-Mehrkosten könnten zehn Traditionsschiffe nach Art der "Seelotse" hundert Jahre in Fahrt gehalten werden. Und diese Art von Schiffen prägt immerhin glaubwürdig das maritime Flair der Stadt.

Eine solche Rechnerei klingt albern, aber sie wird in den kommenden Jahren immer häufiger aufgesetzt werden müssen.

Die Glitzerfassaden der Havenwelten fordern von der Stadt im alltäglichen Geschehen einen bitteren Preis - das lässt sich eben nicht vermeiden.

Im NZ-Kommentar zum drohenden Verschwinden der "Seelotse" wird das vorsichtig angedeutet: "Nun geht es langsam ans Eingemachte", heißt es da sehr richtig. Das gilt auch, wenn die Stadt noch einmal eine Lösung für das Traditionsschiff finden sollte.

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Donnerstag, September 16, 2010

Bremerhavener Industrie- und Handelskammer (IHK) streut mit Hilfe der Nordsee-Zeitung Banalitäten aus - "Schwerpunktpapier" eines IHK-Arbeitskreises...

Seestadtpresse Bremerhaven - Die Nordsee-Zeitung muss sich von ihrer Verlegerin Roswitha Ditzen-Blanke wieder einmal als Vereinsblatt der Industrie- und Handelskammer (IHK) missbrauchen lassen. Angeblich erarbeitete der IHK-Arbeitskreis Wirtschaft ein "Schwerpunktpapier" mit (mitteilenswerten) "guten Ideen für die Region".

Ein Blick auf die ersten beiden Folgen zeigt: Es werden erneut IHK-Banalitäten in die Öffentlichkeit transportiert, um das Geldverdienen der Arbeitskreismitglieder und anderer regionaler Unternehmer zu befördern. 

Wer Interesse hat, ein bisschen mehr an Lästereien über medialen Missbrauch zu lesen, kann das durch einen Klick an dieser Stelle ansteuern.

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Montag, September 13, 2010

Bremerhavener Hafentunnel: Grüne warnen vor voreiligen Schritten - Finanzierung sei noch völlig ungesichert...

Seestadtpresse Bremerhaven - Die Bremerhavener Grünen warnen vor voreiligen Schritten bei den Vorbereitungen auf den Bau des Hafentunnels parallel zur Cherbourger Straße. "Fakten schaffen ohne Grundlage", heißt es in einer Pressemitteilung vom 13. September 2010.

Zwar gestehen die Grünen zu, dass es einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zum Bau des Tunnels gibt, aber gleichwohl sei der Abriss von Häusern ebenso wie der Kauf dieser Häuser und Grundstücke voreilig.

Noch könne "von einer belastbaren Kostenrechnung für das Bauwerk nicht die Rede sein", stellen die Grünen fest. Nicht einmal die Planaufstellung sei abgeschlossen.

Ulf Eversberg, der Fraktionsvorsitzende der Grünen: „Die Finanzierung ist keineswegs gesichert, da sollte man vorsichtig sein, bevor man zu viele Ausgaben tätigt!“ Bisher sei nicht einmal für die aktuell geschätzten Baukosten genügend Geld eingesammelt. Völlig unklar sei darüber hinaus die Finanzierung der jährlich anfallenden Unterhaltungskosten von bis zu 1,5 Millionen Euro. 

Eversberg weiter: „Noch könnte das nach unserer Meinung unsinnige Projekt ohne größere Schäden gestoppt werden."

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Stadttheater Bremerhaven: Weser-Kurier spricht anlässlich der "Peter-Grimes"-Inszenierung von einer "neuen Ära in Bremerhaven"...

Seestadtpresse Bremerhaven - Auch der Weser-Kurier (WK) charakterisiert in seiner Ausgabe vom 13. September 2010 die "Peter-Grimes"-Inszenierung im Bremerhavener Stadttheater als "fulminante, bewegende Produktion".

WK-Autor Markus Wilks spricht von einer "neuen Ära in Bremerhaven" und nennt Petra Luisa Meyers Inszenierung "eine der besten Produktionen der letzten Jahre". Sie sei "spektakulär" und "ein Meilenstein in der Geschichte des Stadttheaters".

