Freitag, Mai 30, 2008

Bremerhavener Pauluskirche will ihren Kantor weiter beschäftigen - Geldsammlung ist angelaufen...

"Wir wollen Maxim behalten!" - unter diesem Motto läuft an der Bremerhavener Pauluskirche eine Initiative, die den hervorragenden Musiker für das Bremerhavener Kulturleben erhalten möchte. Da sein Vertrag zum Ende des Jahres ausläuft, müssen jetzt Spenden gesammelt werden.

"Maxim Polijakowski ist ein vielseitiger, excellenter Kirchenmusiker", heißt es in einem Aufruf. "Er beherrscht die klassische und moderne Kirchenmusik, fasziniert mit Improvisationen zur Predigt und leitet mit menschlicher Wärme und hoher Fachkompetenz die Chöre." Die Bilanz: "Er prägt das Profil der Pauluskirche als Kulturkirche in Bremerhaven-Lehe."

Erst vor wenigen Tagen gestaltete er gemeinsam mit der Sopranistin Yvone Blunk wieder eine Abendmusik (stets am letzten Mittwoch eines Monats um 19 Uhr), die begeisternd schön war.

Insgesamt müssen bis zum 1. Oktober 2008 Spenden oder Zusagen von Spenden in Höhe von 25000 Euro zugesagt werden. Dann kann sein Gehalt für ein weiteres Jahr bezahlt werden.

Die Kirchenmusik spielt in der Pauluskirche nach eigenen Angaben eine wichtige Rolle. Im Jahr 2007 wurde die 1955 von dem Göttinger Orgelbaumeister Paul Ott erbaute Orgel mit ihren 2800 Pfeifen vollständig überholt.

Kontakt zur Gemeinde kann telefonisch unter der Nummer 0471-5 41 14 aufgenommen werden. Spenden gehen an Michaelis- und Pauluskirchengemeinde, Konto Nr.: 6001762700, BLZ 292 65747, Volksbank eG Bremerhaven-Cuxland, Verwendungszweck: Maxim.

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Montag, Mai 26, 2008

Gedanken über Bremerhaven - Was müsste passieren, wenn sich eine "Welt ohne Öl" heraus kristallisiert...

"Eine Welt ohne Öl - wie sich unser Leben verändern wird" - diesen Gedanken spielt der SPIEGEL-Autor Anselm Waldermann in der Online-Ausgabe der Zeitschrift einmal durch und nennt dabei interessante Aspekte.

Einige Beispiele mögen die mögliche künftige Entwicklungen als Folge hoher Ölpreise illustrieren:

- "Wochenendtrips wird es in Zukunft nicht mehr geben." Was müsste das für das touristische Konzept der Bremerhavener Havenwelten bedeuten?

- "Der regionale Wirtschaftskreislauf wird gestärkt." "Alles, was weite Wege hinter sich hat, wird teurer." Was bedeutet das für die hohe Bedeutung der Logistikbranche in Bremerhaven?

- Es gibt bei Solar- und Windkraftunternehmen einen regelrechten Boom. Da hat ein Bremerhavener Wirtschaftsförderer trotz großer Widerstände offensichtlich das richtige Gespür für künftige Entwicklungen gehabt.

Zu diesen Gedanken passt ein Kommentar von Professor Paul Krugman in der New York Times vom 19.5.2008. Unter dem Titel "Stranded in Suburbia" erläutert er die Vorteile der europäischen (deutschen) Wirtschafts- und Lebensweise gegenüber den USA. Er hält ein Ende der Zersiedlung für unvermeidlich und stellt klar, es gehe um "how and where many of us live".

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Freitag, Mai 23, 2008

Schönfärbereien scheinen nicht nur in Bremerhaven Mode zu sein...

"Schönfärben ist so ziemlich das einzige Handwerk, das in Deutschland weit mehr als in anderen Ländern Dauerkonjunktur hat."

Mit dieser Bemerkung leidet Joachim Jahnke einen seiner neueren Gedanken zur Zeit ein - siehe sein Info-Portal Deutschland und Globalisierung.