Wilks' Einschätzung: "Steht das hohe musikalische Niveau für Bremerhavener Kontinuität, symbolisieren Regie (Petra Luisa Meyer) und Ausstattung (Okarina Peter, Timo Dentler) perfekt den Aufbruch..."

Die Seestadtpresse-Kritik vom 12. September 2010 ist hier nachzulesen.

SAIL Bremerhaven: Kritik aus Cuxhaven an der Vergabe der Liegeplätze - Museumsfeuerschiff "Elbe 1" fühlt sich "ignoriert und abgeschoben"...

Seestadtpresse Bremerhaven - Kritische Stimmen gegenüber der maritimen Großveranstaltung SAIL werden in Bremerhaven nicht gerne gehört. Trotzdem sollte man sie zur Kenntnis nehmen.

So berichteten beispielsweise die Cuxhavener Nachrichten am 28. August 2010 unter der Überschrift "Bremerhavener behandeln ihre Gäste unfair" über Verärgerung in puncto Vergabe der Liegeplätze.

Kernpunkt der Kritik: Während die Großsegler geradezu hofiert worden seien, hätten die Organisatoren das Cuxhavener Museumsfeuerschiff "Elbe 1" "komplett ignoriert und in den Fischereihafen abgeschoben". Dort sei bedauerlicherweise überhaupt nichts los gewesen: "Keine Besucher, keine Veranstaltungen, keine Musik, kein Liaison-Offizier, nicht einmal eine ordentliche Begrüßung".

Dieses Abschieben des Museumsschiffs habe finanziell erhebliche Nachteile mit sich gebracht. Außerdem hätte der Förderverein auch noch die Kosten für Strom und Wasser und auch für den Hafenschlepper selbst aufbringen müssen. "Das war uns anders versprochen worden", sagte ein Sprecher des Fördervereins gegenüber den Cuxhavener Nachrichten.

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Sonntag, September 12, 2010

Stadttheater Bremerhaven mit grandiosem Start in neue Spielzeit und neue Intendanz - Starke "Peter-Grimes"-Inszenierung von Petra Luisa Meyer...

Seestadtpresse Bremerhaven - Mit einem geradezu unglaublichen Assoziations- und Bilderreichtum bringt Petra Luisa Meyer eine spannende und emotional berührende Inszenierung von Benjamin Brittens Oper "Peter Grimes" auf die Bühne des Stadttheaters Bremerhaven.

Bühnenbild und Ausstattung von Okarina Peter und Timo Dentler spielen dabei eine prägende Rolle. Das engagierte Ensemble und insbesondere der einfallsreich geführte Chor markiert (hoffentlich) einen Wendepunkt des hiesigen Theaterlebens.

Nach der Premiere am 11. September 2010 gab es langen Beifall eines begeisterten Publikums. Der neue Intendant Ulrich Mokrusch sorgte mit dieser mutigen Wahl für Aufbruchstimmung am Stadttheater Bremerhaven, das in den vergangenen Jahren immer stärker in den lähmenden Alltag eines mittelmäßigen Stadttheaters abgerutscht war.

Selbstverständlich ist Brittens Oper (im Opernführer als "eine der meistaufgeführten Opern der gemäßigte Moderne" charakterisiert) für musikalische Barbaren wie mich eine echte Herausforderung. Aber im Zusammenspiel mit den Bildern auf der Bühne entsteht ein großartiges Kunstwerk, das inhaltlich klar und differenziert ist und die Kraft der Musik zur Erhellung der Aussage und zur Erhöhung der Gesamtwirkung nutzt.

Interessant ist übrigens auch die inhaltliche Botschaft der Oper: Denn Peter Grimes versucht in einer bigotten religiösen Gemeinschaft wie ein Getriebener geschäftlich erfolgreich zu sein und geht dabei konsequent (und leidend) über Leichen. Die religiösen Spießer in seinem Umfeld halten sich wegen ihres Glaubens für moralisch erhaben, obwohl die Moral ihres eigenen Lebens von moralischen Blindstellen nur so strotzt.

Wer zu dieser Inszenierung ins Bremerhavener Stadttheater geht, wird mit einem emotionalen und intellektuellen Abenteuer von herausragender Qualität belohnt, meine ich als Dilettant der Theaterkritik.

Also: Unbedingt hingehen!

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Freitag, September 10, 2010

Bremerhaven: FAZ beleuchtet hiesige "Geldnot im Rathaus" eher mit mickerigem Kerzenlicht, statt mit Scheinwerfern - Enttäuschender Artikel in der renommierten Tageszeitung...