Und weiter: "Das mag an der Großen Koalition liegen, die es in anderen Ländern so nicht gibt und die mit ihrer politischen Macht auch die Medienhoheit weigehend vereinnahmt. Da werden so ziemlich alle Wirtschafts- und Sozialdaten schöngefärbt. Das fängt beim Arbeitsmarkt an, wo wir ständig mit angeblichem Beschäftigungszuwachs beeindruckt werden, ohne daß man uns die überwiegend miserable Qualität der neuen Arbeitsplätze verrät (heute wieder das Statistische Bundesamt, siehe hier). Dazu zählt neuerdings auch künstlich erzwungene Selbständigen-Beschäftigung, wie ein Besucher des Infoportals an einem plastischen Beispiel gerade vorgeführt hat (siehe hier). Der Bundesarbeitsminister senkt die Armutschwelle ab und präsentiert so weniger Armut. Er läßt zudem den Eindruck aufkommen, der statistische Armutsanteil werde künstlich durch mehr Ackermann-Einkommen am anderen Ende erhöht, was bei der „median" bestimmten Armutsschwelle gar nicht möglich ist...

Dann wird der Spuk mit den umfragebasierenden Index-Werten von Ifo, ZEW und GfK getrieben. Eine kleine Biege nach oben bei einem dennoch miserablen Wert wird vom Spiegel hochgejubelt: „Der SPIEGEL ist wieder einmal begeistert und meldet zum heute veröffentlichten Ifo-Index: „Stimmung in den Chefetagen steigt. Finanzkrise und schwächelnder Weltwirtschaft zum Trotz: Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist gut - und steigt sogar. Der Ifo-Geschäftsklima-Index stieg entgegen den Erwartungen von Experten und liegt damit wieder auf dem Niveau wie zu Jahresbeginn." (Siehe hier). Noch besser ist hier der STERN: „ Wirtschaft bleibt optimistisch. Die Exportchancen sind weiterhin gut und auch der Einzelhandel blickt zuversichtlich in die kommenden Monate. "

Dabei kann von „optimistisch bleiben" keine Rede sein. Die Erwartungskomponente des Index befindet sich auf dem dem zweitniedrigsten Niveau seit September 2005 (nur der April 2008 fiel noch niedriger aus, siehe Abbildung). Der Ifo- Indikator des Einzelhandels turnt weiterhin im negativen Bereich und hat lediglich einen Teil des starken Einbruchs aus dem April wieder wett gemacht (siehe Abbildung); von "Zuversicht" kann mithin keine Rede sein.

Interessant auch, daß der Bundeswirtschaftsminister wieder einmal eine Pressemitteilung zum ifo-Index herausgibt, und das unter dem Titel "ifo-Geschäftsklima im Mai wieder aufgehellt". Zuletzt hatte er sich zu ifo im Februar 2006 gemeldet und das mit der Überschrift "ifo-Geschäftsklima im Februar zum dritten Mal in Folge weiter aufgehellt". Offensichtlich meldet er sich selektiv mit dem ifo-Ergebnis nur, wenn es positiv ausfällt."

Wer den Text weiterlesen will, muss den folgenden Link anklicken.

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Donnerstag, Mai 15, 2008

Das Bremerhavener Nordseemuseum soll endgültig zu den Akten gelegt werden - Ein wirklicher Schlusspunkt als Beitrag zur Lösung der Haushaltsprobleme?

Wie aus Kreisen des Bremer Senats zu erfahren ist, stehen die Pläne für das Bremerhavener Nordseemuseum vor dem endgültigen Aus.

Zwar wird offiziell bis heute das Ziel hochgehalten, rund vier Millionen Euro für die Wiederaufnahme des Ausstellungsbetriebs des Nordseemuseums bereitzustellen und die seit Jahren eingepackten wertvollen Exponate endlich wieder der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Aber diese Hoffnung ist nach Gesprächen mit dem Senat über den Bremerhavener Haushalt offensichtlich ad acta gelegt worden.

Im Hintergrund steht nach diesen Informationen der wachsende Druck aus Bremen, in der Seestadt endlich Schluss zu machen mit dem waghalsigen Kurs der Finanzpolitik. Insbesondere die ungebremste Ausdehnung der kommunalen Infrastruktur macht den Bremer Politikern Sorgen, weil die Sparanforderungen wegen der Klage vor dem Bundesverfassungsgericht unbedingt berücksichtigt werden sollen.