Seestadtpresse Bremerhaven - Ein enttäuschendes Beispiel für oberflächlichen Journalismus liefert die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) in ihrer gedruckten Ausgabe vom 10. September 2010, und das im Rahmen der Serie "Geldnot im Rathaus" ausgerechnet am Beispiel Bremerhavens.

"Filetstücke und verfallende Altbauten. Bremerhaven hat sich herausgeputzt und vieles mit Krediten finanziert", lautet die Überschrift und deutet damit zumindest einige Probleme der Stadt an.

Erfolge bei der Ansiedlung von Windkraftanlagenbauern und im Tourismus werden als Aufhänger für die Darstellung genommen und mit dürren Worten so kommentiert: "Bremerhaven hat sich sein neues Gesicht viel Geld kosten lassen. Seit Jahrzehnten hat es mehr ausgegeben als eingenommen."

Erwähnt wird der "Schuldenberg", der im laufenden Jahr auf "mehr als 1 Milliarde Euro" anwachsen wird. Aber immerhin habe sich das Gewerbesteueraufkommen seit 2005 mehr als verdoppelt - "auf fast 34 Millionen Euro", setzt die FAZ dagegen.

Bremerhaven habe "trotz aller Aufschwungtendenzen ein zweites, hässlicheres Gesicht", berichtet die FAZ unter Verweis auf verfallende Bauten in ärmeren Stadtteilen. 

Auskunftgeber für den FAZ-Text sind Baustadtrat Volker Holm und BIS-Wirtschaftsförderer Nils Schnorrenberger. Ein Gespräch mit  Stadtkämmerer Michael Teiser hat es offensichtlich nicht gegeben - der hätte vielleicht über die "Geldnot im Rathaus" etwas kompetenter Auskunft geben können.

Vollkommen unerwähnt bleiben in dem FAZ-Text die strukturellen Haushaltsprobleme der Stadt. Immerhin leistet sich Bremerhaven mit dem Stadttheater, dem Zoo am Meer, drei völlig erneuerten Bädern, mehreren Museen usw. eine erstaunlich umfangreiche kommunale Infrastruktur. So etwas musste andernorts längst eingedampft werden, während es in Bremerhaven bis heute permanent ausgeweitet wurde.

Dass auch das Klimahaus und das Deutsche Auswandererhaus im Rahmen der Havenwelten Bestandteile dieser kommunalen Infrastruktur sind und mit riesigen Folgekosten unausweichlich zu einer noch anwachsenden "Geldnot im Rathaus" der Stadt beitragen werden, wollte oder konnte die FAZ nicht in Erfahrung bringen.

Zu einer soliden Analyse hätte ebenfalls gehört, die langfristigen Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von mehr als 200 Millionen Euro wenigstens anzudeuten. Und dass es bei der Verschuldung eine Version gibt, die nur die Haushaltszahlen nennt, und eine andere, die auch die Verschuldung der Stadt mit Hilfe der privatisierten Gesellschaften einbezieht, ist auch nicht gerade ein Geheimnis.

In der FAZ findet sich leider keine Spur solcher Art tiefer gehender Analysen.

Schade, weil die FAZ damit eine Gelegenheit verpasst hat, die Haushaltsprobleme Bremerhavens wenigstens einmal kenntnisreich zusammenzustellen.

In anderen Teilen der Serie "Geldnot im Rathaus" ist das jedenfalls etwas besser gelungen.

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Donnerstag, September 09, 2010

Bremerhaven: Heftige Veränderungen an der Geestemündung wegen der notwendigen Erhöhung der Deiche - Abriss der kleinen Bude war wohl nur ein kleines Vorspiel...

Seestadtpresse Bremerhaven - Klärende Hinweise zum Abriss des kleinen Holzunterstandes an der Geestemündung kommen vom Seestadtpresse-Leser und SPD-Stadtverordneten Sönke Allers.

Nach seinen Angaben ist allein die Hafengesellschaft bremenports für die Beseitigung der Hütte verantwortlich. Die Stadt Bremerhaven habe "da nichts zu melden, da es sich um Deichvorlandgebiet handelt", erläutert Allers.