Unter Experten gilt Bremerhaven als einsame Spitze bei den kommunalen Investitionen - ein neuer Zoo, ein neues Stadttheater, drei rundum erneuerte Hallenbäder, ein neues Kunstmuseum, ein Deutsches Auswandererhaus, künftig ein Klimahaus und ein Eisstadion - alle diese Einrichtungen stellen für viele Jahre teilweise hohe Anforderungen an den städtischen Haushalt und engen die politischen Spielräume erheblich ein.

Man darf gespannt sein, ob diese Problematik während der Beratung des Doppelhaushalts in der Stadtverordnetenversammlung am 10. Juni 2008 kritisch zur Sprache kommen kann...

Bremerhavener Kinderarmut - Kritik der Solidarischen Hilfe

Im Zusammenhang mit der aktuellen Diskussion über Kinderarmutin Bremerhaven weist der Selbsthilfeverein Solidarische Hilfe darauf hin, dass eine Erhöhung des Kindergeldes für Hartz-IV-Bezieher keinerlei Nutzen bringt. "Das Kindergeld wird dem Kind vollständig als Einkommen angerechnet", erläutert Klaus Görke als Sprecher des Vereins. Die Folge: Jede Erhöhung wird gleich wieder vom Regelsatz abgezogen. Das gibt es laut Görke bei keiner anderen sozialen Gruppe.

Die Solidarische Hilfe rechnet vor, dass einem Kind im Rahmen von Hartz IV monatlich 208 Euro zur Verfügung stehen. Genau 38,4 Prozent davon seien für die Ernährung vorgesehen, also gerade einmal 2,60 Euro pro Tag. "Wie es die Mehrzahl der Eltern hinbekommt, ihre Kinder davon mit Frühstück und zwei weiteren Mahlzeiten zu versorgen, ist bewundernswert", stellt Görke fest. "Dass viele Eltern das nicht schaffen, ist bei diesem Betrag nicht erstaunlich."

Untersuchungen der Wohlfahrtsverbände liefern nach Angabe der Solidarischen Hilfe genügend Belege, dass die Regelsätze das Notwendige keinesfalls abdecken können. Vor diesem Hintergrund erneuert der Bremerhavener Selbsthilfe- und Sozialberatungsverein seine Forderung, zumindest für alle Kinder ein kostenloses Schulfrühstück zu ermöglichen. Außerdem müsste jedem Kind bei der Einschulung ein Betrag von 100 Euro zur Verfügung gestellt werden.

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Donnerstag, Mai 08, 2008

Überflüssiger Müll auf den Straßen von Bremerhaven-Lehe




In der Bremerhavener Hafenstraße im Stadtteil Lehe ist die optische Aufwertung mit Hilfe der Stadt so richtig bunt gelungen. An manchen Tagen liegt hier der Müll zu Hauf, weil der Magistrat es in einem Vertrag mit der BEG so festgelegt hat. Zwar bleibt der Müll bei gutem Wetter in seiner Plastikhülle, aber bei Sturm fliegen die Bestandteile auch schon einmal einzeln durch die Straßen.

Dabei war das alles schon einmal besser, weil es vielfach bereits Gelbe Tonnen gab. Die wurden allerdings kürzlich wieder weggeholt, weil eine strenge Teilung vertraglich abgemacht wurde - entweder Zwang zum Gelben Wertstoffsack oder Zwang zur Gelben Tonne. Beides nebeneinander darf nicht sein, meint der Magistrat, der in dieser Frage durch Baustadtrat Volker Holm vertreten wird.

Bereits vor einem halben Jahr berichtete das Bremerhavener Sonntagsjournal über das Problem, aber in der Kommunalpolitik blieb offensichtlich alles ruhig (siehe hierzu auch den Text auf dieser Seite aus dem Dezember 2007).

Die Folge: An einzelnen Tagen wird es in der Hafenstraße und anderswo richtig bunt - leider nicht ganz so, wie man es eigentlich haben möchte...

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Bremerhavener Haushaltsprobleme spitzen sich weiter zu - Bremerhavener Stadtkämmerer Michael Teiser weist auf aufgeblähte Infrastruktur hin

Über den Bremerhavener Haushalt gab es in den vergangenen Wochen kräftige Rangeleien zwischen dem Senat und dem Magistrat, so dass mittlerweile sogar eine Verschiebung der Haushaltsberatung auf den 6. Juni unvermeidlich war. "Es sind noch Verhandlungen mit dem Senat nötig", bestätigt Bürgermeister Michael Teiser (CDU). Und erst nach einer Einigung könne man die zusätzlichen Anforderungen der einzelnen Dezernate in das Haushaltsverfahren einbauen.

Teiser stellt klar, dass Bremerhaven jetzt das erste Mal vor dem Problem klar definierter Obergrenzen für den Haushalt stehe. Zu diesem Zweck habe der Senat die Primärausgaben der Seestadt ursprünglich auf 446,3 Millionen Euro im Jahre 2008 und 441,2 Millionen Euro 2009 begrenzt. Unter Hinweis auf Bremerhavens hohe Sozialhilfeausgaben wurde diese Grenze einvernehmlich um 10 bzw. 12 Millionen Euro auf nunmehr 456,3 bzw. 453,2 Millionen Euro hochgesetzt.

Der akutelle Streit zwischen Magistrat und Senat dreht sich in erster Linie darum, wie die Tilgungsraten für die großen Bremerhavener Strukturprojekte, insbesondere die Havenwelten, im Haushalt dargestellt werden. Der Magistrat möchte die Beträge von 18 bzw. 17 Millionen Euro als "besondere Finanzierungsvorgänge" verbuchen und damit den Spielraum innerhalb des Primärhaushalts vergrößern. Der Senat verlangt eine Ausweisung als Investition. Die Folge: Bremerhaven müsste diese Summen im Primärhaushalt noch zusätzlich einsparen - laut Kämmerei "nicht machbar". Wie das Problem geregelt wurde, ist gegenwärtig noch nicht klar.

Für den Bremerhavener Bürgermeister und Stadtkämmerer rückt nun jedenfalls ein grundsätzliches Problem massiv ins Blickfeld. "Wir haben in 60 Jahren Strukturen geschaffen, deren Bewahrung den größten Teil des Haushalts auf Jahre hinaus festlegt", sagt Teiser und nennt als Beispiele das erneuerte Stadttheater, den Zoo-Neubau, große Sportanlagen und die völlig umgestalteten Spaßbäder. Auch Einrichtungen wie das Deutsche Auswandererhaus und das Klimahaus sind kommunale Einrichtungen, für die Bremerhaven letzten Endes finanziell verantwortlich ist.

Gleichwohl laufen in Bremerhaven Diskussionen über eine nochmalige Ausweitung der städtischen Infrastruktur. So soll nicht nur ein Eisstadion gebaut werden, dessen Baukosten mittlerweile auf mehr als 18 Millionen Euro beziffert werden. Auch ein neues Rathaus in der Innenstadt steht weiterhin auf der kommunalpolitischen Tagesordnung.

"Im Vergleich zu anderen Städten haben wir sicherlich eine aufgeblähte Infrastruktur", gesteht der Kämmerer zu, obwohl auch nach seiner Auffassung manches davon wegen der Erneuerung der Wirtschaftsstruktur ohne ernsthafte Alternative war. Gleichwohl habe man die damit einhergehenden Haushaltsprobleme bisher von Jahr zu Jahr weiter hinausgeschoben und sich dabei "an die Gesetzwidrigkeit gewöhnt". Er spricht ausdrücklich von "Darstellungstricks", etwa durch Verschiebungen aus dem Haushalt zu städtischen Gesellschaften.

Erstaunt äußert sich Teiser darüber, dass in Bremen die Haushaltsberatungen "sang- und klanglos durchgelaufen" seien. "Die haben offensichtlich keine Probleme mit den Einsparungen", sinniert er und fragt dann, ob dafür nicht doch einfach die größeren Möglichkeiten, beispielsweise durch geschaffene Sondervermögen, eine Rolle gespielt haben. "Für uns in Bremerhaven wird die Lage jedenfalls immer schwieriger", betont Teiser mit sorgenvollem Blick auf die anstehenden Haushaltsberatungen. Dabei denkt er auch daran, dass sich die zusätzlichen Anforderungen aus den Dezernaten für 2008 und 2009 auf rund 47 Millionen Euro belaufen.