Außerdem sei das Holzgebäude nach Einschätzung von bremenports marode gewesen und hätte saniert werden müssen. Dafür seien im Haushalt der Hafengesellschaft aber keine Mittel bereitgestellt worden.


Bemerkenswert ist der Gedanke, dass der Abriss des kleinen Gebäudes wegen der notwendigen Erhöhung der Deiche demnächst ohnehin unvermeidlich gewesen wäre. Da werde es im gesamten Geestevorhafenbereich enorme bauliche Veränderungen geben, ist von anderen Eingeweihten zu hören.

Wie in der Nordsee-Zeitung vom 9. September 2010 bereits angedeutet, könnte auch der Bau eines neuen Sperrwerks notwendig werden, weil die jetzige Anlage unter der Kennedybrücke von manchen Akteuren angesichts künftig steigender Wasserstände als Gefahrenpunkt eingeschätzt wird.

Der gesamte Bereich des Geestevorhafens sei in die Überlegungen einbezogen. Das Sperrwerk könnte direkt vor der Kennedybrücke platziert werden - mit wohl unerträglichen Folgen für das Wasser- und Schifffahrtsamt sowie für die Weberschen Speicherhäuser auf dem gegenüber liegenden Ufer.

Als Alternative ist ein weiter in Richtung Weser verschobener Bau des Sperrwerks in der Diskussion.

Über die genauen Planungen gibt es noch keine klaren Informationen. Zur Zeit wird eher abgewiegelt, weil noch reichlich Zeit für die Entscheidungen vorhanden sei.

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Mittwoch, September 08, 2010

Bremerhaven: Holzbude auf der Südseite der Geestemündung verschwunden - Keiner weiß warum...

Seestadtpresse Bremerhaven - Der kleine hölzerne Unterstand auf der Südseite des Geestemündung (von der Innenstadt aus gesehen gleich hinter dem Anleger der Weserfähre) ist verschwunden.


Von diesem Platz an der Bussestraße hatte man einen schönen Blick auf das Lotsenhaus und die Bremerhavener Innenstadt. Man saß nicht nur bei Regen unter Dach, sondern auch bei Sonnenschein im Schatten. Man hatte das touristische Getümmel vor Augen, aber man konnte den Abstand dazu genießen.

Vorbei. Das Ding ist weg.

Morgens stand es noch vollständig da, abends war die Fläche bereits geharkt, berichtet ein Anwohner. Über die Hintergründe ist bislang nichts bekannt geworden. Die Nordsee-Zeitung hat offensichtlich noch nichts gemerkt, aber solche Kleinigkeiten sind für die touristische Entwicklung der Stadt ja auch ohne Bedeutung.

Sehr schade, denn eine Stadt lebt von solchen versteckten schönen Ecken, die nur Eingeweihte kennen und an denen Auswärtige eher zufällig vorbeikommen.

Solche Ecken und Winkel bilden den Gegenpol zu den kommerzialisierten Glitzerseiten einer Stadt, wie sie in Bremerhaven in den vergangenen Jahren in der Innenstadt installiert wurden - für Besucher attraktiv, aufgeräumt und nach heutiger Mode durchgestaltet.

Abseits dieser Glitzerseiten leben die meisten Menschen einer Stadt, und abseits liegen auch die versteckten schönen Ecken. Für manchen stumpfsinnigen Bürokraten müssen diese Ecken ein Graus sein, denn sie sind oft unaufgeräumt, rumpelig und einfach nur zufällig übrig geblieben. Ohne modische Gestaltung und ohne glitzernde Glas- und Aluminiumfassaden entsprechen sie nicht dem neuzeitlich-bürokratischen Schönheitsideal.

Mancher erinnert sich vielleicht an den "Deichkrug", der lange Zeit als Treffpunkt abseits des Gewimmels fungierte, obwohl er mittendrin lag. Er musste weichen, weil er angeblich baufällig war und weil er ebenfalls nicht ins Glitzer- und Glimmer-Konzept der Tourismusförderer passte.

Nun ist auch die hölzerne Bude am Geeste-Vorhafen verschwunden. Alles sieht wunderbar aufgeräumt aus, geradezu schick mit dem akkurat geschnittenen Hecken.

Unsere heimischen Dumpfbacken können wieder einen kleinen Sieg verkünden. Andere Stadtbewohner werden resigniert mit den Schultern zucken: So ist das nun mal bei uns...