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Mittwoch, Mai 07, 2008

Europäische Politik in Bremerhaven - Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS will kleinere Unternehmen beraten

Die Europäische Union (EU) kann auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) eine bürokratische Quälnummer sein, aber sie bietet auch enorme Chancen - das war die Botschaft während einer Informationsveranstaltung der Bremerhavener Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS. Den Anstoß lieferte der Aufbau eines "Enterprise Europe Network" (EEN), für das sich die BIS zur Zeit bei der EU als regionaler Ansprechpartner bewirbt.

Dieses europäische Netzwerk zielt auf die umfassende Unterstützung geschäftlicher Aktivitäten, insbesondere der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Die Europäische Kommission startete die Initiative zum EEN zwar erst Anfang dieses Jahres, konnte aber auf bereits bestehende Angebote zurückgreifen. Im Kern geht es um den Aufbau effektiver Unterstützungsstrukturen in allen Regionen, um das jeweilige regionale Profil zu schärfen und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

Vor diesem Hintergrund beleuchtete die BIS während der Veranstaltung theoretische Erläuterungen zur EU-Forschungspolitik und praktische Erfahrungen im Umgang mit den verwirrend vielfältigen Förderungsinstrumenten. Als absolute Profis auf diesem Feld gelten die Experten des Bremerhavener Technologie-Transfer-Zentrums (ttz), die seit 1995 rund 15 Millionen Euro aus EU-Forschungsmitteln in die Seestadt holen konnten, wie ttz-Mitarbeiter Matthias Kück berichtete.

Es sei nicht einfach, in dem sich ständig ändernden Geflecht der EU-Förderungsinstrumente den Überblick zu behalten, gestand Kück zu. Durch die wachsende Konkurrenz ist nach seinen Angaben auch der Aufwand beim Akquirieren der Mittel erheblich gewachsen. Als eines unter zahlreichen Beispielen für die ttz-Aktivitäten nannte Kück das Projekt "Fish-Nose". Es zielt auf die Entwicklung einer "elektronischen Nase" für Räucherfisch, um mit Hilfe eines selbstlernenden Gaschromatographen die Qualitätssicherung zu unterstützen.

Wie in den EU-Regularien vorgeschrieben, bieten die vom ttz genutzten oder initiierten Projekte stets auch Beteiligungsmöglichkeiten für KMU. "Allerdings müssen diese Firmen einen langen Atem haben", betonte Kück. Wer einen schnellen Nutzen erwartet, werde bald an den EU-Strukturen verzweifeln. Daher sei es dringend angeraten, einen solchen EU-geförderten Ansatz zur langfristigen strategischen Entwicklung einer Firma zu nutzen und Projekte nur gemeinsam mit einem erfahrenen Partner anzupacken.

Wer diesen mühsamen Weg durchhält, wird nicht nur durch konkrete geschäftliche Vorteile belohnt, sondern wächst auf diese Weise auch in ein europaweites Informations- und Kontaktnetz hinein, wie Nils Robbe von der Firma Optimare hervorhob. "Das ist ein ganz großes Plus", sagt Robbe, "und daher lohnt sich eine Teilnahme an EU-Projekten auch für kleinere Firmen auf alle Fälle."

Wie kompliziert und auf den ersten Blick fast undurchschaubar das Geflecht der EU-Politik ist, illustrierte während der BIS-Veranstaltung Kathrin Stratmann aus dem EU-Büro des Bundesforschungsministeriums. Sie erläuterte die Inhalte und Instrumente des 7. EU-Forschungsrahmenprogramms (FRP), vorrangig mit Blick auf die Möglichkeiten für KMU.

Rechtsgrundlagen, EU-typische Stichworte und Abkürzungen wie "Lissabon-Strategie" oder "ERA" (gleich European Research Area), die Struktur des FRP mit den für kleine und mittlere Unternehmen interessanten Spezifischen Programmen und ihren Themen und Instrumenten signalisierten den Teilnehmern harte Arbeit vor dem Einstieg. Verlockend immerhin ist das Volumen von 54 Milliarden Euro, das allein innerhalb dieses Rahmens in der laufenden Förderperiode bis 2013 bereitsteht.

Informationen über das EEN gibt es im Internet unter "www.enterprise-europe-network.ec.europa.eu". Die Nationale Kontaktstelle zu Fragen der Forschung für kleine und mittlere Unternehmen ist zu finden unter "www.nks-kmu.de".

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