Vielleicht könnten aber wenigstens die Täter noch dingfest gemacht werden.

Sachdienliche Hinweise sind erwünscht.

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Donnerstag, September 02, 2010

Ist jegliche Kritik an der israelischen Politik antisemitisch? - Blindwütige Verteidiger beschädigen Israels Position stärker als dies die Kritiker je könnten...

Seestadtpresse Bremerhaven - Es gibt bedenkenlose und blindwütige Verteidiger der israelischen Politik, die gelegentlich auch in der Lokalpresse zu Wort kommen.

Sie verfahren nach dem simplen Muster, jegliche kritische Äußerung gegenüber Israel als antisemitisch einzustufen.

- Protestiert jemand wegen der israelischen Politik gegenüber der Bevölkerung in Gaza, dann sehen die bedenkenlosen Israel-Verteidiger darin den Versuch, Israel zu delegitimieren. Das gilt ihnen als antisemitisch.

- Zeigt jemand, dass er einen israelischen Politiker wegen seiner politischen Haltungen für höchst kritikwürdig hält, dann erweist er sich als Antisemit.

- Fordert jemand, dass die Hamas, die in Gaza immerhin in demokratischen Wahlen mit Mehrheit gewählt worden ist, wenigstens in Verhandlungen einzubeziehen ist, dann legt dies nichts als seine antisemitische Einstellung offen.

- Charakterisiert jemand den Zionismus als eine zwiespältige politische Bewegung, die auch äußerst negative Facetten aufweist, dann steckt dahinter klar erkennbar Antisemitismus.

Stellt jemand fest, dass in einer Kommune kein Geld für die Bezuschussung des Baus einer Synagoge vorhanden ist, dann ist das eine klare Wende in den Antisemitismus.

- Argumentiert jemand antiimperialistisch und antimilitaristisch, dann segelt dieser Mensch im Fahrwasser der Israel-Feindschaft und damit des Antisemitismus.

Diese Liste voller unsinniger Behauptungen lässt sich ohne große Probleme fortsetzen. 

Aus all dem ergibt sich die Frage, ob es nach dieser Auffassung überhaupt irgendeine kritische Äußerung gegenüber der israelischen Politik geben kann, die nicht als antisemitisch einzustufen ist.

Handelt es sich also auch um schlimmsten Antisemitismus,

- wenn jemand die schlichte Tatsache äußert, dass die israelische Siedlerbewegung nach internationalem Recht illegal ist?

- wenn jemand den religiös motivierten Siedler-Extremismus kritisiert?

- wenn jemand Israel seine moralisch korrumpierende 43-jährige Besatzung vorhält?

- wenn jemand den israelischen Angriff auf die Free-Gaza-Flotilla als "blutige" Aktion mit kontraproduktiver Gewaltanwendung kennzeichnet?

- wenn jemand fürchtet, dass sich Israel zu einem Staat entwickelt, in dem ultraorthodoxe und ultranationalistische Kräfte immer mehr an Einfluss gewinnen?

- wenn jemand rechte israelische Politiker wegen ihrer rassistischen Äußerungen gegenüber Arabern kritisiert?

Äußerungen dieser Art lassen sich beispielsweise bei Roger Cohen in einem nachdenklichen Kommentar in der New York Times vom 10. Juni 2010 nachlesen. 

Steckt dahinter wirklich nichts als dumpfer Antisemitismus?

Oder bilden die blindwütigen Israel-Verteidiger möglicherweise eine größere Gefahr für Israel als diese Kritiker, weil diese Art der Verteidiger moralisch verwerfliche und politisch unhaltbare Einstellungen und Handlungen Israels stumpfsinnig rechtfertigen?

"Wenn ein Volk, das am eigenen Leib vor noch nicht langer Zeit unbeschreibbare Unmenschlichkeiten erfahren hat, nicht die moralische Vorstellungskraft aufbringen kann, um die Ungerechtigkeit und das Leiden zu verstehen, das seine territorialen Ambitionen und selbst seine legitimen Sicherheitsbelange bei einem anderen Volk verursacht, was für Hoffnung bleibt da für den Rest von uns?"

Das schreibt Professor Henry Siegman in der israelischen Tageszeitung Haaretz am 11. Juni 2010.

Aber der ist wahrscheinlich auch bloß ein Antisemit...

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